Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Matthäus 26 Bible Online

Matthäus 26 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Matthäus 26

¹Und es geschah, als der Jesus alle diese Reden beendete, sprach er zu seinen Jüngern:

²„Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passah ist; und der Sohn des Menschen wird verraten, auf dass er gekreuzigt werde.“

³Damals versammelten sich die Hohepriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes in dem Hof des Hohepriesters, der Kajaphas heißt;

⁴und sie hielten Rat, damit sie den Jesus mit List ergriffen und töteten.

⁵Sie sagten aber: „Nicht während dem Fest, damit kein Aufruhr unter dem Volk entstehe.“

⁶Als aber Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen,

⁷kam eine Frau zu ihm, die eine Alabasterflasche von kostbarem Salböl hatte, und goss es auf sein Haupt, während er zu Tisch saß.

⁸Als es aber seine Jünger gesehen hatten, wurden sie unwillig und sprachen: „Wozu diese Verschwendung?

⁹Denn dieses Salböl hätte teuer verkauft und Bettlern gegeben werden können.“[1][2]

¹⁰Da es aber der Jesus bemerkt hatte, sagte er zu ihnen: „Was bereitet ihr der Frau Kummer? Denn sie hat ein schönes Werk an mir getan.

¹¹Die Bettler habt ihr nämlich allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.

¹²Denn dass diese dieses Salböl über meinen Leib gegossen hat, hat sie getan, um mich zu bestatten.[3]

¹³Amen, ich sage euch, wo dieses Evangelium verkündigt wird in der ganzen Welt, wird auch gesagt werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.“

¹⁴Dann ging einer der Zwölf, der Judas Iskariot heißt, zu den Hohepriestern

¹⁵und sagte: „Was wollt ihr mir geben, dass auch ich ihn euch ausliefern will?“ Die aber stellten ihm dreißig Silberstücke.

¹⁶Und von da an suchte er eine Gelegenheit, damit er ihn ausliefere.

¹⁷Aber an dem ersten Tag der ungesäuerten Brote kamen die Jünger zu dem Jesus und sprachen zu ihm: „Wo willst du, dass wir dir das Passah zu essen bereiten?“

¹⁸Der aber sprach: „Geht hin in die Stadt zu dem und dem und sagt ihm: ‚Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern.‘“

¹⁹Und die Jünger taten, wie es ihnen der Jesus angeordnet hatte, und sie bereiteten das Passah.

²⁰Als es aber Abend geworden war, saß er mit den Zwölf zu Tisch.

²¹Und während sie aßen, sagte er: „Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern.“

²²Und da sie sehr betrübt wurden, fingen sie an, ein jeder von ihnen, zu ihm zu sagen: „Ich bin’s doch nicht, Herr?“

²³Der aber antwortete und sprach: „Der die Hand mit mir in die Schüssel eingetaucht hat, dieser wird mich ausliefern.

²⁴Der Sohn des Menschen geht zwar hin, so wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen verraten wird; es wäre schön für ihn, falls jener Mensch nicht gezeugt worden wäre.“

²⁵Aber Judas, der ihn verriet, antwortete und sagte: „Ich bin’s doch nicht, Rabbi?“ Er spricht zu ihm: „Du sagst’s.“

²⁶Als sie aber aßen, nachdem der Jesus das Brot genommen und gedankt hatte, brach er’s und gab’s den Jüngern und sprach: „Nehmet, esst! Dies ist mein Leib.“

²⁷Und als er den Kelch genommen und gedankt hatte, gab er ihnen und sprach: „Trinket alle aus ihm!

²⁸Denn dies ist mein Blut, das des neuen Testamentes, das für viele vergossen wird zur Sündenvergebung.

²⁹Ich sage euch aber, dass ich von nun an nicht von diesem Erzeugnis des Weinstocks trinken werde bis zu jenem Tag, wann ich es mit euch erneut in dem Königreich meines Vaters trinke.“

³⁰Und als sie den Lobgesang gesungen haben, gingen sie hinaus auf den Berg der Ölbäume.

³¹Da sagt ihnen der Jesus: „Ihr alle werdet in dieser Nacht Anstoß an mir nehmen; denn es steht geschrieben: [4]»Ich werde den Hirten schlagen und die Schafe des Hirten werden zerstreut werden.«

³²Nachdem ich aber auferweckt worden bin, werde ich euch nach Galiläa vorangehen.“

³³Aber der Petrus antwortete und sagte zu ihm: „Falls alle an dir Anstoß nehmen werden, ich aber werde niemals[5] Anstoß nehmen.“

³⁴Der Jesus sagte ihm: „Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“

³⁵Der Petrus sagt ihm: „Auch wenn es an mich gebunden wäre, mit dir zu sterben, ich werde dich nicht verleugnen.“ Gleicherweise sprachen aber auch alle Jünger.

³⁶Dann geht der Jesus mit ihnen an einen Ort, der Gethsemane heißt, und sagt den Jüngern: „Setzt euch, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe.“

³⁷Und als er den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus zu sich genommen hatte, begann er betrübt und betroffen zu werden.

³⁸Dann sagt ihnen der Jesus: „Meine Seele ist tief betrübt, bis zum Tod; bleibt hier und wacht mit mir!“

³⁹Und als er ein wenig vorgegangen war, fiel er auf sein Angesicht, betete und sprach: „Mein Vater, falls es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

⁴⁰Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und sagt dem Petrus: „Wart ihr derart nicht fähig, eine Stunde mit mir zu wachen?

