Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 2. Samuel 19 Bible Online

2. Samuel 19 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

2. Samuel 19

¹Und es wurde dem Joab berichtet, sie sprachen: „Siehe, der König weint und trauert um Abessalom.“

²Und es wurde die Rettung an jenem Tag zur Trauer für das ganze Volk, denn das Volk hörte an jenem Tag, wie sie sagten: „Der König ist betrübt um seinen Sohn.“

³Und das Volk stahl sich davon an jenem Tag, um in die Stadt hineinzukommen, so wie sich das Volk davonstiehlt, die sich schämen, währenddem sie in dem Kampf fliehen.

⁴Und der König verhüllte sein Angesicht; und der König schrie mit lauter Stimme: „Mein Sohn, Abessalom, Abessalom, mein Sohn!“

⁵Und Joab kam zu dem König in das Haus hinein und sprach: „Du hast heute die Angesichter aller deiner Knechte beschämt, die heute dein Leben[1] befreit haben und das Leben deiner Söhne und deiner Töchter und das Leben deiner Frauen und deiner Kebsfrauen,

⁶um die zu lieben, die dich hassen, und die zu hassen, die dich lieben; denn du hast heute verkündet, dass deine Fürsten nichts sind, auch die Sklaven; denn ich erkenne heute, dass falls Abessalom lebte und wir alle heute tot wären, dass es dann recht wäre in deinen Augen.

⁷Nun mache dich auf, gehe hinaus und rede zu dem Herzen deiner Sklaven; denn ich schwöre bei dem HERRN, dass, falls du heute nicht hinausgehst, kein Mann bei dir bleiben wird diese Nacht. Und erkenne bei dir selbst, dass dieses für dich übler ist als alles Übel, das über dich gekommen ist von deiner Jugend an bis jetzt.“

⁸Und der König stand auf und setzte sich in dem Tor. Und das ganze Volk, sie berichteten, sie sprachen: „Siehe, der König sitzt in dem Tor.“ Und das ganze Volk ging hin im Angesicht des Königs.[2] Und Israel war geflohen, ein Mann in seine Hütte.[3]

⁹Und das ganze Volk beurteilte[4] unter allen Stämmen Israels, sie sprachen: „Der König hat uns errettet von allen unseren Feinden und er hat uns befreit aus der Hand der Fremdstämmigen; und nun ist er aus dem Land geflohen, sowohl von seinem Königreich als auch von Abessalom.[5]

¹⁰Und Abessalom, welchen wir über uns gesalbt hatten, ist verstorben in dem Kampf; und nun, wofür schweigt ihr davon, den König zurückzuholen?“ Und die Rede ganz Israels kam zu dem König.

¹¹Und der König David sandte zu Zadok und zu Abjathar, den Priestern, er sprach: „Redet zu den Ältesten Judas, sprecht: ‚Wofür werdet ihr die letzten, um den König zurückzuholen in sein Haus?[6]

¹²Meine Brüder seid ihr, mein Gebein und mein Fleisch seid ihr; wofür[7] werdet ihr die letzten, um den König zurückzuholen in sein Haus?‘

¹³Und dem Amessaj müsst ihr sagen: ‚Bist du nicht mein Gebein und mein Fleisch? Und jetzt mag mir GOTT dies tun und dies hinzufügen, falls du nicht Fürst der Heerschar alle Tage vor mir sein wirst an Joabs Statt.‘“

¹⁴Und er neigte das Herz jedes Mannes Judas wie eines Mannes; und sie sandten zu dem König: „Kehre zurück, du und alle deine Sklaven.“

¹⁵Und der König kehrte zurück und kam bis zu dem Jordan. Und Judas Mann, sie kamen nach Galgal, um zur Begegnung mit dem König zu gehen, um den König über den Jordan zu führen.

¹⁶Und es eilte Semej, der Sohn Geras, des Sohnes von Jemini, aus Bahurim, und er stieg hinab mit einem Mann Judas zur Begegnung mit dem König David, und tausend Männer aus dem Benjamin mit ihm,

¹⁷auch Ziba, der Knecht des Hauses Sauls, und seine fünfzehn Söhne mit ihm und seine zwanzig Sklaven mit ihm. Und sie gingen geradewegs über den Jordan, dem König voran.

¹⁸Und sie dienten den Dienst des Hinüberführens des Königs; und er überquerte die Furt, um das Haus des Königs zu erwecken und um das Rechte in seinen Augen zu tun. Und Semej, der Sohn Geras fiel auf sein Angesicht vor dem König, als er den Jordan überquerte.

¹⁹Und er sprach zum König: „Mein Herr rechne keine Gesetzlosigkeit durch und gedenke nicht, wie viel dein Knecht unrecht getan hat an dem Tag, an welchem mein Herr, der König, aus Jerusalem herausging, dass es der König in sein Herz lege![8]

²⁰Denn dein Sklave hat erkannt, dass ich gesündigt habe; und siehe, ich bin heute als erster gekommen von allen Häusern Josephs, um hinabzusteigen zur Begegnung mit meinem Herrn, dem König.“

²¹Und es antwortete Abessa, der Sohn Sarujas, und sprach: „Muss Semej etwa dafür nicht getötet werden, dass er dem Gesalbten des HERRN geflucht hat?“

²²Und David sprach: „Was habe ich mit euch zu schaffen, Söhne Sarujas, dass ihr mir heute zu Verrätern[9] werdet? Heute darf niemand aus Israel getötet werden; denn ich weiß nicht, ob ich heute König über das Israel werde.“

²³Und der König sprach zu Semej: „Du sollst nicht versterben!“ Und der König schwor ihm.

