Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Hiob 7 Bible Online

Hiob 7 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Hiob 7

¹Ob nicht ein Verhör[1] das Menschenleben auf der Erde ist und sein Leben gleichwie des Tagelöhners schnell enteilt?

²Entweder man ist gleichwie der Knecht, der seinen Herrn gefürchtet und Schatten angetroffen hat, oder gleichwie ein Tagelöhner, der seinen Lohn abwartet.

³So erdulde auch ich leere Monate, aber Nächte der Schmerzen sind mir gegeben.

⁴Wenn ich mich schlafen lege, sage ich: ‚Wann ist Tag?‘ Wie ich aber aufstehe, wiederum: ‚Wann ist Nacht?‘ Und ich werde satt der Schmerzen vom Abend bis zum Morgen.

⁵Aber das Fleisch von mir wird vermengt mit Moder der Würmer, ich zerfließe aber, da ich Erdklumpen vom Eiter schabe.

⁶Aber mein Leben ist leichter als eine Rede, aber es ist zugrunde gegangen in leerer Hoffnung.

⁷Gedenke nun, dass ein Wind das Leben von mir ist und mein Auge nicht wieder emporkommen wird, um Gutes zu sehen.

⁸Das Auge eines, der mich sieht, wird sich nicht umschauen;[2] deine Augen sind auf mir, und ich bin nicht mehr.

⁹Gleichwie eine vom Himmel aufgeklarte[3] Wolke: ja wenn ein Mensch ins Totenreich hinabsteigt, steigt er nicht wieder hinauf.

¹⁰Weder kehrt er zurück in das eigene Haus noch erkennt ihn ferner seine Stätte wieder.

¹¹Anderseits will ich aber nicht meinen Mund schonen, ich will reden,[4] während ich im Zwang meines Geistes bin, ich will die Bitterkeit meiner Seele öffnen, während ich bedrängt werde.

¹²Ob ich ein Meer bin oder ein Drache, dass du eine Wache über mich anordnest?

¹³Ich sage: ‚Trösten wird mich mein Bett, erwägen werde ich aber für meine eigene Sache auf meinem Lager‘,

¹⁴so schreckst du mich auf mit Träumen und in Gesichten[5] schüchterst du mich ein.

¹⁵Meine Seele[6] kannst du von meinem Geist losmachen, aber meine Gebeine vom Tod.

¹⁶Denn ich werde nicht bis in die Ewigkeit leben, sodass ich langmütig sei. Steh ab von mir! Denn leer ist das Leben von mir.

¹⁷Denn was ist ein Mensch, dass du ihn groß machst oder dass du den Sinn auf ihn richtest?

¹⁸Oder wirst du ihm einen Besuch bis zum Morgen abstatten und ihn bis zur[7] Ruhe richten?

¹⁹Bis wann lässt du mich nicht, noch gibst du mich frei, bis ich meinen Speichel im Schmerz verschlucke?

²⁰Falls ich gesündigt habe, was vermag ich dir zu tun, der du den Sinn der Menschen verstehst? Weshalb hast du mich als deine Zielscheibe gesetzt, bin ich dir aber eine Last?

²¹Und weshalb machst du nicht die Vergessenheit meiner Gesetzlosigkeit und die Reinigung meiner Sünden? Jetzt aber werde ich in die Erde weggehen, wo ich aber nicht mehr schlaflos bin[8].“