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Jesus Sirach 20 - De Wette bible

Jesus Sirach 20

¹(XIX. 31.) Es gibt einen Tadel, der unzeitig ist; und Mancher schweiget, und ist klug.

²(XX. 1.) Wie weit bester ist tadeln als grollen;

³und wer frei bekennet, wird vor Schaden bewahrt. —

⁴Ein Hümmling, der sich gelüsten läßt eine Jungfrau zu schänden: also wer mit GewaltthStigkeit Recht übt. — (5.) Der eine schweiget, und wird für einen Weisen gehalten; der andere wird gehaßt vieles Redens wegen.

⁵(6.) Der eine schweiget, denn er hat keine Antwort;

⁶der andere schweiget, weil er den rechten Zeitpunkt kennet.

⁷Ein weiser Mann schweiget bis zum rechten Zeitpunkt; der Schwätzer und Tor aber überschreitet ihn.

⁸Wer viel Worte macht, wird verabscheut, und der Anmaßende gehaßt. —

⁹Mancher hat Glück im Unglücke, und eö gibt Gewinn, der zum Verlust wird.

¹⁰Manches Geschenk wird dir nichts nützen, und manches Geschenk doppelt vergolten werden.

¹¹Es gibt Verarmung wegen Glanzes, und Mancher hebt aus Niedrigkeit sein Haupt empor.

¹²Mancher kaufet viel für wenig, und bezahlet es siebenfach. —

¹³Der Weise macht sich durch Reden beliebt; die Artigkeiten der Narren aber sind verschwendet.

¹⁴Die Gabe des Toren wird dir nichts nützen; denn er blickt statt des Einen nach Vielem.

¹⁵Wenig gibt er, und viel rücket er auf, und öffnet seinen Mund wie ein Ausrufer.

¹⁶Heute leihet er, und morgen fordert er zurück. Hassenswerth ist ein solcher Mensch. —

¹⁷(16.) Der Tor spricht: „Ich habe keinen Freund, und keinen Dank für meine Wohltaten.

¹⁸Die mein Brot essen, haben eine böse Zunge.

¹⁹(17.) Wie ost und wie viele verspotten ihn! —

²⁰(13.) Lieber ein Fehltritt auf dem Fußboden als mit der Zunge: also kommt der Bösen Fall plötzlich. —

²¹(19.) Geschmackloser Mensch, unzeitige Rede: im Munde der Toren ist sie gewöhnlich.

²²(20.) Aus dem Munde des Toren ist der Spruch verwerflich; denn er sagt ihn nicht zu seiner Zeit. —

²³(21.) Mancher wird verhindert zu sündigen aus Dürftigkeit, und in seinem stillen Leben hat er keine Gewissensbisse. —

²⁴(22.) Mancher verliert sein Leben aus Scheu, und wegen Ansehens der Person verliert er es. —

²⁵(23.) Mancher verspricht aus Scheu seinem Freunde etwas, und macht sich ihn, l^wenn er's nicht halten kann), unnöthiger Weise zum Feinde.

²⁶(24.) Ein häßlicher Schandfleck an einem Menschen ist die Lüge: im Munde der Toren ist sie gewöhnlich.

²⁷(25.) Besser ein Dieb als der gewohnte Lügner; Beide aber erben Untergang.

²⁸(26.) Das Betragen eines lügenhaften Menschen ist ehrlos, und seine Schande bekleidet ihn beständig. —

²⁹(27.) Der Weise bringt sich durch Reden empor, und ein kluger Mann gefällt den Großen. —

³⁰(28.) Wer das Feld bauet, vergrößert seinen Getreide-Haufen; und wer den Großen gefällt, macht Ungerechtigkeit gut. —

³¹(29.) Geschenke und Gaben verblenden die Augen der Weisen, und wenden wie ein Zaum im Munde Tadel ab. —

³²(30.) Verborgene Weisheit und ein unsichtbarer Schatz, wozu nützen beide?

³³(31.) Besser ein Mensch, der seine Thorheit verbirgt, als ein Mensch, der seine Weisheit verbirgt.