²⁴Und siehe, Memphibosthe, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, stieg herab zur Begegnung mit dem König. Und er hat seine Füße nicht gereinigt noch seine Nägel geschnitten noch seinen Schnurrbart gemacht und hat seine Kleider nicht gewaschen seit dem Tag, an welchem der König weggegangen war, bis zu dem Tag, an welchem er in Frieden kam.

²⁵Und es geschah, als er nach Jerusalem ging zur Begegnung mit dem König, sprach der König auch zu ihm: „Warum denn bist du nicht mit mir gezogen, Memphibosthe?“

²⁶Und Memphibosthe sprach zu ihm: „Mein Herr König, mein Sklave hat mich überlistet, denn dein Knecht sprach zu ihm: ‚Sattle mir den Esel und ich will auf ihm reiten und mit dem König ziehen‘, denn dein Sklave ist lahm.

²⁷Und er hat listig[10] getan an deinem Sklaven wider meinen Herrn, den König; und mein Herr, der König, ist wie ein Engel GOTTES; und tue das Gute in deinen Augen.

²⁸Denn das ganze Haus meines Vaters war nichts, als nur Todesmänner für meinen Herrn, den König, und du hast deinen Sklaven unter die gesetzt, die an deinem Tisch essen. Und was habe ich noch für ein Recht und hätte ich noch zum König zu schreien?“

²⁹Und der König sprach zu ihm: „Wofür redest du noch deine Worte? Ich habe gesagt: Du und Ziba werdet das Feld teilen.“

³⁰Und Memphibosthe sprach zu dem König: „Ja er nehme auch alles, nachdem mein Herr, der König, in Frieden in sein Haus gekommen ist.“

³¹Und Berselli, der Galaaditer, stieg herab aus Rogellim und überquerte mit dem König den Jordan, um ihn über den Jordan zu geleiten.[11]

³²Und Berselli war ein viel älterer Mann, ein Sohn von achtzig Jahren; und er selbst hat den König versorgt, währenddem er in Manajm wohnte; denn er war ein sehr großer Mann.

³³Und der König sprach zu Berselli: „Du wirst mit mir hinübergehen und ich will dein Greisenalter bei mir in Jerusalem versorgen.“

³⁴Und Berselli sprach zum König: „Wie viele Tage meiner Lebensjahre sind’s, dass ich mit dem König nach Jerusalem hinaufziehen werde?

³⁵Ein Sohn von achtzig Jahren bin ich heute; kann ich etwa zwischen Gutem und Schlechtem[12] unterscheiden? Kann dein Sklave wohl noch erkennen,[13] was ich essen oder trinken werde? Oder kann ich noch der Stimme der Sänger und Sängerinnen horchen?

³⁶Und wofür wird dein Sklave zur Last sein für meinen Herrn, den König? Wie ein bisschen wird dein Sklave über den Jordan gehen mit dem König. Und wofür vergilt mir der König diese Vergeltung?

³⁷Es bleibe doch dein Sklave da, und ich will versterben in meiner Stadt bei der Gruft meines Vaters und meiner Mutter. Aber siehe, dein Sklave Chamaam wird mit meinem Herrn, dem König, hinübergehen; und tue ihm das Gute in deinen Augen.“

³⁸Und der König sprach: „Mit mir gehe Chamaam hinüber, und ich will ihm das Gute in deinen Augen tun und alles, wie viel[14] du erwählen wirst bei mir, werde ich dir tun.“

³⁹Und alles Volk ging über den Jordan, und der König ging hinüber; und der König küsste den Berselli sehr und segnete ihn; und er kehrte an seinen Ort zurück.

⁴⁰Und der König ging hinüber nach Galgal, und Chamaam ging mit ihm hinüber; und das ganze Volk Judas ging mit dem König hinüber, ja auch die Hälfte des Volkes Israels.

⁴¹Und siehe, jeder Mann Israels kam zu dem König, und sie sprachen zu dem König: „Was ist, dass dich unsere Brüder gestohlen haben, Judas Mann, und sie den König und sein Haus über den Jordan geführt haben, und alle Männer Davids mit ihm?“

⁴²Und jeder Mann Judas antwortete Israels Mann, und sie sprachen: „Weil der König mir nahe steht; und wofür zürnst du über diese Sache? Haben wir etwa von dem König beim Speisen gespeist oder hat er uns Geschenke gegeben oder hat er uns eine Hebung erhoben?“

⁴³Und Israels Mann antwortete den Männern Judas und sprach: „Zehn Teile habe ich an dem König, und ich bin früher geboren als du, ja auch an David habe ich mehr als du. Und wofür warst du hochmütig zu mir und wurde nicht mein erstes Wort für mich angerechnet, sodass Juda mir den König zurückholte?“ Und das Wort des Mannes Judas wurde härter als das Wort des Mannes Israels.