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Daniel 6 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Daniel 6

¹Und Darius, der Meder, übernahm das Königreich, als er zweiundsechzig Jahre war.

²Und es beliebte in den Augen Darius’, und er setzte über das Königreich hundertzwanzig Satrapen ein, dass sie in seinem ganzen Königreich seien,

³und über sie drei Regulatoren,[1] von welchen Daniel einer war, damit die Satrapen ihnen Rechenschaft ablegen, auf dass der König nicht belästigt wird.

⁴Und Daniel war über ihnen, weil ein vortrefflicher Geist in ihm war, und der König setzte ihn über sein ganzes Königreich ein.

⁵Und die Regulatoren und die Satrapen suchten einen Vorwand gegen Daniel zu finden; und jedweden Vorwand und Fehltritt und Vergehen fanden sie nicht gegen ihn, weil er treu war.

⁶Und die Regulatoren sprachen: „Wir werden keinen Vorwand gegen Daniel finden, falls nicht in den Gebräuchen seines Gottes.“

⁷Dann traten die Regulatoren und die Satrapen zu dem König und sprachen zu ihm: „König Darius, lebe bis in die Ewigkeit!

⁸Es haben alle über deinem Königreich, Generäle und Satrapen, Höchste[2] und Landpfleger, beratschlagt, eine königliche Satzung zu verfügen und ein Verbot in Kraft zu setzen, auf dass welcher von jedwedem Gott und Menschen eine Bitte erbittet, während dreißig Tagen, als nur von dir, König, in die Grube der Löwen hineingeworfen werden wird.

⁹Nun also, König, bestätige das Verbot und setze eine Schrift auf, auf dass das Dekret von Medern und Persern nicht geändert werde.“

¹⁰Da verordnete der König Darius, dass das Dekret geschrieben werde.

¹¹Und Daniel, da er erkannte, dass das Dekret verordnet worden ist, ging er in sein Haus — und die für ihn geöffneten Fenster in seinem Obersaal waren Jerusalem gegenüber —, und er beugte sich drei Zeiten des Tages auf seinen Knien und betete und bekannte vor seinem GOTT, gleichwie er vorher tat.[3]

¹²Damals lauerten jene Männer auf und fanden den Daniel, wie er von seinem GOTT bat und forderte.

¹³Und herzugetreten sprachen sie zu dem König: „König, hast du nicht das Verbot verordnet, auf dass jeder Mensch, welcher von jedwedem Gott und Menschen eine Bitte erbittet, während dreißig Tagen, als nur von dir, König, in die Grube der Löwen hineingeworfen werden wird?“ Und der König sprach: „Wahrhaftig ist das Wort und das Dekret von Medern und Persern wird nicht übergangen werden.“

¹⁴Dann antworten sie und sagen vor dem König: „Daniel, der von den Söhnen der Gefangenen Judäas, gehorchte nicht deinem Dekret betreffs des Verbotes, welches du verordnet hast, und er erbittet drei Zeiten des Tages seine Bitten von seinem GOTT.“

¹⁵Da wurde der König, wie er das Wort hörte, sehr betrübt über ihn; und er kämpfte um den Daniel, um ihn zu entreißen, und bis zum Abend kämpfte er,[4] um ihn zu entreißen.

¹⁶Dann sagten jene Männer zu dem König: „Erkenne, König, dass das Dekret bei Medern und Persern ist, sodass es nicht erlaubt ist, jedwedes Verbot und Satzung, welche der König bestätigt hat, zu ändern.“

¹⁷Dann sprach der König, und sie führten den Daniel hin und warfen ihn in die Grube der Löwen. Und der König sagte dem Daniel: „Dein GOTT, welchem du fortdauernd dienst, er wird[5] dich entreißen.“

¹⁸Und sie brachten einen Stein und legten ihn auf die Öffnung der Grube; und der König versiegelte mit seinem Ring und mit dem Ring seiner Vornehmsten,[6] auf dass die Sache mit dem Daniel nicht geändert wird.

¹⁹Und der König ging weg in sein Haus und legte sich ohne Abendessen schlafen; und sie brachten keine Speisen für ihn hinein und der Schlaf stand ab von ihm. Und GOTT verschloss die Mäuler der Löwen und sie beunruhigten den Daniel nicht.

²⁰Dann stand der König in der Früh mit dem Licht auf und ging in Eile zu der Grube der Löwen.

²¹Und währenddem er der Grube, dem Daniel, nahte, brüllte er mit starker Stimme: „Daniel, o Sklave GOTTES, des lebendigen; dein GOTT, welchem du fortdauernd dienst, vermochte er wohl dich aus dem Maul der Löwen zu entreißen?“

²²Und Daniel sprach zu dem König: „König, lebe bis in die Zeitalter!

²³Mein GOTT hat seinen Engel ausgesandt und er hat die Mäuler der Löwen verstopft, und sie schadeten mir nicht, weil ihm gegenüber Geradheit an mir gefunden worden ist; aber auch vor dir, König, habe ich kein Vergehen getan.“

²⁴Da ging es dem König sehr gut wegen ihm, und er hieß den Daniel aus der Grube emporzuheben; und Daniel wurde aus der Grube emporgehoben; und jedwedes Verderben wurde nicht an ihm gefunden, weil er an seinen Gott geglaubt hat.

²⁵Und der König sprach, und sie führten die Männer hin, die den Daniel beschuldigt hatten, und sie wurden in die Grube der Löwen hineingeworfen, sie und ihre Kinder und ihre Frauen; und sie gelangten nicht zu dem Boden der Grube, bis sich die Löwen ihrer bemächtigten und alle ihre Knochen zerkleinerten.

²⁶Damals schrieb Darius, der König, allen Völkern, Stämmen, Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnten: »Frieden möge sich euch mehren!

²⁷Von meiner Person wurde ein Dekret erlassen, damit man in jeder Regierung meines Königreichs zittere und sich fürchte vor dem Angesicht des Gottes Daniels, denn er ist ein bis in die Zeitalter bleibender und lebender Gott, und sein Königreich wird nicht verdorben werden, und seine Herrschaft ist bis zum Ende.

²⁸Er nimmt gefangen und errettet, und er tut Zeichen und Wunder in dem Himmel und auf der Erde, welcher den Daniel aus der Hand der Löwen entrissen hat.«

²⁹Und Daniel leitete recht in dem Königreich des Darius und in dem Königreich Kyrus’, des Persers.