Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Daniel 2 Bible Online

Daniel 2 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Daniel 2

¹In dem Jahr, dem zweiten des Königtums Nabuchodonosors, träumte Nabuchodonosor einen Traum und sein Geist wurde bestürzt, und sein Schlaf ging von ihm.

²Und der König hieß, die Beschwörer und die Magier und die Zauberer und die Chaldäer zu rufen, dass sie dem König seinen Traum verkünden; und sie kamen und standen vor dem König.

³Und der König sprach zu ihnen: „Ich habe geträumt und mein Geist ist bestürzt worden, um den Traum zu erkennen.“

⁴Und die Chaldäer redeten mit dem König syrisch:[1] „König, lebe bis in die Ewigkeit! Sage du deinen Knechten den Traum und wir werden die Deutung verkünden.“

⁵Der König antwortete und sprach zu den Chaldäern: „Das Wort ist mir entfallen![2] Wenn ihr mir nun den Traum und seine Deutung nicht kundtut, werdet ihr zum Untergang sein, auch eure Häuser werden geraubt werden.

⁶Wenn ihr mir aber den Traum und seine Deutung kundtut, werdet ihr Gaben und Geschenke und viel Ehre von mir empfangen. Verkündigt mir doch den Traum und seine Deutung.“

⁷Sie antworteten das zweite Mal und sagten: „Der König sage seinen Knechten den Traum und wir werden seine Deutung verkünden.“

⁸Der König antwortete und sprach: „In Wahrheit weiß ich, dass ihr Zeit gewinnen wollt, inwiefern ihr seht, dass mir das Wort entfallen ist.

⁹Wenn ihr mir nun den Traum nicht verkündet, weiß ich, dass ihr abgemacht habt, ein gelogenes und verdorbenes Wort vor mir zu sagen, bis die Zeit vorübergeht. Sagt mir meinen Traum und ich werde erkennen, dass ihr mir auch seine Deutung verkünden könnt.“

¹⁰Die Chaldäer antworteten wieder vor dem König und sprachen: „Es gibt keinen Menschen auf dem Erdboden, welcher vermögen wird die Sache des Königs kundzutun, insofern jeder mächtige König und Fürst kein derartiges Wort von einem Beschwörer, Magier, Chaldäer erfragt;

¹¹denn das Wort, welches der König erfragt, ist schwer und es gibt keinen anderen, welcher es vor dem König verkünden kann, als nur die Götter, von welchen die Wohnung nicht bei irgendeinem Fleisch ist.“

¹²Da hieß der König mit Wut und viel Zorn, alle Weisen Babylons umzubringen.

¹³Und das Dekret ging aus, und die Weisen wurden hingerichtet; und sie suchten Daniel und seine Freunde, um sie umzubringen.

¹⁴Damals antwortete Daniel Rat und Erkenntnis dem Arioch, dem Obervollstrecker[3] des Königs, welcher ausgegangen war, um die Weisen Babylons zu beseitigen;

¹⁵und zwar erkundigte er sich, er sprach: „Fürst des Königs, weshalb ging der Beschluss, der unverschämte, von der Person des Königs aus?“ Aber Arioch machte dem Daniel die Sache bekannt.

¹⁶Und Daniel ging hinein und forderte vom König, dass er ihm Zeit gebe, und zwar wolle er dem König die Deutung verkünden.

¹⁷Und Daniel ging in sein Haus hinein und machte dem Hananja und dem Misael und dem Asarja die Sache bekannt;

¹⁸und sie ersuchten Bemitleidungen von dem Gott des Himmels wegen dieses Geheimnisses, auf dass Daniel und seine Freunde nicht umkämen mit den übrigen Weisen Babylons.

¹⁹Da wurde dem Daniel im Gesicht[4] der Nacht das Geheimnis geoffenbart; und Daniel lobte den Gott des Himmels,

²⁰und er sprach: „Es sei der Name GOTTES gelobt von der Ewigkeit und bis zur Ewigkeit, denn die Weisheit und die Einsicht[5] sind sein.

²¹Und er selbst ändert Zeitpunkte und Zeiten, setzt Könige ein und setzt sie ab, gibt Weisheit den Weisen und Besonnenheit denen, die Einsicht haben.

²²Und er selbst offenbart Tiefen und Verborgenes, da er die Dinge in dem Finstern kennt, und das Licht ist mit ihm.

²³Dich, o Gott meiner Väter, bekenne und lobe ich, dass du mir Weisheit und Kraft gegeben und mir bekannt gemacht hast, was wir von dir gefordert haben; auch das Gesicht des Königs hast du mir bekannt gemacht.“

²⁴Und Daniel kam zu Arioch, welchen der König bestellt hatte, die Weisen Babylons umzubringen, und sprach zu ihm: „Du sollst die Weisen Babylons nicht umbringen; führe mich aber hinein vor den König, und ich werde dem König die Deutung verkünden.“

²⁵Da brachte Arioch in Eile den Daniel hinein vor den König und sprach zu ihm: „Ich habe einen Mann aus den Kindern der Kriegsgefangenen Judäas gefunden, welcher die Deutung dem König verkünden kann.“

