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Jesaja 5 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Jesaja 5

¹Ich will doch singen meinem Geliebten ein Lied des Geliebten über meinen Weinberg: Es wurde meinem Geliebten zuteil ein Weinberg aufm Horn, aufm fetten Ort.

²Und ich setzte einen Zaun herum und setzte Pfähle und pflanzte den Weinstock Sorech; und ich erbaute einen Turm in seiner Mitte und grub einen Keltertrog in ihm. Und ich wartete, dass er eine Traube hervorbringt, er aber brachte Dornen hervor.

³Und nun, Mensch von Juda und die ihr in Jerusalem wohnt,[1] richtet zwischen mir[2] und zwischen meinem Weinberg!

⁴Was kann ich noch tun an meinem Weinberg und habe ich nicht an ihm getan? Denn ich wartete, dass er eine Traube hervorbringt, aber er brachte Dornen hervor.

⁵Nun aber will ich euch verkünden, was ich an meinem Weinberg tun werde: Ich werde seinen Zaun entfernen und er wird zur Plünderung sein, und ich werde seine Mauer einreißen und er wird zur Zertretung sein.

⁶Und ich werde meinen Weinberg lassen, und er wird nicht geschnitten werden und nicht behackt werden; und es werden auf ihm wie auf Brachland Dornen aufsprießen. Und den Wolken werde ich gebieten, dass sie keinen Regen auf ihn regnen.

⁷Denn der Weinberg des HERRN Zabaoth ist das Haus des Israel und der Mensch von Juda eine geliebte Pflanzung; und ich wartete, dass sie Gericht halten, aber sie taten Unrecht und nicht Gerechtigkeit, sondern Geschrei.

⁸Wehe denen, die Haus an Haus knüpfen und Acker an Acker nähern, damit sie etwas vom Nächsten wegnehmen. Wollt ihr etwa alleine in dem Land wohnen?

⁹Dies wurde nämlich zu den Ohren des HERRN Zabaoth gehört. Wenn nämlich viele Häuser entstehen, werden zur Wüste werden die großen und schönen, und es werden keine da sein, die in ihnen wohnen.

¹⁰Wo nämlich zehn Joch Rinder arbeiten, wird man einen Tonkrug füllen; und der sechs Artaba sät, wird drei Maß ernten.[3]

¹¹Wehe denen, die in der Früh erwachen und Sikera nachjagen, die an dem Abend bleiben; denn der Wein entfacht sie zugleich.

¹²Denn mit Zithern und Harfe und Tamburinen und Flöten trinken sie den Wein; aber die Werke des HERRN blicken sie nicht an und die Werke seiner Hände betrachten sie nicht.

¹³Darum ist mein Volk gefangen worden, weil sie den Herrn nicht kennen; und es ist eine Menge an Toten entstanden durch Hunger und Wasserdurst.[4]

¹⁴Und das Totenreich wird seine Seele aufsperren und seinen Mund auftun, um nicht aufzuhören; und es werden hinabfahren die Gerühmten und die Großen und die Reichen und ihre Pestilenten.

¹⁵Und der Mensch wird erniedrigt werden, und der Mann wird entehrt werden; und die Augen, die erhabenen,[5] werden erniedrigt werden.

¹⁶Und es wird erhöht werden der HERR Zabaoth im Urteil und GOTT, der Heilige, wird verherrlicht werden in Gerechtigkeit.

¹⁷Und es werden die Geraubten geweidet werden wie Stiere und die Öden der Fortgenommenen werden Lämmer abweiden.[6]

¹⁸Wehe denen, die die Sünden[7] herbeiziehen wie mit einem langen Strick und wie mit des Joches Riemen des Kalbes die Gesetzlosigkeiten,[8]

¹⁹die sprechen: ‚Er nähere mit Schnelligkeit, was er tun will, damit wir’s sehen; und es komme der Rat des Heiligen Israels, damit wir’s erkennen.‘

²⁰Wehe denen, die das Böse schön heißen und das Schöne böse, die die Finsternis als Licht setzen und das Licht als Finsternis, die das Bittere als Süßes setzen und das Süße als Bitteres.

²¹Wehe denen, die bei sich selbst einsichtig sind und vor sich selbst verständig sind.

²²Wehe denen, die stark unter euch sind, die den Wein trinken, und die fähig sind, die Sikera mischen,

²³die den Frevler wegen Geschenken rechtfertigen und das Recht der Gerechten beseitigen.

²⁴Deshalb, auf welche Weise der Halm entzündet wird unter Feuerkohlen und entfacht wird unter aufgeloderter Flamme, wird ihre Wurzel wie Flaum sein und ihre Blume emporsteigen wie eine Staubwolke; denn sie wollen nicht das Gesetz des HERRN Zabaoth, sondern reizten das Wort des Heiligen Israels.

²⁵Und es wurde mit Zorn wütend der HERR Zabaoth wider sein Volk, und er legte seine Hand an sie und schlug sie; und die Berge wurden gereizt und ihre Kadaver wurden wie Mist inmitten des Weges. Und in all diesem wandte sich die Wut nicht, sondern die Hand[9] ist noch hoch.

²⁶Demnach wird er ein Panier erheben für die Nationen, die fernen, und wird ihnen pfeifen vom Äußersten der Erde; und siehe, eilig schnell werden sie kommen.

²⁷Sie werden nicht hungern noch ermüden noch einnicken noch schlafen, noch werden sie ihre Gürtel von ihrer Hüfte lösen, auch werden die Riemen ihrer Sandalen nicht reißen.

²⁸Deren Pfeile sind scharf und ihre Bögen gespannt; die Hufen ihrer Rosse werden wie feste Felsen geachtet und die Räder ihrer Wagen wie ein Sturm.

²⁹Sie brüllen[10] wie Löwen und stehen da wie Löwenjunge; und er wird einnehmen und brüllen wie ein Tier und herauswerfen; und es wird keinen geben, der sie beschirmt.

³⁰Und er wird brüllen um ihretwillen an jenem Tag, wie die Stimme des wallenden Meeres; und sie werden auf das Land blicken,[11] und siehe, harte Finsternis in ihrer Verlegenheit.“