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Markus 14 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Markus 14

¹Es war aber nach zwei Tagen das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote; und die Hohepriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergriffen und töteten;

²sie sagten aber: „Nicht zu dem Fest, damit keine Unruhe unter dem Volk sein wird.“

³Und als er in Bethanien in dem Hause Simons, des Aussätzigen, war, während er zu Tisch saß, kam eine Frau, die ein Alabasterfläschchen mit Salböl von echter, kostbarer Narde hatte; und sie hat das Alabasterfläschchen zerbrochen und goss es auf sein Haupt aus.

⁴Es waren aber einige, die ihren Unwillen zueinander äußerten und sprachen: „Wozu ist diese Verschwendung des Salböls geschehen?

⁵Dieses konnte nämlich um mehr als dreihundert Denare verkauft werden und den Bettlern gegeben werden.“ Und sie schnaubten[1] gegen sie.

⁶Aber der Jesus sprach: „Lasst sie; was verursacht ihr ihr Kummer? Sie hat ein schönes Werk an mir getan.

⁷Denn die Bettler habt ihr allezeit bei euch, und wann ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun; mich aber habt ihr nicht allezeit.

⁸Was diese konnte, hat sie getan; sie hat vorweggenommen meinen Leib zu der Bestattung[2] zu salben.

⁹Amen,[3] ich sage euch, wo dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, wird auch gesagt werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.“

¹⁰Und der Judas, der Iskariot, einer der Zwölf, ging fort zu den Hohepriestern, damit er ihn ausliefere.

¹¹Da die es aber gehört hatten, freuten sie sich und haben versprochen ihm Geld zu geben; und er suchte, wie er ihn zur gelegenen Zeit ausliefere.

¹²Und am ersten Tag der ungesäuerten Brote, als sie das Passah[4] opferten, sagen seine Jünger zu ihm: „Wo willst du, dass wir hingehen und es bereiten sollen,[5] damit du das Passah isst?“

¹³Und er sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: „Geht in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folgt ihm;

¹⁴und wo er hineingeht, sagt dem Hausherrn: ‚Der Lehrer sagt: Wo ist die Unterkunft,[6] wo ich das Passah mit meinen Jüngern essen soll?‘

¹⁵Und er selbst wird euch einen großen, mit Polstern belegten, bereiten Obersaal zeigen; dort bereitet’s uns zu.“

¹⁶Und seine Jünger gingen fort und kamen in die Stadt und fanden’s, so wie er’s ihnen gesagt hat, und sie bereiteten das Passah zu.

¹⁷Und nachdem es Abend wurde, kommt er mit den Zwölf.

¹⁸Und während sie zu Tisch sitzen und essen, spricht der Jesus: „Amen, ich sage euch, dass einer von euch mich verraten wird, der mit mir isst.“

¹⁹Die aber fangen an betrübt zu sein und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: „Doch nicht ich?“ Und ein anderer: „Doch nicht ich?“

²⁰Der aber antwortete und sagte ihnen: „Einer aus den Zwölf, der mit mir in die Schüssel eintunkt.

²¹Der Sohn des Menschen geht zwar hin, so wie’s über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen verraten wird; es wäre schön für ihn, falls jener Mensch nicht gezeugt worden wäre.“

²²Und während sie aßen, als der Jesus das Brot genommen und es gesegnet hat, brach er’s und gab’s ihnen und sprach: „Nehmet, esst; dies ist mein Leib.“

²³Und als er den Kelch genommen und gedankt hat, gab er ihn ihnen; und sie tranken alle aus ihm.

²⁴Und er sprach zu ihnen: „Dies ist mein Blut, das des neuen Testamentes, das für viele vergossen wird.

²⁵Amen, ich sage euch, dass ich nie mehr von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken werde, bis zu jenem Tag, wann ich es neu in dem Königreich GOTTES trinke.“

²⁶Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus auf den Berg der Ölbäume.

²⁷Und der Jesus spricht zu ihnen: „Ihr alle werdet in dieser Nacht Anstoß an mir nehmen; denn es steht geschrieben: [7]»Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.«

²⁸Doch nachdem ich auferweckt werde, werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.“

²⁹Aber der Petrus sagte ihm: „Und falls alle Anstoß nehmen werden, doch ich nicht.“

³⁰Und der Jesus sagt ihm: „Amen, ich sage dir, dass du heute in dieser Nacht, bevor der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen wirst.“

³¹Der aber sagte übermäßiger: „Wenn es an mich gebunden wäre, mit dir zu versterben, ich werde dich nicht verleugnen.“ Aber gleicherweise sprachen auch alle.

³²Und sie kommen an einen Ort, dessen Name Gethsemane ist; und er sagt seinen Jüngern: „Setzt euch hier, bis ich gebetet habe.“

³³Und er nimmt den Petrus und Jakobus und Johannes mit sich und fängt an bestürzt und betroffen zu sein.

³⁴Und er spricht zu ihnen: „Meine Seele ist tief betrübt, bis zum Tod; bleibt hier und wacht!“

³⁵Und ein wenig vorgegangen, fiel er auf die Erde nieder und betete, dass, falls es möglich ist, die Stunde an ihm vorüberginge.

³⁶Und er sprach: „Abba, o Vater, alles ist dir möglich. Trage diesen Kelch an mir vorüber; doch nicht was ich will, sondern was du willst.“

³⁷Und er kommt und findet sie schlafend, und er spricht zu dem Petrus: „Simon, schläfst du? Warst du nicht fähig, eine Stunde zu wachen?

