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Markus 6 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Markus 6

¹Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgen ihm.

²Und da es Sabbat geworden war, fing er an in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: „Woher kommt diesem dies? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben wurde, und solche Wunder geschehen durch seine Hände?

³Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn Marias und Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?“ Und sie ärgerten sich an ihm.

⁴Der Jesus aber sagte zu ihnen: „Ein Prophet ist nicht ungeehrt, außer in seiner Vaterstadt und in der Verwandtschaft und in seinem Haus.“

⁵Und er konnte dort kein Wunder tun, außer dass er wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte.

⁶Und er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens. Und er zog durch die Dörfer im Umkreis und lehrte.

⁷Und er ruft die Zwölf zu sich und fängt an sie paarweise auszusenden; und er gab ihnen Vollmacht über die Geister, die unreinen.

⁸Und er befahl ihnen, dass sie nichts mit auf den Weg nehmen, außer einen Stab allein; keinen Reisesack, kein Brot, kein Kupfergeld in dem Gürtel;

⁹„sondern untergebundene Sandalen; und ihr sollt nicht zwei Hemden anziehen.“

¹⁰Und er sagte ihnen: „Wo ihr in ein Haus eintretet, dort bleibt, bis ihr von dort fortgeht.

¹¹Und egal wie viele euch nicht aufnehmen noch auf euch hören, zieht von dort weg und schüttelt den Staub ab, den unter euren Füßen, ihnen zum Zeugnis. Amen, ich sage euch: Sodom oder Gomorra wird’s am Gerichtstag erträglicher ergehen als jener Stadt.“

¹²Und sie sind ausgegangen und predigten, dass sie Buße tun sollen;

¹³und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie.

¹⁴Und der König Herodes hörte es — denn sein Name war bekannt geworden — und sagte: „Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden, und deshalb wirken die Kräfte in ihm.“

¹⁵Andere sagten: „Er ist Elia“; andere aber sagten: „Er ist Prophet, wie einer der Propheten.“

¹⁶Nachdem es aber Herodes[1] gehört hatte, sagte er: „Welchen ich enthauptet habe, Johannes, dieser ist’s; er wurde von den Toten auferweckt.“

¹⁷Denn er selbst, der Herodes, hat ausgesandt, ergriff den Johannes und band ihn im Gefängnis wegen Herodias, der Frau des Philippus, seines Bruders, weil er sie geheiratet hatte.

¹⁸Der Johannes sagte nämlich dem Herodes: „Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zu haben.“

¹⁹Die Herodias aber trug es ihm nach und wollte ihn töten; und sie vermochte es nicht;

²⁰denn der Herodes fürchtete den Johannes, da er ihn als gerechten und heiligen Mann kannte, und er bewachte ihn; und wenn er ihn gehört hatte, tat er vieles, und er hörte ihn gerne.

²¹Und als ein gelegener Tag gekommen war, als Herodes zu seinem Geburtstag ein Gastmahl machte für seine Vornehmsten[2] und den Tribunen und den Höchsten von Galiläa,

²²und ihre, der Herodias, Tochter hereingekommen ist und getanzt hat, und es dem Herodes und denen, die bei Tisch saßen, gefallen hat, sprach der König zum Mädchen: „Bitte von mir, was du willst, und ich werde’s dir geben!“

²³Und er schwor ihr: „Was du mich bittest, ich werde’s dir geben, bis zur Hälfte meines Königreichs.“

²⁴Die aber ist hingegangen und sagte zu ihrer Mutter: „Was werde ich bitten?“ Die aber sagte: „Den Kopf Johannes des Täufers.“

²⁵Und sogleich ist sie mit Eile zu dem König hineingegangen, bat und sagte: „Ich will, dass du mir in dieser Stunde auf einer Tafel den Kopf Johannes des Täufers gibst.“

²⁶Und obwohl der König sehr traurig geworden ist, wollte er sie wegen der Schwüre und derer, die zu Tisch saßen, nicht abweisen.

²⁷Und sogleich hat der König einen Leibgardisten[3] hingesandt und ordnete an, dass er seinen Kopf bringe.

²⁸Der aber ist hingegangen, enthauptete ihn in dem Gefängnis und brachte seinen Kopf auf einer Tafel, und er gab ihn dem Mädchen; und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.

