Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Lukas 10 Bible Online

Lukas 10 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Lukas 10

¹Danach aber ernannte der Herr noch siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht in jede Stadt und jeden Ort, wohin er vorhatte selbst zu kommen.

²Er sagte zu ihnen also: „Die Ernte ist zwar groß, die Arbeiter aber wenige. Bittet also den Herrn der Ernte, damit er Arbeiter in seine Ernte bringt.

³Gehet hin; siehe, ich sende euch aus wie Lämmer[1] inmitten von Wölfen.

⁴Tragt keine Börse, keinen Reisesack, auch keine Sandalen; und grüßt niemanden auf dem Weg.

⁵In welches Haus ihr aber eintretet, sprecht zuerst: ‚Friede sei diesem Haus!‘

⁶Und wenn dort ein Friedenssohn ist, wird auf ihm euer Frieden ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

⁷Bleibt aber in eben dem Haus, während ihr von ihren Dingen esst und trinkt; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht von Haus zu Haus.

⁸Und in welche Stadt ihr hineinkommt und sie euch aufnehmen, esst das, was euch vorgesetzt wird,

⁹und heilt die Kranken in ihr und sagt ihnen: ‚Das Königreich GOTTES hat sich euch genähert.‘

¹⁰In welche Stadt ihr aber hineinkommt und sie euch nicht aufnehmen, geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:

¹¹‚Auch den Staub, der sich von eurer Stadt an uns geheftet hat, schütteln wir wider euch ab; doch dies wisset, dass sich euch das Königreich GOTTES genähert hat.‘

¹²Ich sage euch, dass es Sodom an jenem Tag erträglicher ergehen wird als jener Stadt.

¹³Wehe dir, Chorazin, wehe dir, Bethsaida, denn falls in Tyrus und Sidon die Wundertaten geschehen wären, die in euch geschehen sind, hätten sie längst in Sack und Asche sitzend Buße getan.

¹⁴Doch Tyrus und Sidon wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als euch.

¹⁵Und du, Kapernaum, die du bis zu dem Himmel erhöht wurdest, bis zum Totenreich wirst du hinabgestürzt werden.

¹⁶Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat.“

¹⁷Es kehrten aber die Siebzig mit Freuden zurück und sprachen: „Herr, auch die Dämonen gehorchen uns in deinem Namen.“

¹⁸Er sagte ihnen aber: „Ich schaute den Satan wie einen von dem Himmel gefallenen Blitz.

¹⁹Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, um auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über jede Kraft des Feindes; und gar nichts wird euch schaden.

²⁰Doch freut euch nicht darin, dass die Geister euch gehorchen; freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln aufgeschrieben wurden.“

²¹In eben der Stunde jauchzte der Jesus in dem Geist und sprach: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast, und hast es Unmündigen[2] enthüllt. Ja, o Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.“

²²Und er hatte sich zu den Jüngern umgewandt und sprach: „Alles wurde mir von meinem Vater übergeben; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, außer der Vater, und wer der Vater ist, außer der Sohn und wem es der Sohn enthüllen will.“

²³Und als er sich privat zu den Jüngern gewandt hat, sprach er: „Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht!

²⁴Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige gewünscht haben zu sehen, was ihr seht, und es nicht gesehen haben, und zu hören, was ihr hört, und es nicht gehört haben.“

²⁵Und siehe, ein gewisser Gesetzeslehrer stand auf, um ihn zu versuchen, und sprach: „Lehrer, was muss ich tun, damit ich ewiges Leben erben werde?[3]“

²⁶Der aber sprach zu ihm: „Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du?“

²⁷Der aber antwortete und sprach: „[4]»Du musst den HERRN, deinen GOTT, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deiner ganzen Kraft und aus deinem ganzen Verstand, und deinen Nächsten wie dich selbst.«“

²⁸Er aber sagte ihm: „Recht hast du geantwortet; dies tue und du wirst leben.“

²⁹Da der sich aber selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu dem Jesus: „Und wer ist mein Nächster?“

³⁰Der Jesus entgegnete aber und sagte: „Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter Räuber, welche ihn sowohl ausgezogen als auch ihm Schläge zugefügt haben, weggingen und ihn halbtot daliegend zurückgelassen haben.

³¹Zufällig aber ging ein gewisser Priester auf jenem Weg hinab; und als er ihn gesehen hat, ging er vorbei.

³²Ebenso war aber auch ein Levit an den Ort gekommen, er ist gegangen und als er ihn gesehen hat, ging er an der entgegengesetzten Seite vorbei.

³³Aber ein gewisser wandernder Samariter kam zu ihm, und als er ihn gesehen hat, empfand er Mitleid,

³⁴und er ist hingegangen und verband seine Wunden, wobei er Öl und Wein darauf goss; als er ihn aber auf das eigene Tier[5] daraufgesetzt hat, führte er ihn in das Gasthaus[6] und umsorgte ihn.

³⁵Und an dem folgenden Morgen zog er zwei Denare, gab’s dem Gastwirt[7] und sagte ihm: ‚Umsorge ihn; und egal was du noch dazu aufwendest, ich werde’s dir bei meiner Wiederkunft bezahlen.‘

³⁶Wer also von diesen drei scheint dir der Nächste von dem gewesen zu sein, der unter die Räuber gefallen war?“

³⁷Der aber sprach: „Der Barmherzigkeit an ihm getan hat.“ Es sagte ihm also der Jesus: „Geh hin und du tue ebenso.“

³⁸Es geschah aber, währenddem sie reisten, dass er selbst in ein gewisses Dorf hineinkam; aber eine gewisse Frau mit Namen Martha nahm ihn in ihrem Haus auf.

³⁹Und bei dieser war eine Schwester, die Maria genannt wurde, welche sich auch dazu, neben die Füße des Jesus, gesetzt hat und seine Rede hörte.

⁴⁰Die Martha aber war mit vielem Bedienen beschäftigt; sie hat sich aber dazugestellt und sprach: „Herr, kümmert’s dich nicht, dass meine Schwester mich allein dienen ließ? Sage ihr also, dass sie mir helfe[8]!“

⁴¹Der Jesus aber antwortete und sagte ihr: „Martha, Martha, du sorgst dich[9] und wirst um vieler Dinge beunruhigt;

⁴²eines aber ist nötig; Maria aber hat sich den guten Anteil erwählt, welcher nicht von ihr genommen werden wird.“