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Jeremia 5 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Jeremia 5

¹„Lauft umher auf den Wegen Jerusalems und seht und erkennt und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr einen Mann findet, ob einer da ist, der Recht tut und Treue sucht, so werde ich ihnen[1] auch gnädig sein, spricht der HERR.

²‚Leben soll der HERR‘, sprechen sie; schwören sie deshalb nicht bei Lügen?“ —

³„HERR, deine Augen sehen auf Treue. Du hast sie gezüchtigt und sie bekümmerten sich nicht, du hast ihnen ein Ende gemacht und sie wollten keine Züchtigung annehmen; sie haben ihre Angesichter härter gemacht als einen Fels und sie wollten sich nicht bekehren.

⁴Und ich sprach: ‚Vermutlich sind es die Bettelarmen, denn sie sind nicht fähig, weil sie den Weg des HERRN und das Gericht Gottes nicht kennen.

⁵Ich werde zu den Reifen gehen und mit ihnen reden; denn diese haben den Weg des HERRN und das Gericht Gottes erkannt.‘ Und siehe einmütig hatten sie das Joch zerschmettert, die Banden zerrissen.“ —

⁶„Deshalb züchtigt sie ein Löwe aus dem Wald, und ein Wolf vernichtet sie bis zu den Häusern, und ein Panther ist wachsam wider ihre Städte. Alle, die von ihnen hinausgehen, werden gejagt[2] werden, weil ihre Frevel voll geworden sind, sie stark sind in ihren Abwendungen.

⁷Auf welche Art soll ich dir in diesen Dingen gnädig sein? Deine Kinder verlassen mich und schwören bei denen, die keine Götter sind; und ich habe sie gemästet und sie brachen die Ehe und entspannten in Hurenhäusern.

⁸Brünstige Hengste sind sie geworden, ein jeder, bei der Frau seines Nächsten wieherten sie.

⁹Werde ich etwa wegen dieser Dinge nicht heimsuchen, spricht der HERR, oder wird meine Seele eine derartige Nation nicht bestrafen?

¹⁰Ersteigt ihr Bollwerk und zerstört[3] es, aber macht keine Vollendung; lasst ihre Stützen zurück, denn sie sind des Herrn.

¹¹Denn brechend hat mit mir das Haus Israels gebrochen, auch das Haus Judas,[4]

¹²sie haben wider ihren Herrn gelogen und gesagt: ‚Dies ist nicht so, es werden keine Übel wider uns kommen, sowohl Schwert als auch Hunger werden wir nicht sehen.

¹³Unsere Propheten waren für den Wind und das Wort des HERRN war nicht in ihnen vorhanden[5].‘“

¹⁴Deshalb spricht dies der allmächtige HERR: „Dafür dass ihr dieses Wort redet, siehe, werde ich meine Worte in deinen Mund als Feuer geben und dieses Volk als Hölzer und es wird sie verzehren.

¹⁵Siehe, ich führe über euch eine Nation aus der Ferne, Haus Israels, spricht der HERR, eine Nation, von welcher du die Stimme seiner Sprache nicht verstehst.

¹⁶Alle sind stark und werden eure Ernte und eure Brote verzehren, und sie werden eure Söhne und eure Töchter verzehren, und sie werden eure Schafe und eure Rinder verzehren, und sie werden eure Weinstöcke und eure Feigenbäume und eure Olivenbäume verzehren;

¹⁷und sie werden die Städte, eure festen, auf welche ihr vertraut, mit dem Schwert dreschen.

¹⁸Und es wird sein, in jenen Tagen, spricht dein HERR GOTT, werde ich euch nicht bis zur Vollendung verfertigen.

¹⁹Und es wird sein, wann ihr sprecht: ‚Weswegen hat unser HERR GOTT uns dies alles getan?‘, so musst du ihnen sagen: ‚Dafür dass ihr fremden Göttern gedient habt in eurem Land, so dient den Fremden in dem Land, das nicht euer ist.‘

²⁰Verkündigt dies zu dem Haus Jakobs und es werde gehört in dem Juda.

²¹Hört doch dies, stumpfsinniges und herzloses Volk; sie haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht.

²²Wollt ihr mich etwa nicht fürchten, spricht der HERR, oder vor meinem Angesicht nicht gewissenhaft sein? Den, der den Sand als Grenze für das Meer verordnet hat als ewige Satzung? Und es wird sie nicht überschreiten; und es wird aufgerührt werden und wird nichts vermögen, und seine Wellen werden brausen und es wird sie nicht überschreiten.

²³Aber diesem Volk wurde ein ungehorsames und ignorantes Herz zuteil; und sie wichen ab und gingen fort.

²⁴Und sie sprechen nicht in ihrem Herzen: ‚Lasst uns doch unseren HERRN GOTT fürchten, der den Früh— und Spätregen gibt gemäß der Zeit der Erfüllung der Anordnung der Ernte; auch hat er uns bewahrt.‘

²⁵Eure Gesetzlosigkeiten lenkten diese ab und eure Sünden wandten die guten Dinge von euch ab.

²⁶Denn Frevler wurden in meinem Volk gefunden; und sie haben Schlingen gelegt, um Männer zu verderben, und ergriffen sie.

²⁷Wie ein aufgestellter Käfig[6] voller Vögel ist, so sind ihre Häuser voller Betrug; deshalb sind sie groß geworden und sind reich.

²⁸Sie gingen am Gericht vorbei und richteten nicht das Gericht der Waise und das Gericht der Witwe richten sie nicht.

²⁹Werde ich etwa wegen dieser Dinge nicht heimsuchen, spricht der HERR, oder wird meine Seele eine derartige Nation[7] nicht bestrafen?

³⁰Entsetzliches und Schauderhaftes geschah mit dem Land.

³¹Die Propheten weissagen Ungerechtigkeiten und die Priester klatschten mit ihren Händen und mein Volk liebte’s so. Und was werdet ihr für das Darnach tun?