³⁸Wacht und betet, damit ihr nicht in die Versuchung eingeht. Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist schwach.“

³⁹Und er ist wieder weggegangen, betete und hat dasselbe Wort gesprochen.

⁴⁰Und als er zurückkam, findet er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren beschwert; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollen.

⁴¹Und er kommt das dritte Mal und spricht zu ihnen: „Nachher schlaft und ruht euch aus. Genug! Die Stunde ist gekommen; siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder übergeben.

⁴²Wacht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe.“

⁴³Und sogleich, während er noch redet, kommt Judas, der einer der Zwölf ist, und mit ihm eine große Menge mit Schwertern und Stöcken von den Hohepriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten.

⁴⁴Es hatte ihnen aber der, der ihn verriet, ein Zeichen gegeben und gesagt: „Welchen ich küsse, er ist’s; ergreift ihn und führt ihn sicher ab.“

⁴⁵Und er ist gekommen, sogleich zu ihm herangetreten und spricht zu ihm: „Rabbi, Rabbi“; und er küsste ihn ab.

⁴⁶Die aber legten ihre Hände an ihn und ergriffen ihn.

⁴⁷Aber ein gewisser von denen, die dabeistanden, hat das Schwert gezogen, schlug den Sklaven des Hohepriesters und hieb ihm das Ohr ab.

⁴⁸Und der Jesus hob an und sagte zu ihnen: „Wie zum Räuber seid ihr ausgezogen, mich mit Schwertern und Stöcken zu fassen?

⁴⁹Tagsüber[8] war ich bei euch, während ich in dem Tempel lehrte, und ihr habt mich nicht ergriffen; doch damit die Schriften erfüllt würden.“

⁵⁰Und alle haben ihn verlassen und flohen.

⁵¹Und ein gewisser junger Mann folgte ihm, der mit Sindon[9] auf dem bloßen Leib bekleidet war. Und die jungen Männer ergreifen ihn;

⁵²der aber hat das Sindon zurückgelassen und floh entblößt vor ihnen.

⁵³Und sie führten den Jesus zu dem Hohepriester ab; und es versammeln sich zu ihm alle Hohepriester und Ältesten und Schriftgelehrten.

⁵⁴Und der Petrus folgte ihm von weitem, bis in den Hof des Hohepriesters hinein; und er saß zusammen mit den Dienern und wärmte sich bei dem Feuer.

⁵⁵Die Hohepriester aber und das ganze Sanhedrin[10] suchten gegen den Jesus ein Zeugnis, auf dass sie ihn töten; und sie fanden keins.

⁵⁶Denn viele legten falsches Zeugnis gegen ihn ab und die Zeugenaussagen waren nicht übereinstimmend.

⁵⁷Und etliche sind aufgestanden, legten falsches Zeugnis gegen ihn ab und sprachen:

⁵⁸„Wir haben gehört, wie er sagte: ‚Ich werde diesen Tempel abbrechen, den handgemachten, und werde binnen drei Tagen einen anderen, nicht handgemachten, aufbauen.‘“

⁵⁹Und auch so war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend.

⁶⁰Und als der Hohepriester aufgestanden und in die Mitte getreten ist, fragte er den Jesus und sprach: „Antwortest du etwa nichts? Was zeugen diese gegen dich?“

⁶¹Der aber schwieg und antwortete nichts. Der Hohepriester fragte ihn wieder und spricht zu ihm: „Bist du der Christus, der Sohn des Gepriesenen?“

⁶²Der Jesus aber sprach: „Ich bin’s. Und ihr werdet den Sohn des Menschen sehen, wie er zur Rechten der Kraft sitzt und mit den Wolken des Himmels kommt.“

⁶³Der Hohepriester aber hat seine Kleider zerrissen und spricht: „Was haben wir noch Zeugen nötig?

⁶⁴Ihr habt die Lästerung gehört; was meint ihr?“ Alle aber verurteilten ihn, des Todes schuldig zu sein.

⁶⁵Und einige fingen an ihn anzuspucken und sein Angesicht zu verhüllen und ihn zu schlagen und zu ihm zu sagen: „Weissage!“ Und die Diener gaben ihm Ohrfeigen.

⁶⁶Und während der Petrus unten in dem Hof war, kommt eine der Mägde des Hohepriesters;

⁶⁷und da sie den Petrus gesehen hat, wie er sich wärmte, sah sie ihn an und spricht: „Auch du warst mit dem Nazarener Jesus.“

⁶⁸Der aber leugnete und sagte: „Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst.“ Und er ging nach draußen in den Vorhof; und der Hahn krähte.

⁶⁹Und da ihn die Magd nochmals gesehen hat, fing sie an denen, die danebenstanden, zu sagen: „Dieser ist einer von ihnen.“

⁷⁰Der aber leugnete wieder. Und nach kurzem sagten die, die danebenstanden, nochmals zu dem Petrus: „Du bist wirklich von ihnen; denn auch du bist Galiläer, und dein Gerede ist gleich.“

⁷¹Der aber fing an zu verbannfluchen und zu schwören: „Ich kenne diesen Menschen nicht, von welchem ihr sprecht.“

⁷²Und der Hahn krähte zum zweiten Mal. Und der Petrus erinnerte sich an den Ausspruch, welchen ihm der Jesus gesagt hat: „Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und drauflos gelaufen, weinte er.