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Hiob 10 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Hiob 10

¹Ermüdend in meiner Seele will ich seufzend meine Worte wider ihn schleudern; ich will reden in Bitterkeit meiner Seele, da ich bedrängt werde;

²und ich will zum HERRN sagen: ‚Lehre mich nicht zu freveln! Und weshalb richtest du mich so?

³Oder ist es schön für dich, wenn ich unrecht tue, dass du den Werken deiner Hände entsagst, aber den Rat der Frevler förderst?‘

⁴Oder siehst du so wie ein Sterblicher? Oder blickst du so wie ein Mensch?

⁵Oder ist dein Leben menschlich? Oder deine Jahre die eines Mannes?

⁶Dass du meine Gesetzlosigkeit aufsuchst und meine Sünden[1] erspähst?

⁷Denn du weißt, dass ich nicht gefrevelt habe! Doch wer ist der, der aus deinen Händen befreit?

⁸Deine Hände haben mich gebildet und mich gemacht; darnach, umgewandelt, schlägst du mich.

⁹Gedenke, dass du mich als Ton[2] gebildet hast, aber zur Erde wendest du mich wieder zurück.

¹⁰Oder hast du mich nicht so wie Milch gemolken, aber mich gerinnen lassen gleich dem Käse?

¹¹Haut und Fleisch hast du mir angezogen, aber Knochen und Sehnen hast du mir eingeflochten.

¹²Aber Leben und Barmherzigkeit hast du bei mir eingesetzt, aber deine Aufsicht hat den Geist von mir bewahrt.

¹³Diese hast du in dir selbst; ich weiß, dass du alle Dinge vermagst, aber nichts für dich unmöglich ist.

¹⁴Ja wenn ich auch sündige, bewachst du mich, aber von der Gesetzlosigkeit hast du mich nicht straffrei gemacht.

¹⁵Ja wenn ich auch frevle,[3] wehe mir! Und wenn ich gerecht bin, vermag ich nicht mich aufzurichten, denn ich bin satt der Entehrung.

¹⁶Denn ich werde gleichwie ein Löwe zur Schlachtung gejagt; aber wieder umgewandelt, vernichtest du mich schrecklich.

¹⁷Du erneuerst wider mich meine Untersuchung, aber großen Zorn gebrauchst du an mir; du führst aber Prüfmittel[4] wider mich an.

¹⁸Wozu nun hast du mich aus dem Bauch herausgeführt? Und ich verstarb nicht, aber das Auge sah mich nicht;

¹⁹und ich wurde, als ob ich nicht bin. Weshalb denn hast du mich nicht aus dem Mutterleib ins Grab entfernt.

²⁰Oder ist nicht gering die Zeit meines Lebens? Lass mich bisschen ausruhen,

²¹bevor ich hingehe, von wo ich nicht wiederkehre, ins finstere und düstere Land,

²²ins Land ewiger Finsternis, wo kein Glanz ist noch des Menschen[5] Leben zu sehen ist.“