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Matthäus 27 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Matthäus 27

¹Als es aber früher Morgen geworden war, hielten alle Hohepriester und die Ältesten des Volkes eine Ratsversammlung gegen den Jesus, um ihn zu töten.

²Und nachdem sie ihn gebunden haben, führten sie ihn ab und übergaben ihn Pontius Pilatus, dem Statthalter.

³Nachdem damals Judas, sein Verräter, gesehen hatte, dass er verurteilt wurde, da hat er bereut, brachte die dreißig Silberstücke den Hohepriestern und den Ältesten zurück

⁴und sprach: „Ich habe gesündigt, da ich unschuldiges Blut ausgeliefert habe.“ Die aber sagten: „Was geht das uns an? Sieh du zu.“

⁵Und nachdem er die Silberstücke in dem Tempel hingeschmissen hatte, machte er sich davon; und er ist hingegangen und erhängte sich.

⁶Die Hohepriester aber hatten die Silberstücke genommen und sagten: „Es ist nicht erlaubt, sie in den Tempelschatz zu legen, da es Blutgeld ist.“

⁷Als sie aber Rat gehalten hatten, kauften sie von ihnen den Acker des Töpfers als Grab für die Fremden.

⁸Darum wurde jener Acker Blutacker genannt bis auf den heutigen Tag.

⁹Da wurde das erfüllt, was durch Jeremia, den Propheten, ausgesprochen worden ist, der spricht: [1]»Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis des Geschätzten, welchen sie seitens der Söhne Israels geschätzt haben;

¹⁰und sie gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der HERR angeordnet hat.«

¹¹Der Jesus aber stand vor dem Statthalter; und der Statthalter befragte ihn und sagte: „Bist du der König der Juden?“ Der Jesus aber sagte ihm: „Du sagst’s.“

¹²Und währenddem er von den Hohepriestern und den Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts.

¹³Dann sagt der Pilatus zu ihm: „Hörst du nicht, wie viel sie wider dich zeugen?“

¹⁴Und er antwortete ihm auch nicht auf ein Wort, sodass sich der Statthalter sehr verwunderte.

¹⁵Aber zu dem Fest pflegte der Statthalter dem Volk einen Gefangenen freizulassen, welchen sie wollten.

¹⁶Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen, der Barabbas hieß.

¹⁷Nachdem sie also versammelt waren, sprach der Pilatus zu ihnen: „Wen wollt ihr, wen soll ich euch freilassen? Barabbas oder Jesus, der Christus heißt?“

¹⁸Er hat nämlich gewusst, dass sie ihn aus Neid überliefert hatten.

¹⁹Als er aber auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und sagte: „Habe du nichts mit jenem Gerechten zu schaffen! Denn ich habe heute vieles im Traum seinetwegen erlitten.“

²⁰Aber die Hohepriester und die Ältesten überredeten die Volksmengen, dass sie den Barabbas fordern, aber den Jesus umbringen sollten.

²¹Der Statthalter aber antwortete und sagte ihnen: „Wen wollt ihr, wen von den zwei soll ich euch freilassen?“ Die aber sagten: „Barabbas!“

²²Spricht der Pilatus zu ihnen: „Was soll ich denn mit Jesus tun, der Christus heißt?“ Sie alle sagen ihm: „Er werde gekreuzigt!“

²³Der Statthalter aber sagte: „Was hat er denn Schlechtes getan?“ Die aber schrien übermäßig und sagten: „Er werde gekreuzigt!“

²⁴Als aber der Pilatus gesehen hatte, dass es nichts nützt, sondern mehr Unruhe entsteht, hat er Wasser genommen, wusch sich die Hände gegenüber der Volksmenge ab und sprach: „Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten. Seht ihr zu!“

²⁵Und das ganze Volk erwiderte und sagte: „Sein Blut sei über uns und über unseren Kindern!“

²⁶Dann ließ er ihnen den Barabbas frei; den Jesus aber übergab er, nachdem er ihn gegeißelt hatte, damit er gekreuzigt werde.

²⁷Dann haben die Soldaten des Statthalters den Jesus zu sich in das Prätorium genommen und versammelten gegen ihn die ganze Kohorte;

²⁸und sie haben ihn ausgezogen und legten ihm einen scharlachroten Mantel um.

²⁹Und sie haben einen Kranz aus Dornen geflochten, setzten ihn auf sein Haupt und gaben ein Rohr in seine Rechte; und sie sind vor ihm auf die Knie gefallen, verspotteten ihn und sagten: „Wohl dir,[2] o König der Juden!“

³⁰Und nachdem sie auf ihn gespuckt hatten, nahmen sie das Rohr und schlugen auf seinen Kopf.

