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Klagelied 4 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Klagelied 4

¹Wie ist das Goldstück verdunkelt, das Silberstück verwandelt, das gute? Ausgeschüttet wurden die heiligen Steine auf den Anfang aller Ausgänge!

²Die Kinder Zions, die kostbaren, die mit Gold emporgehobenen, wie wurden sie den irdenen Gefäßen zugerechnet, den Werken der Töpferhände?

³Ja auch Drachen ziehen die Brüste aus, säugen ihre Jungen; die Töchter meines Volkes sind unheilbar wie ein Spätzchen in der Wüste.

⁴Es klebt die Zunge des Säuglings an seiner Kehle im Durst; Unmündige verlangen Brot, das nicht für sie durchgebrochen wird.[1]

⁵Die, die Speise essen, schwanden in den Ausgängen; die auf Scharlach gepflegt[2] werden, umarmten Misthaufen.

⁶Und die Gesetzlosigkeit der Tochter meines Volkes ist größer geworden als die Gesetzlosigkeit Sodoms, die umgestürzt sind so wie in Eile; und keine Hände mühten sich für sie.

⁷Ihre Nasiräer wurden reiner als Schnee, glänzten mehr als Milch, geronnenen, mehr als Saphirstein war ihr Lappen.

⁸Finsterer als Ruß ist ihr Aussehen, man erkennt sie in den Ausgängen nicht wieder; ihre Haut wurde an ihre Knochen festgemacht, sie verdorrte, sie wurde so wie Holz.

⁹Schöner waren die vom Schwert Verwundeten als die vom Hunger Verwundeten; sie gingen zerstochen dahin fern der Erzeugnisse des Feldes.

¹⁰Die Hände mitleidiger Frauen haben ihre Kinder gekocht, sie sind zur Speise für sie geworden, während der Zerstörung der Tochter meines Volkes.

¹¹Der HERR hat seine Wut vollendet; er hat die Wut seines Zorns ausgegossen und in Zion ein Feuer angezündet, und es verzehrte ihre Grundsteine.

¹²Die Könige der Erde haben es nicht geglaubt, alle, die die bewohnte Erde besiedeln, dass der Feind und der Bedränger eingehen wird durch die Tore Jerusalems.

¹³Wegen den Sünden ihrer Propheten, den Ungerechtigkeiten ihrer Priester, die gerechtes Blut vergossen haben in ihrer Mitte.

¹⁴Es wanken ihre Wachmänner in den Ausgängen, sie werden besudelt mit Blut, währenddem sie nicht vermögen ihre Kleider anzutasten.

¹⁵„Steht ab von Unreinen“, riefen sie ihnen zu: „Steht ab, steht ab, tastet nicht an!“ Denn sie wurden entzündet, ja sie wankten auch. Sagt unter den Nationen: „Sie werden nicht fortfahren, als Fremdlinge zu wohnen.“

¹⁶Das Angesicht des HERRN, ihr Teil, wird nicht fortfahren auf sie zu blicken. Die Person der Priester haben sie nicht angenommen, des Alten haben sie sich nicht erbarmt.

¹⁷Da wir noch da sind, schwinden unsere Augen nach unserer nichtigen Hilfe; da wir betrachten, betrachten wir eine Nation, die nicht rettet.

¹⁸Wir jagen nach unseren Kleinen, damit sie nicht auf unseren Straßen gehen; unsere Zeit hat sich genaht, unsere Tage wurden erfüllt, denn unser Ende[3] geht vorbei.

¹⁹Leichter wurden die, die uns verfolgen, als die Adler des Himmels, an die Berge heften sie sich, in der Wüste lauern sie uns auf.

²⁰Der Geist unseres Angesichts, der Gesalbte[4] des HERRN, ist ergriffen worden in ihren Verderbnissen, von welchem wir sagten: „In seinem Schatten werden wir leben unter den Nationen.“

²¹Freue dich und sei fröhlich, Tochter Idumäas, die auf der Erde[5] siedelt! Ja auch bei dir wird der Kelch des HERRN durchkommen, du wirst trunken werden und du wirst ausschütten.

²²Deine Gesetzlosigkeit hat nachgelassen, Tochter Zion; er wird nicht mehr fortfahren, dich umzusiedeln. Er wird deine Gesetzlosigkeit heimsuchen, Tochter Edom, er wird deine Freveltaten aufdecken.