²⁶Und der König antwortete und sprach zu dem Daniel, wessen Name Baltasar war: „Ob du es vermagst, mir den Traum zu verkünden, welchen ich gesehen habe, und seine Deutung?“

²⁷Und Daniel antwortete vor dem König und sprach: „Das Geheimnis, welches der König erfragt, es ist nicht der Weisen, Magier, Beschwörer, Gazarener[6] dem König zu verkünden;

²⁸es gibt jedoch einen Gott im Himmel, der Geheimnisse enthüllt, und er hat dem König Nabuchodonosor kundgetan, was gebunden ist zu den äußersten der Tage zu geschehen. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes auf dem Lager ist dieser:

²⁹Du, König, deine Überlegungen stiegen auf deinem Lager empor, was gebunden ist darnach zu geschehen, und der, der Geheimnisse enthüllt, tat dir kund, was gebunden ist zu geschehen.

³⁰Und mir[7] ist nicht in Weisheit, die mehr in mir ist als in allen Lebenden, dieses Geheimnis enthüllt worden, sondern darum, dass ich dem König die Deutung kundtue, damit du die Überlegungen deines Herzens erkennst.

³¹Du, König, schautest, und siehe, ein Bild; jenes Bild war groß und sein Anblick überragend, es stand zu deinem Angesicht, und sein Aussehen war schrecklich;

³²ein Bild, von welchem das Haupt reines Gold war, die Hände und Brust und seine Arme Silber, der Bauch und die Oberschenkel Erz,

³³die Unterschenkel Eisen, die Füße teils zwar etwas Eisen und teils aber[8] etwas Ton.

³⁴Du schautest, bis ein Stein vom Berg ohne Hände abgespaltet wurde; und er schlug das Bild auf die Füße, die eisernen und tönernen, und zertrümmerte[9] sie ganz und gar.[10]

³⁵Dann wurden auf einmal zertrümmert der Ton, das Eisen, das Erz, das Silber, das Gold; und sie wurden wie eine Staubwolke von der Sommertenne; und die Fülle des Windes[11] beseitigte sie, und es wurde kein Ort für sie gefunden; und der Stein, der das Bild geschlagen hat, wurde ein[12] großer Berg und erfüllte die ganze Erde.

³⁶Dies ist der Traum. Auch seine Deutung werden wir vor dem König sagen.

³⁷Du, König, König der Könige, welchem der Gott des Himmels ein starkes Königreich und Macht und Ehre gegeben hat,

³⁸an allen Orten, wo die Kinder der Menschen wohnen, hat er Tiere des Feldes als auch Vögel des Himmels und Fische des Meeres in deine Hand gegeben und hat dich als einen Herrn aller eingesetzt: du bist das Haupt, das goldene.

³⁹Und nach dir wird ein anderes Königreich aufstehen, ein geringeres als deines, und ein drittes Königreich, welches das eherne ist, welches über die ganze Erde herrschen wird,

⁴⁰und ein viertes Königreich, welches stark ist wie Eisen; auf welche Art das Eisen alles zertrümmert und bezwingt, so wird es alles zertrümmern und bezwingen.

⁴¹Und dass du die Füße gesehen hast, auch die Zehen, teils zwar etwas tönern, teils aber etwas eisern: es wird ein geteiltes Königreich sein, und von der Wurzel des Eisens wird in ihm sein, auf welche Weise du das Eisen mit dem Ton vermengt gesehen hast;

⁴²auch die Zehen der Füße sind teils zwar etwas eisern, teils aber tönern: teils wird das Königreich etwas stark sein und etwas von ihm wird zerbrechlich[13] sein.

⁴³Dass du das Eisen vermengt mit dem Ton gesehen hast, so werden sie vermischt sein im Samen der Menschen, und dieses wird nicht haften[14] an diesem, gleichwie das Eisen sich nicht mit dem Ton vermengt.

⁴⁴Und in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches bis zu den Zeitaltern nicht verdorben werden wird, und sein Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird alle Königreiche zertrümmern und worfeln, und es selbst wird bestehen bis zu den Zeitaltern.

⁴⁵Auf welche Weise du gesehen hast, dass von dem Berg ein Stein ohne Hände abgespaltet wurde und den Ton, das Eisen, das Erz, das Silber, das Gold zertrümmerte: GOTT, der große, hat dem König kundgetan, was gebunden ist darnach zu geschehen; und der Traum ist echt und seine Deutung zuverlässig.“

⁴⁶Dann fiel der König Nabuchodonosor aufs Angesicht und huldigte dem Daniel, und er hieß ihm Manaha und Duftwerke zu spenden.[15]

⁴⁷Der König antwortete und sagte dem Daniel: „In Wahrheit ist euer Gott selbst ein Gott der Götter und ein Herr der Könige und einer, der Geheimnisse enthüllt, denn du vermochtest dieses Geheimnis zu enthüllen.“

⁴⁸Und der König machte den Daniel groß und gab ihm viele und große Gaben, und er setzte ihn ein über das ganze Gebiet Babylons und als Fürsten der Satrapen über alle Weisen Babylons.

⁴⁹Und Daniel erbat von dem König und er setzte den Sedrach, Misach und[16] Abdenago über die Werke der Gebiete Babylons ein. Und Daniel war in dem Hof des Königs.