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Micha 7 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Micha 7

¹Wehe mir, denn ich bin wie einer geworden, der Stroh sammelt in der Erntezeit, und wie einer, der Nachlese hält in der Erntezeit, obwohl keine Traube da ist, um zu essen.

²Wehe, Seele, denn der Gewissenhafte ist umgekommen von der Erde und ein Aufrichtiger ist nicht unter den Menschen; alle rechten nach Blut, mit Bedrängnis bedrängen sie, ein jeder seinen Bruder,

³sie bereiten ihre Hände für das Schlechte; der Fürst bittet und der Richter redet friedliche Worte, es ist seiner Seele erwünscht.[1]

⁴Und ich werde ihre Güter beseitigen wie eine fressende Motte und einer, der über die Richtschnur schreitet am Tag des Spähens. Wehe, wehe, deine Strafen sind gekommen, nun werden sie ihre Klagen sein.

⁵Vertraut nicht auf Freunde noch hofft auf Fürsten; vor deiner Bettgenossin hüte dich, um für sie etwas zurückzunehmen.

⁶Denn der Sohn entehrt den Vater, die Tochter lehnt sich wider ihre Mutter auf, die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter; die in seinem Haus sind alles Feinde des Mannes.

⁷Ich aber will auf den Herrn blicken, ich will auf den Gott meines Heils harren, mein GOTT wird mich erhören.

⁸Freue dich nicht über mich, meine Feindin, weil ich gefallen bin. Denn wenn ich in dem Finstern sitze, wird der HERR mir leuchten.

⁹Des HERRN Zorn will ich ertragen, weil ich an ihm gesündigt habe, bis er mein Recht[2] rechtfertigt; er wird mein Urteil tun und mich herausführen in das Licht, ich werde seine Gerechtigkeit sehen.

¹⁰Auch meine Feindin wird’s sehen, und Schande wird sich die umlegen, die zu mir spricht: „Wo ist dein HERR GOTT?“ Meine Augen werden sie anschauen; nun wird sie zur Zertretung sein wie Lehm auf den Wegen.

¹¹Der Tag des Ziegelstreichers, jener Tag ist deine Auslöschung und jener Tag wird deine Gebräuche von sich abreiben.

¹²Und deine Städte werden gelangen zur Brachlegung und zur Verteilung der Assyrer und deine Städte, die befestigten, zur Verteilung von Tyrus bis zu dem Fluss[3] und vom Meer bis zum Meer und vom Berg bis zu dem Berg.

¹³Und das Land wird zur Vertilgung sein samt denen, die es bewohnen, aufgrund der Früchte ihrer Beschäftigungen.

¹⁴Weide dein Volk mit deinem Stab,[4] die Schafe deines Erbteils, die einzeln im Wald lagern inmitten des Karmel; sie werden sich weiden an Basanitien und an Galaaditien, so wie an den Tagen des Zeitalters.

¹⁵„Und gemäß den Tagen deines Auszugs aus Ägypten werde ich ihnen Wunder zeigen[5].“

¹⁶Nationen werden’s sehen und beschämt werden aus[6] ihrer ganzen Kraft, Hände werden sie auf den Mund legen, ihre Ohren werden taub werden.

¹⁷Sie werden Staub lecken wie eine auf Erden kriechende[7] Schlange, sie werden verwirrt werden in ihrem Gefängnis;[8] über den Herrn, unseren Gott, werden sie sich entsetzen und sich vor dir fürchten.

¹⁸Wer ist Gott gleichwie du, der Gesetzlosigkeiten beseitigt und Ungerechtigkeiten[9] übergeht für die Übriggebliebenen seines Erbteils? Und er hält nicht fest am Zeugnis seines Zorns, weil er Barmherzigkeit wünscht.[10]

¹⁹Er wird sich hinwenden und uns bemitleiden, er wird unsere Ungerechtigkeiten[11] versenken, und alle unsere Sünden werden in die Tiefe des Meeres geschleudert werden.

²⁰Er wird’s in Wahrheit dem Jakob geben, Barmherzigkeit dem Abraham: inwiefern du unseren Vätern geschworen hast in den Tagen, den vorherigen.