Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Lukas 11 Bible Online

Lukas 11 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Lukas 11

¹Und es geschah, währenddem er an einem gewissen Ort betete, wie er aufhörte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: „Herr, lehre uns beten, so wie auch Johannes seine Jünger gelehrt hat.“

²Er aber sprach zu ihnen: „Wann ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der in den Himmeln, geheiligt werde dein Name. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.

³Unser Brot, das wesensprägende,[1] gib uns täglich.

⁴Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig ist. Und führe uns nicht in die Versuchung hinein, sondern errette[2] uns vor dem Bösen.“

⁵Und er sprach zu ihnen: „Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm hingehen und spräche zu ihm: ‚Freund, leihe mir drei Brote,

⁶gerade ist ein Freund von der Reise zu mir gekommen und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann‘;

⁷und jener würde von innen antworten und sagen: ‚Bereite mir keine Mühe! Die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder sind mit mir in dem Bett; ich kann nicht aufstehen, um’s dir zu geben.‘

⁸Ich sage euch, falls er auch nicht aufsteht und ihm’s geben wird, weil er sein Freund ist, wird er doch wegen seiner Unverschämtheit aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.

⁹Und ich sage euch: Bittet und es wird euch gegeben werden; suchet und ihr werdet finden; klopfet an und es wird euch aufgetan werden.

¹⁰Denn jeder, der bittet, empfängt; und der, der sucht, findet; und dem, der anklopft, wird aufgetan werden.

¹¹Ist aber ein Vater unter euch, den der Sohn um Brot bitten wird, der ihm etwa einen Stein mitgeben wird? Oder auch um einen Fisch, der ihm etwa statt eines Fisches eine Schlange mitgeben wird?

¹²Oder auch wenn er um ein Ei bäte, der ihm etwa einen Skorpion mitgeben wird?

¹³Falls also ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel, denen den heiligen Geist geben, die ihn bitten?“

¹⁴Und er trieb einen Dämon aus, und er war stumm. Es geschah aber, als er den Dämon ausgetrieben hat, redete der Stumme; und die Volksmengen verwunderten sich.

¹⁵Einige aber von ihnen sprachen: „Mit Beelzebul, dem Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.“

¹⁶Andere aber versuchten ihn und ersuchten ein Zeichen von ihm aus dem Himmel.

¹⁷Er aber, da er die Gedanken von ihnen kannte, sagte er ihnen: „Jedes Königreich, das mit sich selbst entzweit worden ist, wird verwüstet; und ist ein Haus wider sich selbst, so fällt es.

¹⁸Falls aber auch der Satan mit sich selbst entzweit wurde, wie kann sein Königreich bestehen? Denn ihr sagt, dass ich die Dämonen mit Beelzebul austreibe.

¹⁹Falls ich aber mit Beelzebul die Dämonen austreibe, mit wem treiben sie eure Söhne aus? Deshalb werden sie eure Richter sein.

²⁰Falls ich aber die Dämonen mit Gottes Finger austreibe, so hat euch das Königreich GOTTES eingeholt.

²¹Wann der Starke bewaffnet ist und den eigenen Hof bewacht, ist sein Besitz in Frieden;

²²wenn aber der gekommen ist, der stärker ist als er, und ihn überwältigt, so nimmt er seine Waffenrüstung weg, auf welche er vertraut hatte, und verteilt seinen Raub.

²³Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

²⁴Wann der unreine Geist von dem Menschen ausfährt, geht er durch wasserlose Orte, während er Erholung sucht; und da er keine findet, spricht er: ‚Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin.‘

²⁵Und er kam und findet’s gekehrt und geschmückt.

²⁶Dann zieht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, bösere als er selbst; und er kam und wohnt dort; und das Letzte jenes Menschen wird schlimmer als das Erste.“

²⁷Es geschah aber, währenddem er dies sagte, hat eine Frau aus der Volksmenge die Stimme erhoben und sagte zu ihm: „Selig ist der Bauch, der dich getragen hat, und die Brüste, an welchen du gesogen hast.“

²⁸Er aber sprach: „Ja, vielmehr sind die Selige, die das Wort GOTTES hören und es bewahren.“

²⁹Als sich aber die Volksmengen dazu versammelten, fing er an zu sagen: „Dies Geschlecht ist ein böses; es ersucht ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden außer das Zeichen Jonas, des Propheten.

