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Johannes 11 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Johannes 11

¹Es war aber jemand krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorf Marias und Marthas, ihrer Schwester.

²Es war aber Maria, die den Herrn mit Myrrhenöl gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren abgetrocknet hatte, wessen Bruder Lazarus krank war.

³Die Schwestern sandten also zu ihm und sagten: „Herr, sieh, welchen du lieb hast, ist krank.“

⁴Als es aber der Jesus gehört hat, sagte er: „Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern für die Herrlichkeit GOTTES, damit der Sohn GOTTES durch sie verherrlicht wird.“

⁵Der Jesus liebte aber die Martha und ihre Schwester und den Lazarus.

⁶Wie er nun hörte, dass er krank ist, da blieb er noch zwei Tage, an welchem Ort er war.

⁷Darauf spricht er zu den Jüngern: „Lasst uns wieder nach Judäa gehen.“

⁸Die Jünger sagen ihm: „Rabbi, eben suchten die Juden dich zu steinigen, und du gehst wieder dorthin?“

⁹Jesus antwortete: „Gibt es nicht zwölf Stunden des Tages? Wenn jemand an dem Tag wandelt, stößt er sich nicht, weil er das Licht dieser Welt sieht.

¹⁰Wenn aber jemand in der Nacht wandelt, stößt er sich, weil das Licht nicht in ihm ist.“

¹¹Dies sagte er, und danach spricht er zu ihnen: „Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich ziehe hin, damit ich ihn aus dem Schlaf wecke.“

¹²Seine Jünger sagten also: „Herr, falls er eingeschlafen ist, wird er heil.“

¹³Der Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen; jene aber meinten, dass er von der Rast des Schlafes spricht.

¹⁴Dann also sagte’s ihnen der Jesus frei heraus: „Lazarus ist verstorben.

¹⁵Und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt; doch lasst uns zu ihm gehen.“

¹⁶Da sagte Thomas, der Zwilling heißt, den Mitjüngern: „Lasst auch uns gehen, damit wir mit ihm sterben.“

¹⁷Als der Jesus nun gekommen war, fand er, dass er sich schon vier Tage in der Gruft befand.

¹⁸Das Bethanien war aber nahe bei dem Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien weit;

¹⁹und viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, damit sie sie über ihren Bruder trösten.

²⁰Die Martha nun, wie sie hörte, dass Jesus kommt, ging sie ihm entgegen; Maria aber saß in dem Haus.

²¹Martha sprach nun zu dem Jesus: „Herr, falls du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben.

²²Doch auch jetzt weiß ich, dass wie viel du GOTT bittest, wird dir GOTT geben.“

²³Der Jesus sagt ihr: „Dein Bruder wird auferstehen.“

²⁴Martha sagt ihm: „Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung an dem letzten Tag.“

²⁵Der Jesus sagte ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, der wird, auch wenn er verstorben ist, leben;

²⁶und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben bis in die Ewigkeit. Glaubst du dieses?“

²⁷Sie sagt ihm: „Ja, Herr, ich glaube[1], dass du der Christus bist, der Sohn GOTTES, der in die Welt kommt.“

²⁸Und als sie dies gesagt hat, ging sie fort und rief Maria, ihre Schwester, heimlich, indem sie gesagt hat: „Der Lehrer ist da und ruft dich.“

²⁹Wie es jene hörte, steht sie rasch auf und kommt zu ihm.

³⁰Aber der Jesus war noch nicht zu dem Dorf gekommen, sondern war an dem Ort, wo ihm die Martha begegnet war.

