Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Lukas 22 Bible Online

Lukas 22 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Lukas 22

¹Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, das Passah heißt.

²Und die Hohepriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn beseitigten; denn sie fürchteten das Volk.

³Satan aber fuhr in Judas hinein, der Iskariot zubenannt wird, der aus der Zahl der Zwölf war.

⁴Und er ist weggegangen und besprach sich mit den Hohepriestern und Hauptmännern, wie er ihn ihnen ausliefere.

⁵Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben.

⁶Und er stimmte zu und suchte eine Gelegenheit, um ihn ihnen ohne Volksauflauf auszuliefern.

⁷Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem es gebunden ist, dass das Passah[1] geschlachtet wird.

⁸Und er sandte Petrus und Johannes, nachdem er gesagt hat: „Geht hin, bereitet uns das Passah, damit wir’s essen.“

⁹Die aber sagten zu ihm: „Wo willst du, dass wir’s zubereiten?“

¹⁰Der aber sagte ihnen: „Siehe, wenn ihr in die Stadt hineingekommen seid, wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folgt ihm in das Haus, wo er hineingeht.

¹¹Und ihr werdet dem Hausherrn des Hauses sagen: ‚Der Lehrer sagt dir: Wo ist die Unterkunft,[2] wo ich das Passah mit meinen Jüngern essen soll?‘

¹²Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Obersaal zeigen; dort bereitet’s.“

¹³Als sie aber hingegangen sind, fanden sie’s, so wie er’s ihnen gesagt hat; und sie bereiteten das Passah.

¹⁴Und als die Stunde kam, ließ er sich nieder, und die zwölf Apostel mit ihm.

¹⁵Und er sagte zu ihnen: „Mit Sehnsucht habe ich begehrt dieses Passah mit euch zu essen, bevor ich leide;

¹⁶denn ich sage euch, dass ich nie mehr von ihm essen werde, bis es in dem Königreich GOTTES erfüllt wird.“

¹⁷Und als er den Kelch genommen und gedankt hat, sprach er: „Nehmet diesen und teilet ihn unter euch;

¹⁸denn ich sage euch, dass ich nicht von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken werde, bis das Königreich GOTTES kommt.“

¹⁹Und als er das Brot genommen und gedankt hat, brach er’s und gab’s ihnen und sprach: „Dieser ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dies tut zu meinem Gedächtnis!“

²⁰Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und er sprach: „Dieser ist der Kelch des neuen Testamentes in meinem Blute, das für euch vergossen wird.

²¹Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir auf dem Tisch.

²²Und der Sohn des Menschen geht zwar hin gemäß dem, wie’s bestimmt ist; doch wehe jenem Menschen, durch welchen er verraten wird!“

²³Und sie begannen untereinander zu suchen, wer wohl der von ihnen sein mag, der im Begriff ist dies zu tun.

²⁴Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen der Größte zu sein scheint.

²⁵Der aber sagte ihnen: „Die Könige der Nationen herrschen über sie, und die Vollmacht über sie haben, werden Wohltäter genannt.

²⁶Ihr aber nicht so; sondern der Größte unter euch werde wie der Jüngste; und der Leitende wie der Dienende.

²⁷Denn wer ist größer, der zu Tisch sitzt oder der bedient? Nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin in eurer Mitte wie der, der dient.

²⁸Ihr aber seid’s, die bei mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen;

²⁹und ich verfüge euch, so wie’s mir mein Vater verfügt hat, ein Königreich,

³⁰damit ihr esst und trinkt an meinem Tisch[3] und auf Thronen sitzen werdet, während ihr die zwölf Stämme des Israel richtet.“

³¹Es sprach aber der Herr: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch für sich verlangt, um euch zu sichten wie den Weizen;

³²ich aber habe um dich gebeten, damit dein Glaube nicht aufhöre; und du, wenn du dich dereinst bekehrt hast, stütze deine Brüder.“

³³Der aber sagte zu ihm: „Herr, ich bin bereit mit dir auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“

³⁴Der aber sprach: „Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, bevor du dreimal leugnen wirst, mich zu kennen.“

³⁵Und er sagte zu ihnen: „Als ich euch ohne Geldbörse und Reisesack und Sandalen ausgesandt habe, hattet ihr etwa an etwas Mangel?“ Die aber sagten: „An nichts.“

³⁶Er sprach also zu ihnen: „Doch jetzt, wer eine Geldbörse hat, der trage sie, ebenso auch einen Reisesack; und wer keins hat, der muss sein Gewand verkaufen und ein Schwert kaufen.

³⁷Denn ich sage euch, dass noch dieses, das geschrieben steht, gebunden ist, an mir erfüllt zu werden: [4]»Und er wurde unter Gesetzlose gerechnet«; denn auch das über mich hat ein Ende.“

³⁸Die aber sprachen: „Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.“ Der aber sagte ihnen: „Es ist genug.“

³⁹Und er ist hinausgegangen und begab sich nach der Gewohnheit an den Berg der Olivenbäume; es folgten ihm aber auch seine Jünger.