³⁰Denn so wie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird’s auch der Sohn des Menschen dieser Generation[3] sein.

³¹Eine Königin des Südens wird in dem Gericht mit den Männern dieser Generation aufstehen, und wird sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören, und siehe, hier ist mehr als Salomo.

³²Männer Ninives[4] werden in dem Gericht mit dieser Generation aufstehen, und werden sie verurteilen; denn sie haben auf die Predigt Jonas Buße getan, und siehe, hier ist mehr als Jona.

³³Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, stellt sie ins Verborgene, auch nicht unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit die Hereinkommenden das Licht sehen.

³⁴Die Lampe des Leibes ist das Auge; wann also dein Auge einfältig ist, ist auch dein ganzer Leib hell; wenn’s aber böse ist, ist auch dein Leib finster.

³⁵Sieh nun zu, dass nicht das Licht, das in dir, Finsternis ist.

³⁶Falls nun dein ganzer Leib hell ist und nicht einen finsteren Teil hat, wird er ganz hell sein, wie wann die Lampe dich mit dem Strahl erleuchtet.“

³⁷Aber währenddem er redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, dass er bei ihm esse; er ist aber hineingegangen und ließ sich nieder.

³⁸Aber der Pharisäer hat’s gesehen und verwunderte sich, dass er sich vor dem Essen nicht zuerst gewaschen hat.

³⁹Der Herr aber sprach zu ihm: „Nun ihr, die Pharisäer, das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt ihr, aber euer Inneres ist voller Raub und Bosheit.

⁴⁰Toren, hat nicht, der das Äußere gemacht hat, auch das Innere gemacht?

⁴¹Doch von den Dingen, die darin sind, gebt Almosen; und siehe, euch ist alles rein.

⁴²Doch wehe euch, den Pharisäern, denn ihr verzehntet[5] die Minze und die Raute und jedes Gartenkraut, und übergeht das Gericht und die Liebe GOTTES; es war gebunden, diese zu tun, und jene nicht lassen.

⁴³Wehe euch, den Pharisäern, denn ihr liebt den ersten Platz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten.

⁴⁴Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, denn ihr seid wie die Grabkammern, die unbekannten, und die Menschen, die darüber umhergehen, wissen’s nicht.“

⁴⁵Aber einer der Gesetzeslehrer antwortet und sagt zu ihm: „Lehrer, indem du dies sagst, beleidigst du auch uns.“

⁴⁶Der aber sagte: „Auch euch, den Gesetzeslehrern, wehe, denn ihr beladet die Menschen mit schwer zu tragenden Lasten, und selbst rührt ihr die Lasten nicht mit einem eurer Finger an.

⁴⁷Wehe euch, denn ihr erbaut die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet.

⁴⁸Also bezeugt ihr und stimmt den Werken eurer Väter zu; denn sie haben sie zwar getötet, ihr aber erbaut ihre Grabmäler.

⁴⁹Deshalb hat auch die Weisheit GOTTES gesagt: ‚Ich werde zu ihnen Propheten und Apostel aussenden, und von ihnen werden sie einige töten und vertreiben‘;

⁵⁰damit wird das Blut aller Propheten, das seit Grundlegung der Welt vergossen wird, von diesem Geschlecht eingefordert,

⁵¹von dem Blut Abels bis zu dem Blut Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Haus umgekommen ist. Ja, ich sage euch, es wird von diesem Geschlecht gefordert werden.

⁵²Wehe euch, den Gesetzeslehrern, denn ihr tragt den Schlüssel der Erkenntnis; ihr selbst geht nicht hinein, und die hineinkommen, habt ihr gehindert.“

⁵³Während er aber dies zu ihnen sprach, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an schrecklich aufgebracht zu sein und ihn über mehr auszufragen,

⁵⁴wobei sie ihm auflauerten und versuchten etwas aus seinem Mund zu erjagen, damit sie ihn anklagten.