³¹Als die Juden also, die bei ihr in dem Haus waren und sie trösteten, gesehen hatten, dass die Maria schnell aufgestanden und fortgegangen war, folgten sie ihr und sagten: „Sie geht zu der Gruft, damit sie dort weine.“

³²Die Maria nun, wie sie ankam, wo der Jesus war, da sie ihn gesehen hat, fiel sie ihm zu den Füßen und sprach zu ihm: „Herr, falls du hier gewesen wärest, wäre mein Bruder nicht verstorben.“

³³Jesus also, wie er sah, dass sie weinte, und dass die Juden weinten, die mit ihr gekommen sind, schnaubte er in dem Geist und wühlte sich selbst auf,

³⁴und er sprach: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“ Sie sagen ihm: „Herr, komm und sieh!“

³⁵Der Jesus vergoss Tränen.

³⁶35,36 Die Juden sagten also: „Sieh, wie hatte er ihn lieb.“

³⁷Einige aber von ihnen sprachen: „Konnte dieser nicht, der die Augen der Blinden geöffnet hat, machen, dass auch dieser nicht stirbt?“

³⁸Während Jesus nun wieder in sich selbst schnaubt, kommt er zu der Gruft. Sie war aber eine Höhle, und ein Stein lag vor ihr.

³⁹Der Jesus spricht: „Hebt den Stein weg!“ Es sagt ihm die Schwester des Verstorbenen, Martha: „Herr, er riecht schon, denn er ist seit vier Tagen hier.“

⁴⁰Der Jesus spricht zu ihr: „Habe ich dir nicht gesagt, dass du, wenn du glaubst, die Herrlichkeit GOTTES sehen wirst?“

⁴¹Sie hoben also den Stein weg, wo der Verstorbene lag. Aber der Jesus hob die Augen empor und sprach: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.

⁴²Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch wegen der Menge, die umhersteht, sagte ich’s, damit sie glauben, dass du mich ausgesandt hast.“

⁴³Und nachdem er dies gesagt hat, schrie er mit lauter Stimme: „Lazarus, komm[2] heraus!“

⁴⁴Und der Gestorbene kam heraus, an den Füßen und den Händen mit Binden gebunden, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umgebunden. Der Jesus sagt ihnen: „Bindet ihn los und lasst ihn gehen!“

⁴⁵Viele nun von den Juden, die zu der Maria gekommen sind und gesehen haben, was der Jesus getan hat, glaubten an ihn.

⁴⁶Einige aber von ihnen gingen fort zu den Pharisäern und sagten ihnen, was der Jesus getan hat.

⁴⁷Es beriefen also die Hohepriester und die Pharisäer eine Ratsversammlung ein, und sie sagten: „Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen.

⁴⁸Wenn wir ihn so lassen, werden alle an ihn glauben; und es werden die Römer kommen und werden uns sowohl den Ort als auch die Nation wegnehmen.“

⁴⁹Einer aber von ihnen, ein gewisser Kajaphas, der in jenem Jahr Hohepriester war, sagte zu ihnen: „Ihr wisst nichts,

⁵⁰auch bedenkt ihr nicht, dass es für uns nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe, und nicht die ganze Nation umkomme.“

⁵¹Dieses aber sagte er nicht von sich selbst, sondern weil er in jenem Jahr Hohepriester war, prophezeite er, dass Jesus für die Nation sterben sollte,

⁵²und nicht für die Nation allein, sondern damit er auch die Kinder GOTTES, die zerstreuten, vereinige.[3]

⁵³Seit jenem Tag also beratschlagten sie sich, damit sie ihn töteten.

⁵⁴Jesus nun wandelte nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern ging von dort fort in den Ort nahe der Wüste, in eine Stadt die Ephraim heißt, und dort verweilte er mit seinen Jüngern.

⁵⁵Es war aber das Passah der Juden nahe; und viele von dem Ort gingen nach Jerusalem hinauf zu dem Passah, damit sie sich reinigten.[4]

⁵⁶Sie suchten nun den Jesus und sprachen miteinander, wobei sie in dem Tempel standen: „Was meint ihr? Wird er denn nicht zu dem Fest kommen?“

⁵⁷Es hatten aber auch die Hohepriester und die Pharisäer einen Befehl gegeben, dass wenn jemand erfahre, wo er ist, er’s anzeige, damit sie ihn fassen.