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Jeremia 9 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Jeremia 9

¹Wer wird meinem Haupt Wasser geben und meinen Augen die Tränenquelle; und ich werde dieses mein Volk beweinen Tag und Nacht, die Verwundeten der Tochter meines Volkes?

²Wer wird mir in der Wüste das letzte Quartier geben; und ich werde mein Volk verlassen und von ihnen fortgehen? Denn alle brechen die Ehe, eine Synode der Verstoßenden.

³Und sie spannen ihre Zunge ein, wie einen Bogen; Lüge und nicht Treue erstarkt bei dem Land; denn von Übeln zu Übeln gehen sie aus und erkennen mich nicht.

⁴Hütet euch, ein jeder vor seinem Nächsten, und vertraut nicht auf ihre Brüder; denn jeder Bruder wird mit der Ferse treten und jeder Freund wird listig wandeln.

⁵Ein jeder wird gegen seinen Freund spotten; Wahrheit reden sie nicht; ihre Zunge hat gelernt Lüge zu reden, sie tun unrecht und säumen nicht, um sich hinzuwenden.

⁶Wucher auf Wucher und List[1] auf List; sie wollen mich nicht kennen, spricht der HERR.“

⁷Deshalb spricht dies der HERR der Heerscharen: „Siehe, ich werde sie entflammen und werde sie prüfen; denn wie kann ich tun vorm Antlitz der Bosheit der Tochter meines Volkes?

⁸Ein verwundender Pfeil ist ihre Zunge, List sind die Worte ihres Mundes; mit seinem Nächsten redet er Frieden und in sich selbst hält er die Feindschaft.

⁹Werde ich etwa nicht bei diesen Dingen heimsuchen, spricht der HERR, oder wird meine Seele im Volk, dem derartigen, nicht strafen?

¹⁰Erhebt bei den Bergen eine Wehklage und bei den Pfaden der Wüste ein Klagelied, denn sie sind verlassen, sodass kein Mensch da ist; sie hören nicht die Stimme des Vorhandenseins von Vögeln des Himmels und bis zu Viehtieren; sie haben sich aufgemacht, sie machten sich davon.

¹¹Und ich werde Jerusalem zur Umsiedlung hingeben und zur Wohnung der Drachen und die Städte Judas zur Vertilgung setzen, sodass sie nicht bewohnt werden.

¹²Wer ist der Mensch, der weise[2] ist und dieses einsieht? Und zu welchem das Wort des Mundes des HERRN gehört, er verkündige euch: Weswegen geht das Land zugrunde, wird es entzündet, wie eine Wüste, sodass keiner es durchreist?“

¹³Und der HERR sprach zu mir: „Darum weil sie mein Gesetz verlassen haben, welches ich vor ihrem Angesicht gegeben habe, und meiner Stimme nicht gehorcht haben,

¹⁴sondern hinter der Gefälligkeit ihres Herzens wandelten, des schlechten, und hinter den Götzen, was ihre Väter sie gelehrt haben.“

¹⁵Deshalb spricht dies der HERR der Heerscharen, der GOTT Israels: „Siehe, ich werde sie mit Not füttern und sie mit Gallenwasser tränken;

¹⁶und ich werde sie unter den Nationen zerstreuen, unter sie, welche sie und ihre Väter nicht gekannt haben; und ich werde wider sie das Schwert senden, bis ich sie mit ihm vertilgt habe.“

¹⁷Dies spricht der HERR: „Ruft die Klagenden und sie sollen kommen, und sendet zu den Weisen[3] und sie sollen[4] anstimmen;

¹⁸und sie sollen ein Klagelied über euch erheben, und eure Augen sollen Tränen herabfließen lassen und eure Augenlider sollen Wasser träufeln.

¹⁹Denn eine Stimme des Mitleids ist in Zion gehört worden: ‚Wie haben wir uns geplagt, sind wir sehr beschimpft worden, dass wir das Land verlassen haben und unsere Zelte weggeworfen haben.‘

²⁰Hört doch, ihr Frauen, das Wort Gottes und eure Ohren sollen die Worte seines Mundes empfangen, und lehrt eure Töchter Mitleid und eine Frau ihrer Nächsten ein Klagelied.

²¹Denn der Tod stieg durch eure Fenster empor, er kam in euer Land hinein, um Unmündige draußen zu vertilgen und Jugendliche von den Straßen.

²²Und es werden die Toten der Menschen zum Beispiel sein auf der Oberfläche des Feldes eures Landes, und zwar wie Gras hinter dem Mähenden, und es wird keinen geben, der sammelt.“

²³Dies spricht der HERR: „Ein Weiser brüste sich nicht mit seiner Weisheit und der Starke brüste sich nicht mit seiner Stärke und der Reiche brüste sich nicht mit seinem Reichtum;

²⁴sondern in diesem brüste sich der, der sich brüstet, dass er einsieht und erkennt, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit und Urteil und Gerechtigkeit wirkt über der Erde; denn in diesen Dingen ist mein Wille, spricht der HERR.

²⁵Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, und ich werde bei allen Beschnittenen ihre Vorhaut heimsuchen;

²⁶bei Ägypten und bei Idumäa,[5] und bei Edom und bei den Kindern Ammon und bei den Kindern Moab und bei jedem, der sich in seinem Gesicht ringsherum schert, die in der Wüste wohnen; denn alle Nationen sind unbeschnitten am Fleisch und das ganze Haus Israel ist unbeschnittenen an ihren Herzen.“