Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Johannes 10 Bible Online

Johannes 10 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Johannes 10

¹Amen, Amen, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in das Gehege der Schafe hineingeht, sondern anderswo übersteigt, derjenige ist ein Dieb und ein Räuber.

²Wer aber durch die Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.

³Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft die eigenen Schafe mit Namen, und er führt sie hinaus.

⁴Und wann er die eigenen Schafe herausgebracht hat, geht er vor ihnen her; und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.

⁵Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.“

⁶Dieses Gleichnis sagte ihnen der Jesus; jene aber verstanden nicht, was es war, was er zu ihnen redete.

⁷Der Jesus sprach also wiederum zu ihnen: „Amen, Amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.[1]

⁸Alle, so viele gekommen sind, sind Diebe und Räuber; doch die Schafe hörten nicht auf sie.

⁹Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden, und er wird ein und aus gehen und wird Weide finden.

¹⁰Der Dieb kommt nicht, außer damit er stehle und schlachte und zerstöre; ich bin gekommen, damit sie Leben haben und Überfluss haben.

¹¹Ich bin der Hirte, der schöne; der Hirte, der schöne, gibt sein Leben für die Schafe hin.[2]

¹²Der aber Lohnarbeiter und kein Hirte ist, wessen die Schafe nicht zu Eigen sind, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht; und der Wolf raubt sie und zerstreut die Schafe.

¹³Der Lohnarbeiter aber flieht, weil er ein Lohnarbeiter ist und es ihn nicht um die Schafe kümmert.

¹⁴Ich bin der Hirte, der schöne, und ich erkenne die Meinen, und ich werde von den Meinen erkannt.

¹⁵So wie mich der Vater erkennt, erkenne auch ich den Vater; und ich gebe mein Leben für die Schafe.

¹⁶Und ich habe andere Schafe, welche nicht aus diesem Gehege sind; es ist an mich gebunden, auch jene zu führen, und sie werden meine Stimme hören; und es wird eine Herde werden, ein Hirte.

¹⁷Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder empfange.

¹⁸Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir selbst. Ich habe Vollmacht, es zu geben, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.“

¹⁹Es entstand nun wieder Zwiespalt unter den Juden wegen diesen Worten.

²⁰Es sagten aber viele von ihnen: „Er hat einen Dämon und ist wahnsinnig;[3] was hört ihr ihm zu?“

²¹Andere sagten: „Diese Worte sind nicht die eines Dämonisierten; vermag etwa ein Dämon Blinden die Augen zu öffnen?“

²²Es war aber das Weihefest in Jerusalem, und es war Winter;

²³und der Jesus ging in dem Tempel umher, in der Säulenhalle Salomos.

²⁴Es umringten ihn nun die Juden und sprachen zu ihm: „Bis wann hältst du unsere Seele hin? Falls du der Christus bist, sage’s uns frei heraus!“

²⁵Der Jesus antwortete ihnen: „Ich habe’s euch gesagt, und ihr glaubt nicht; die Werke, welche ich tue in dem Namen meines Vaters, diese zeugen von mir;

²⁶doch ihr glaubt nicht; denn ihr seid nicht von den Schafen, meinen, so wie ich’s euch gesagt habe.

²⁷Die Schafe, meine, hören meine Stimme, und ich erkenne sie, und sie folgen mir;

²⁸und ich gebe ihnen ewiges Leben; und sie werden nicht verloren gehen bis in die Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.

²⁹Mein Vater, welcher sie mir gegeben hat, ist größer als alle; und niemand vermag sie aus der Hand meines Vaters zu rauben.

³⁰Ich und der Vater sind eins.“

³¹Die Juden hoben nun wiederum Steine auf, damit sie ihn steinigten.

³²Der Jesus antwortete ihnen: „Viele schöne Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt; wegen was für einem Werk von ihnen steinigt ihr mich?“

³³Die Juden antworteten ihm und sagten: „Wegen einem schönen Werk steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und zwar weil du, obwohl du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.“

³⁴Der Jesus antwortete ihnen: „Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: [4]»Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«?

³⁵Falls er jene Götter nannte, zu welchen das Wort GOTTES erging — und die Schrift kann nicht aufgehoben werden —,

³⁶so sagt ihr zu dem, welchen der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: ‚Du lästerst‘, weil ich sagte: ‚Ich bin GOTTES Sohn‘?

³⁷Falls ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht;

³⁸falls ich sie aber tue, und wenn ihr mir nicht glaubt, so glaubt den Werken, damit ihr erkennt und glaubt, dass in mir der Vater ist und ich in ihm.“

³⁹Sie suchten nun[5] wiederum ihn zu greifen; aber er entging aus ihren Händen.

⁴⁰Und er ging wieder fort jenseits des Jordans zu dem Ort, wo Johannes war, als er das erste Mal taufte; und er blieb dort.

⁴¹Und viele kamen zu ihm und sagten: „Johannes hat zwar keine Zeichen getan; aber alles, so viel Johannes über diesen gesagt hat, war wahr.“

⁴²Und viele glaubten dort an ihn.