Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Jeremia 2 Bible Online

Jeremia 2 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Jeremia 2

¹[1]Und er sprach:[2] „Dies spricht der HERR: Ich gedenke der Barmherzigkeit deiner Jugend und der Liebe deiner Vollendung, damit du dem Heiligen Israels nachfolgst, spricht der HERR.

²Heilig war Israel für den Herrn, der Anfang seiner Erzeugnisse; alle, die es fressen, werden sich verfehlen, Übel kommen über sie, spricht der HERR.

³Hört des HERRN Wort, Haus Jakob und alle Familien[3] des Hauses Israels.

⁴Dies spricht der HERR: Was für eine Verfehlung haben eure Väter an mir gefunden, dass sie weit von mir abgefallen und hinter den Nichtigen gewandelt sind und eitel geworden sind?

⁵Und sie sprachen nicht: ‚Wo ist der HERR, der uns aus dem Land Ägyptens heraufgeführt hat, der uns in der Wüste wies, im unbekannten[4] und unzugänglichen Land, im wasserlosen und fruchtlosen Land, im Land, in welchem keiner durchreiste und wo[5] kein Menschensohn wohnte?‘

⁶Und ich führte euch zu dem Karmel, damit ihr seine Früchte und seine guten Dinge esst; und ihr kamt hin und besudeltet mein Land und machtet mein Erbteil zum Ekel.

⁷Die Priester sprachen nicht: ‚Wo ist der HERR?‘ Und die das Gesetz entgegenhielten,[6] hofften nicht auf mich, und die Hirten frevelten an mir, und die Propheten weissagten durch die Baal und wandelten Nutzlosem nach.

⁸Deshalb werde ich weiter mit euch rechten, spricht der HERR, auch mit den Kindern eurer Kinder werde ich rechten.

⁹Darum[7] geht hin zu den Inseln Chettiims und seht, und sendet nach Kedar und merkt sehr auf und seht, ob dergleichen geschehen ist?

¹⁰Haben wohl die Nationen ihre Götter vertauscht? Und diese sind keine Götter! Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht, aufgrund was nicht nützlich sein wird.

¹¹Es entsetzt sich der Himmel darüber und erschaudert sehr arg, spricht der HERR.

¹²Denn auch zwei Übel hat mein Volk getan: Mich haben sie verlassen, die Quelle des Lebenswassers, und sich selbst zermalmte Zisternen gegraben, die nicht vermögen werden Wasser zu halten.

¹³Ist Israel etwa ein Sklave oder ist er ein Hausgeborener? Weshalb ist er zur Beute geworden?

¹⁴Wider ihn brüllten Löwen und es gaben ihre Stimme, welche sein Land zur Wüste[8] verordneten; und seine Städte zerstörten[9] sie, worauf er sie nicht bewohnte.

¹⁵Auch die Kinder Memphis und Taphnas haben dich erkannt und haben dich verspottet.

¹⁶Tust du diese Dinge nicht dir selbst, weil du mich verlassen hast? spricht dein HERR GOTT.

¹⁷Und nun, was hast du mit dem Weg Ägyptens zu schaffen, sodass du das Wasser Gehons trinkst? Und was hast du mit dem Weg Assyriens zu schaffen, sodass du das Wasser der Ströme trinkst?

¹⁸Deine Abtrünnigkeit[10] wird dich züchtigen und deine Schlechtigkeit wird dich überführen. Sowohl erkenne als auch sieh, dass es dir bitter ist, dass du mich verlassen hast, spricht dein HERR GOTT; und ich habe kein Wohlgefallen an dir, spricht dein HERR GOTT.