⁴⁰Nachdem er aber an den Ort gekommen ist, sprach er zu ihnen: „Betet, dass ihr nicht in die Versuchung eingeht.“

⁴¹Und er selbst zog sich etwa einen Steinwurf von ihnen zurück, und als er auf die Knie gesunken ist, betete er

⁴²und sprach: „Vater, falls du willst, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht mein Wille, sondern deiner geschehe.“

⁴³Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte.

⁴⁴Und als er in einen Kampf[5] geraten ist, betete er intensiver. Aber sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen.

⁴⁵Und nachdem er von dem Gebet aufgestanden und zu den Jüngern gekommen ist, fand er sie schlafend vor Betrübnis,

⁴⁶und er sagte zu ihnen: „Warum schlaft ihr? Steht auf, betet, damit ihr nicht in die Versuchung eingeht.“

⁴⁷Als er aber noch redete, siehe, eine Menge; und der Judas heißt, einer der Zwölf, ging ihnen voraus und näherte sich dem Jesus, um ihn zu küssen.

⁴⁸Der Jesus aber sprach zu ihm: „Judas, mit einem Kuss verrätst du den Sohn des Menschen?“

⁴⁹Da aber die um ihn gesehen haben, was geschehen wird, sagten sie zu ihm: „Herr, dürfen wir wohl mit dem Schwert dreinschlagen?“

⁵⁰Und einer von ihnen schlug den Sklaven des Hohepriesters und hieb ihm das Ohr ab, das rechte.

⁵¹Der Jesus aber erwiderte und sprach: „Lasst, bis zu diesem![6]“ Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.

⁵²Aber der Jesus sprach zu den gegen ihn herbeigekommenen Hohepriestern und Hauptmännern und Ältesten: „Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Stöcken ausgezogen?

⁵³Obwohl ich täglich bei euch in dem Tempel war, habt ihr die Hände nicht nach mir ausgestreckt. Doch dies ist eure Stunde, und die Gewalt der Finsternis.“

⁵⁴Als sie ihn aber ergriffen haben, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohepriesters hinein. Der Petrus aber folgte von ferne.

⁵⁵Nachdem sie aber ein Feuer inmitten des Hofes angezündet hatten und sich zusammengesetzt haben, setzte sich der Petrus in ihre Mitte.

⁵⁶Da ihn aber eine Magd gesehen hatte, während er bei dem Licht saß, und ihn aufmerksam angeblickt hat, sprach sie: „Auch dieser war mit ihm.“

⁵⁷Der aber verleugnete ihn und sprach: „Frau, ich kenne ihn nicht.“

⁵⁸Und kurz danach hat ihn ein anderer gesehen und sprach: „Auch du bist von ihnen.“ Der Petrus aber sagte: „Mensch, ich bin’s nicht.“

⁵⁹Und nachdem etwa eine Stunde verstrichen ist, bekräftigte ein gewisser anderer und sagte: „Wahrhaftig, auch dieser war mit ihm; denn auch er ist ein Galiläer.“

⁶⁰Der Petrus aber sagte: „Mensch, ich weiß nicht, was du sagst.“ Und augenblicklich, als er noch redete, krähte der Hahn.

⁶¹Und der Herr hat sich umgewandt und blickte den Petrus an. Und der Petrus dachte an die Worte des Herrn, wie er ihm gesagt hat: „Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“

⁶²Und als der Petrus nach draußen gegangen ist, weinte er bitterlich.

⁶³Und die Männer, die den Jesus festhielten, verspotteten und schunden ihn.

⁶⁴Und sie haben ihn umhüllt, schlugen ihm in das Gesicht und fragten ihn und sagten: „Weissage! Wer ist’s, der dich geschlagen hat?“

⁶⁵Und vieles andere sagten sie lästernd zu ihm.

⁶⁶Und wie es Tag wurde, versammelte sich die Ältestenschaft des Volkes, Hohepriester und Schriftgelehrte, und sie führten ihn in ihr Sanhedrin[7]

⁶⁷und sprachen: „Falls du der Christus bist, so sage’s uns.“ Er sagte ihnen aber: „Wenn ich euch’s sage, werdet ihr’s nicht glauben;

⁶⁸wenn ich aber auch frage, werdet ihr mir nicht antworten, oder mich loslassen.

⁶⁹Von nun an wird der Sohn des Menschen zur Rechten der Kraft GOTTES sitzen.“

⁷⁰Sie alle aber sprachen: „Du bist also der Sohn GOTTES?“ Der aber sprach zu ihnen: „Ihr sagt, dass ich es bin.“

⁷¹Die aber sprachen: „Was haben wir noch Zeugen nötig? Denn wir selbst haben’s aus seinem Mund gehört.“