²⁹Und als es seine Jünger gehört hatten, kamen sie und nahmen seinen Leib und setzten ihn in einer Gruft bei.

³⁰Und die Apostel versammeln sich bei dem Jesus und berichten ihm alles, sowohl wie viel sie getan als auch wie viel sie gelehrt haben.

³¹Und er sprach zu ihnen: „Auf, geht ihr selbst abseits an einen einsamen Ort und ruht euch ein wenig aus.“ Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten auch keine Zeit zu essen.

³²Und sie fuhren mit dem Boot für sich an einen einsamen Ort.

³³Und viele sahen, wie sie hinfuhren, und erkannten sie, und sie liefen zu Fuß von allen Städten dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor, und sie kamen zu ihm zusammen.

³⁴Und als er ausgestiegen ist, sah der Jesus eine große Volksmenge und empfand Mitleid mit ihnen, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten haben; und er fing an, sie vieles zu lehren.

³⁵Und als die Stunde schon vorgerückt war, sind seine Jünger zu ihm gekommen und sagten: „Der Ort ist öde und die Stunde ist schon vorgerückt;

³⁶entlasse sie, damit sie zu den Gehöften und Dörfern im Umkreis weggehen und für sich selbst Brote kaufen. Denn sie haben nichts zu essen[4].“

³⁷Der aber antwortete und sagte ihnen: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Und sie sagen zu ihm: „Sollen wir hingehen und für zweihundert Denare Brote kaufen und ihnen zu essen geben?“

³⁸Der aber spricht zu ihnen: „Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht!“ Und da sie es wussten, sagten sie: „Fünf, und zwei Fische.“

³⁹Und er befahl ihnen allen, sich zu lagern, Speisegruppe für Speisegruppe auf dem grünen Gras.

⁴⁰Und sie lagerten sich Abteilung für Abteilung, zu je hundert und je fünfzig.

⁴¹Und als er die fünf Brote und die zwei Fische genommen hatte, blickte er auf zu dem Himmel, dankte und brach die Brote und gab seinen Jüngern, damit sie ihnen vorlegten; und die zwei Fische teilte er unter allen.

⁴²Und sie alle aßen und wurden gesättigt;

⁴³und sie hoben zwölf Körbe voller Bruchstücke auf, und von den Fischen.

⁴⁴Und es waren, die die Brote gegessen haben, fünftausend Männer.

⁴⁵Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Boot einzusteigen und an das jenseitige Ufer, nach Bethsaida, vorauszufahren, bis er selbst die Volksmenge entlassen habe.

⁴⁶Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er fort an den Berg, um zu beten.

⁴⁷Und als es spät geworden war, war das Boot in der Mitte des Sees und er allein auf dem Land.

⁴⁸Und er sah, wie sie sich beim Rudern quälten, denn der Wind war ihnen entgegen. Und um die vierte Wache der Nacht kommt er zu ihnen, indem er auf dem See geht; und er wollte an ihnen vorübergehen.

⁴⁹Die aber, als sie ihn gesehen haben, wie er auf dem See geht, meinten, dass es ein Gespenst sei, und schrien auf;

⁵⁰denn alle sahen ihn und wurden verwirrt. Und sogleich redet er mit ihnen und sagt ihnen: „Seid getrost, ich bin’s, fürchtet euch nicht!“

⁵¹Und er stieg zu ihnen in das Boot und der Wind legte sich; und sie gerieten untereinander über alle Maßen außer sich und verwunderten sich.

⁵²Denn sie hatten aus den Broten nichts gelernt;[5] denn ihr Herz war verhärtet.

⁵³Und als sie hinübergefahren waren, kamen sie in das Land Genezareth, und sie legten an.

⁵⁴Und als sie aus dem Boot herausgekommen waren, haben sie ihn sofort erkannt,

⁵⁵liefen in jener ganzen Umgebung umher und fingen an auf den Bahren die Leidenden[6] herumzutragen, wohin sie hörten, dass er dort sei.

⁵⁶Und wo er in Dörfer oder Städte oder Gehöfte eintrat, legten sie die Kranken auf die freien Plätze und baten ihn, dass sie auch nur den Saum seines Gewandes berühren dürften; und wie viele ihn anrührten, wurden geheilt.