³¹Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an; und sie führten ihn ab, auf dass sie ihn kreuzigen.

³²Aber während sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen, einen Kyrener mit Namen Simon. Diesen zwangen sie, dass er sein Kreuz aufnehme.

³³Und nachdem sie an einen Ort gekommen waren, der Golgatha heißt, was Schädelstätte bedeutet,

³⁴gaben sie ihm Weinessig mit Galle vermischt zu trinken; und da er es geschmeckt hat, wollte er nicht trinken.

³⁵Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich, indem sie ein Los warfen.

³⁶Und während sie dort dasaßen, bewachten sie ihn.

³⁷Und sie brachten über seinem Haupt seine aufgeschriebene Beschuldigung an: „Dieser ist Jesus, der König der Juden.“

³⁸Dann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.

³⁹Die aber vorübergingen, lästerten ihn, indem sie ihre Köpfe schüttelten

⁴⁰und sagten: „Der den Tempel abbricht und in drei Tagen aufbaut, rette dich selbst; falls du GOTTES Sohn bist, steige von dem Kreuz herab.“

⁴¹Gleicherweise aber verspotteten ihn auch die Hohepriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und Pharisäern und sagten:

⁴²„Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Falls er Israels König ist, steige er jetzt von dem Kreuz herab, und wir werden an ihn glauben.

⁴³Er hat auf GOTT vertraut, er befreie ihn jetzt, falls er ihn will. Denn er hat gesagt: ‚Ich bin ein Sohn Gottes.‘“

⁴⁴Aber desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt wurden.

⁴⁵Aber ab der sechsten Stunde geschah eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde.

⁴⁶Aber um die neunte Stunde brüllte der Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: „Eli, Eli, lima sabachthani?“ Dieses heißt: „Mein Gott, mein Gott, wozu[3] hast du mich verlassen?“

⁴⁷Als es aber etliche derer, die dort standen, gehört hatten, sagten sie: „Dieser ruft Elia.“

⁴⁸Und sogleich ist einer von ihnen losgelaufen und hat einen Schwamm genommen und ihn mit Weinessig gefüllt, und er hat ihn auf ein Rohr gesteckt, um ihm zu trinken zu geben.

⁴⁹Die Übrigen aber sagten: „Lass, wir wollen sehen, ob Elia kommt und ihn retten wird!“

⁵⁰Nachdem aber der Jesus wiederum mit lauter Stimme geschrien hatte, entließ er den Geist.[4]

⁵¹Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei, von oben bis unten; und die Erde erbebte und die Felsen spalteten sich.

⁵²Und die Gräber öffneten sich und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf;

⁵³und sie sind nach seiner Auferweckung aus den Gräbern gegangen und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.

⁵⁴Als aber der Zenturio und die, die mit ihm den Jesus bewachten, das Erdbeben und das, was geschehen war, gesehen hatten, fürchteten sie sich sehr und sprachen: „Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn.“

⁵⁵Es waren dort aber viele Frauen, die von ferne zusahen, welche dem Jesus von dem Galiläa gefolgt waren und ihm dabei gedient hatten;

⁵⁶unter welchen Maria war, die Magdalenarin, und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.

⁵⁷Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mensch von Arimathia namens Joseph, welcher auch selbst ein Jünger von dem Jesus war.

⁵⁸Dieser ist zu dem Pilatus hingegangen und erbat sich den Leib des Jesus. Da befahl der Pilatus den Leib zu übergeben.

⁵⁹Und als der Joseph den Leib genommen hatte, wickelte er ihn in reines Sindon[5] ein

⁶⁰und legte ihn in seine neue Gruft, welche er in dem Felsen ausgehauen hatte; und nachdem er einen großen Stein an die Tür der Gruft hingewälzt hatte, ging er weg.

⁶¹Es war aber dort Maria, die Magdalenarin, und die andere Maria, wobei sie gegenüber von dem Grab saßen.

⁶²Aber an dem Tag darauf, welcher nach dem Rüsttag ist, versammelten sich die Hohepriester und die Pharisäer bei Pilatus

⁶³und sprachen: „Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Hochstapler sagte, als er noch lebte: ‚Nach drei Tagen werde ich auferweckt.‘

⁶⁴Befiel also das Grab bis zu dem dritten Tag zu sichern, damit nicht etwa seine Jünger nachts kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: ‚Er wurde von den Toten auferweckt‘, und der letzte Betrug schlimmer wird als der erste.“

⁶⁵Der Pilatus aber sagte ihnen: „Ihr habt eine Wache; geht hin, sichert, wie ihr könnt!“

⁶⁶Die aber sind hingegangen und sicherten das Grab, nachdem sie den Stein versiegelt hatten, mit der Wache.