¹⁹Denn seit dem Zeitalter[11] hast du dein Joch zerschmettert, deine Banden zerrissen, und hast du gesagt: ‚Ich will dir nicht dienen, sondern ich will auf jedem hohen Hügel und unter jedem schattigen Gehölz wandeln, dort will ich mich zerstreuen[12] in meiner Hurerei.‘

²⁰Ich aber hatte dich als fruchtbaren Weinstock gepflanzt, als ganz wahrhaftigen; wie bist du verwandelt worden zur Bitterkeit, o Weinstock, o fremder?

²¹Wenn du dich mit Natron[13] wäschst und dir selbst Heilkraut mehrst: du bist schmutzig in deinen Ungerechtigkeiten vor mir, spricht der HERR.

²²Wie kannst du sagen: ‚Ich wurde nicht besudelt und wandelte nicht der Baal nach‘? Sieh deine Wege in dem Massengrab und erkenne, was du getan hast; spät heulte ihre Stimme;

²³ihre Wege weitete sie über die Wasser der Wüste, in den Begierden ihrer Seele wurde sie vom Wind getragen, sie wurde dahingegeben; wer wird sie umwenden? Alle, die sie suchen, ermüden nicht; in ihrer Niedrigkeit werden sie sie finden.

²⁴Wende deinen Fuß ab vom unebenen[14] Weg und deine Kehle vom Durst. Die aber sprach: ‚Ich werde mannhaft sein, denn ich habe Fremde geliebt und wandelte ihnen nach.‘

²⁵Wie des Diebes Schande, wann er ertappt wird, so werden die Kinder Israels und ihre Könige und ihre Fürsten und ihre Priester und ihre Propheten beschämt werden.

²⁶Zu dem Holz sprachen sie: ‚Mein Vater bist du.‘ Und zu dem Stein: ‚Du hast mich gezeugt.‘ Und mir wendeten sie die Rücken zu und nicht ihre Angesichter; und zu der Zeit ihrer Übel werden sie sagen: ‚Stehe auf und rette uns!‘

²⁷Und wo sind deine Götter, welche du dir selbst gemacht hast? Werden sie wohl aufstehen und dich retten zu der Zeit deiner Übel? Denn nach der Zahl deiner Städte waren deine Götter, Juda, und nach der Zahl der Durchgänge, der Jerusalems, opferten sie der Baal.

²⁸Wofür redet ihr zu mir? Ihr alle habt gefrevelt und ihr alle habt gesetzlos gehandelt an mir, spricht der HERR.

²⁹Umsonst habe ich eure Kinder geschlagen, Erziehung habt ihr nicht angenommen, das Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein vernichtender Löwe, und ihr habt euch nicht gefürchtet.

³⁰Hört das Wort des HERRN; dies spricht der HERR: Bin ich eine Wüste gewesen für das Israel oder ödes Land? Weshalb spricht mein Volk: ‚Wir wollen nicht beherrscht werden und wollen nicht mehr zu dir kommen!‘

³¹Wird etwa eine Braut ihren Schmuck vergessen und eine Jungfrau ihre Brustbinde? Aber mein Volk hat mich für unzählig viele Tage[15] vergessen.

³²Was wirst du noch Schönes pflegen[16] auf deinem Weg, um Liebe zu suchen? So sei’s nicht. Sondern auch du bist gewandelt, um deine Wege zu besudeln.

³³Auch in deinen Händen wurde das Blut unschuldiger Seelen gefunden; nicht durch Einbrüche fand ich sie, sondern bei jeder Eiche.

³⁴Und du sprachst: ‚Ich bin unschuldig; jedoch wende sich seine Wut ab von mir.‘ Siehe, ich werde mit dir rechten, währenddem du sagst: ‚Ich habe nicht gesündigt.‘

³⁵Was sinnst du so sehr nach, sodass du deine Wege wiederholst? Auch von Ägypten wirst du beschämt werden, so wie du von Assur beschämt worden bist.

³⁶Denn auch von dort wirst du hinausgehen, und deine Hände werden auf deinem Haupt sein, denn der HERR hat deine Hoffnung verworfen und es wird dir mit ihr nicht gelingen.