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Hiob 6 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Hiob 6

¹Aber Hiob erwidert und spricht:

²\\ \ \ ,2 „Ja falls jemand den Zorn von mir wiegend wiegen mag, aber meine Schmerzen einmütig in die Waagschale heben mag,

³so wird es ja schwerer als der Sand der Meeresküste sein; doch wie es scheint, sind meine Worte schlimm.

⁴Denn Pfeile des HERRN sind in meinem Leib, deren Wut das Blut von mir trinkt; wann ich anfange zu reden, stechen sie mich.

⁵Was denn, wird der wilde Esel etwa grundlos[1] schreien, wo er doch nur die Nahrung[2] sucht? Ob ein Rind die Stimme erhebt über der Krippe, wo er die Speisen hat?

⁶Ob Brot ohne Salz verspeist wird? Ob aber auch Geschmack in leeren Worten ist?

⁷Denn die Seele von mir vermag nicht zu ruhen; denn als Erregung sehe ich meine Nahrung gleichwie den Geruch des Löwen.

⁸Ja falls er geben mag und die Bitte von mir kommen mag und der Herr meine Hoffnung geben mag,

⁹so habe der Herr angefangen, er verwunde mich, aber bringe mich nicht schlussendlich[3] um.

¹⁰Aber meine Stadt möge ein Grab sein, auf wessen Mauern ich hüpfte, ich werde mich von ihr nicht entziehen; denn ich habe die heiligen Worte meines Gottes nicht geleugnet.[4]

¹¹Denn was ist die Stärke von mir, dass ich ausharre? Und was ist die Zeit von mir, dass meine Seele sich aufrecht hält?

¹²Ist etwa Stärke von Steinen meine Stärke oder mein Fleisch[5] ehern?

¹³Oder habe ich nicht auf ihn vertraut? Aber die Hilfe ist abwesend von mir.

¹⁴Entsagt hat mir Barmherzigkeit, aber des HERRN Besuch unterstützte mich.

¹⁵Meine Nächsten[6] haben nicht nach mir gesehen; gleichwie ein nachlassender Winterbach oder gleichwie eine Woge gingen sie an mir vorüber.

¹⁶Welche mich geachtet haben, fallen jetzt über mich gleichwie Schnee oder fest gewordenes Eis.

¹⁷So wie von entstandener Hitze Zerschmolzenes nicht erkannt wird, welcherlei es war,

¹⁸so wurde auch ich von allen im Stich gelassen, ich aber ging zugrunde und wurde ein Heimatloser.

¹⁹Seht die Wege der Themaniter, die Pfade[7] der Sabäer, die ihr durchblickt:

²⁰und die werden der Schande schuldig sein, die auf Städte und Habe vertraut haben.[8]

²¹Anderseits seid auch ihr unbarmherzig zu mir getreten, sodass, da ihr meine Wunde gesehen habt, ihr euch fürchtet.

²²Was denn, habe ich euch etwa um etwas gebeten oder nach der Stärke von euch verlangt,

²³sodass ihr mich von Feinden[9] rettet oder aus der Gewaltigen Hand mich errettet?

²⁴Lehret mich, ich aber werde schweigen; falls ich in etwas geirrt habe, zeigt es mir an!

²⁵Doch wie es scheint, sind wahrhaftige Worte schlimm; ich erbitte nämlich nicht von euch Stärke.

²⁶Weder wird eure Überführung mich im Ausdruck stillen noch werde ich nämlich eurer Worte Ton aushalten.

²⁷Außer dass ihr über Waise herfallt, stürmt ihr aber wider euren Freund an.

²⁸Jetzt aber, nachdem ich in eure Angesichter geblickt habe, kann ich nicht lügen.

²⁹Sitzt doch und es möge kein Unrecht sein, und kommt wieder zusammen mit der Gerechtigkeit.

³⁰An meiner Zunge ist nämlich kein Unrecht. Oder übte meine Kehle nicht Einsicht?