⁴¹Wacht und betet, damit ihr nicht in die Versuchung eingeht; der Geist ist zwar willig,[6] aber das Fleisch ist schwach.“

⁴²Wiederum, zum zweiten Mal, ist er weggegangen, betete und sprach: „Mein Vater, falls dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, außer ich trinke ihn, so geschehe dein Wille.“

⁴³Und als er wiederkam, findet er sie wieder schlafend; denn ihre Augen waren beschwert.

⁴⁴Und nachdem er sie gelassen hatte, ging er nochmals hin, betete zum dritten Mal und sprach dasselbe Wort.

⁴⁵Dann geht er zu seinen Jüngern und sagt ihnen: „Nachher schlaft und ruht euch aus! Siehe, die Stunde ist nahe und der Sohn des Menschen wird in Sünderhände übergeben.

⁴⁶Steht auf, wir wollen gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe.“

⁴⁷Und während er noch redete, siehe, Judas, einer der Zwölf, kam und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken von den Hohepriestern und Ältesten des Volkes.

⁴⁸Aber der ihn auslieferte, hat ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: „Wen ich küsse, er ist’s; ergreift ihn!“

⁴⁹Und sogleich ging er zu dem Jesus und sprach: „Wohl dir,[7] Rabbi!“ und küsste ihn ab.[8]

⁵⁰Aber der Jesus sagte ihm: „Freund, wofür bist du hier?“ Dann sind sie herzugetreten, legten die Hände an den Jesus und nahmen ihn fest.

⁵¹Und siehe, einer, der mit Jesus war, hatte die Hand ausgestreckt, zog sein Schwert heraus und schlug den Sklaven des Hohepriesters, sodass er ihm das Ohr abhieb.

⁵²Da sagt ihm der Jesus: „Stecke dein Schwert an seinen Ort zurück;[9] denn alle, die ein Schwert ergreifen, werden durchs Schwert umkommen.

⁵³Oder meinst du, dass ich jetzt nicht meinen Vater anrufen kann, und er mir mehr als zwölf Legionen Engel zur Seite stellen wird?

⁵⁴Wie sollten dann die Schriften erfüllt werden, dass es gebunden ist, so zu geschehen?“

⁵⁵In jener Stunde sprach der Jesus zu den Mengen: „Wie zu einem Räuber seid ihr ausgegangen, mit Schwertern und Stöcken, um mich zu ergreifen. Tagsüber[10] saß ich bei euch, lehrte in dem Tempel, und ihr habt mich nicht festgenommen.

⁵⁶Dies aber ist alles geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden.“ Dann haben ihn alle Jünger verlassen und flohen.

⁵⁷Die aber den Jesus festgenommen hatten, führten ihn zu Kajaphas ab, dem Hohepriester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren.

⁵⁸Der Petrus aber folgte ihm von weitem bis zu dem Hof des Hohepriesters, und er ist hereingegangen[11] und setzte sich mit den Bediensteten, um den Ausgang zu sehen.

⁵⁹Aber die Hohepriester und die Ältesten und das ganze Sanhedrin suchten falsches Zeugnis gegen den Jesus, damit sie ihn töteten.

⁶⁰Und sie fanden nichts; und obwohl viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie nichts.

⁶¹Zuletzt aber kamen zwei falsche Zeugen herbei und sagten: „Dieser sagte: Ich kann den Tempel GOTTES abbrechen und ihn binnen drei Tagen aufbauen.“

⁶²Und als es der Hohepriester gehört hatte, sagte er zu ihm: „Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich?“

⁶³Aber der Jesus schwieg. Und der Hohepriester hob an und sagte zu ihm: „Ich beschwöre dich bei GOTT, dem lebenden, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn GOTTES.“

⁶⁴Es sagt ihm der Jesus: „Du sagst’s. Außerdem sage ich euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Kraft und auf den Wolken des Himmels kommen.“

⁶⁵Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: „Er hat gelästert! Was haben wir noch Zeugen nötig? Sieh, nun habt ihr seine Lästerung gehört.

⁶⁶Was meint ihr?“ Die aber antworteten und sagten: „Er ist des Todes schuldig.“

⁶⁷Dann spuckten sie in sein Gesicht und ohrfeigten ihn; die anderen schlugen ihn

⁶⁸und sagten: „Weissage uns, Christus, wer ist’s, der dich geschlagen hat?“

⁶⁹Der Petrus aber saß draußen in dem Hof, und es kam eine Magd zu ihm und sprach: „Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer.“

⁷⁰Der aber leugnete vor ihnen allen und sagte: „Ich weiß nicht, was du sagst.“

⁷¹Nachdem er aber in das Tor hinausgegangen war, sah ihn eine andere, und sie sagt denen dort: „Auch dieser war mit Jesus, dem Nazaräer.“

⁷²Und nochmals leugnete er mit einem Schwur: „Ich kenne den Menschen nicht.“

⁷³Aber kurz darauf kamen die dastanden herzu und sagten zu dem Petrus: „Wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen, denn auch deine Mundart macht dich offenbar.“

⁷⁴Da begann er zu verbannfluchen und zu schwören: „Ich kenne den Menschen nicht.“ Und sogleich krähte der Hahn.

⁷⁵Und der Petrus erinnerte sich an den Ausspruch des Jesus, der ihm gesagt hatte: „Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und er ist nach draußen gegangen[12] und weinte bitterlich.