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Johannes 12 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Johannes 12

¹Der Jesus kam nun sechs Tage vor dem Passah nach Bethanien, wo Lazarus war, der gestorben ist, welchen er von den Toten auferweckt hat.

²Sie machten ihm dort also ein Mahl, und die Martha bediente; der Lazarus war aber einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen.

³Nachdem die Maria nun ein Pfund Salböl aus echter, sehr kostbarer Narde genommen hatte, salbte sie die Füße des Jesus und trocknete seine Füße mit ihren Haaren; aber das Haus wurde erfüllt von dem Geruch des Salböls.

⁴Da spricht einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, Simons Sohn, der im Begriff war ihn zu verraten:

⁵„Weshalb wurde dieses Salböl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Bettlern gegeben?“

⁶Dies sagte er aber, nicht weil ihm an den Bettlern lag, sondern weil er ein Dieb war und das Kästchen hatte und das trug, was eingelegt wurde.

⁷Der Jesus sagte also: „Lass sie! Sie hat es für den Tag meiner Bestattung[1] aufbewahrt.

⁸Die Bettler habt ihr nämlich allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.“

⁹Es erfuhr nun eine große Volksmenge aus Judäa, dass er dort ist; und sie kamen nicht nur wegen dem Jesus, sondern damit sie auch den Lazarus sehen, welchen er von den Toten auferweckt hat.

¹⁰Die Hohepriester beschlossen aber, dass sie auch den Lazarus töten,

¹¹weil viele der Juden wegen ihm hingingen und an den Jesus glaubten.

¹²Als an dem folgenden Tag eine große Volksmenge auf das Fest gekommen ist und sie gehört haben, dass Jesus nach Jerusalem kommt,

¹³nahmen sie die Palmzweige der Palmen[2] und gingen hinaus, um ihm entgegenzukommen, und schrien: „Hosanna! Gepriesen sei der, der im Namen des HERRN kommt, der König des Israel!“

¹⁴Als der Jesus aber ein Eselchen gefunden hat, setzte er sich auf es, so wie es geschrieben steht:

¹⁵[3]»Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselsfüllen.«

¹⁶Dies aber verstanden seine Jünger zuerst nicht; als jedoch Jesus[4] verherrlicht wurde, da erinnerten sie sich, dass dies von ihm geschrieben steht und sie ihm dies getan haben.

¹⁷Es legte nun die Volksmenge Zeugnis ab, die bei ihm gewesen ist, als er den Lazarus aus der Gruft gerufen und ihn aus den Toten auferweckt hat.

¹⁸Auch deshalb kam ihm die Volksmenge entgegen, weil sie hörte, dass er dieses Zeichen getan hat.

¹⁹Die Pharisäer sagten also zueinander: „Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; sieh, die Welt läuft ihm hinterher.“

²⁰Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufzogen, damit sie auf dem Fest anbeteten;

²¹diese kamen nun zu Philippus, dem von Bethsaida in Galiläa, und baten ihn und sagten: „Herr, wir wollen den Jesus sehen.“

²²Philippus kommt und sagt’s dem Andreas; und Andreas und Philippus sagen’s wiederum dem Jesus.

²³Der Jesus aber antwortete ihnen und sprach: „Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde.

²⁴Amen, Amen, ich sage euch: Wenn das Saatkorn des Weizens, das in die Erde fiel, nicht stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.

²⁵Wer sein Leben[5] lieb hat, der wird es verlieren; und wer sein Leben in dieser Welt verschmäht,[6] der wird es zum ewigen Leben bewahren.

²⁶Wenn mir jemand dient, er folge mir; und wo ich bin, dort wird auch der Diener, meiner, sein; und wenn mir jemand dient, wird ihn der Vater ehren.

²⁷Jetzt ist meine Seele bestürzt, und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde. Doch deshalb bin ich in diese Stunde gekommen.

²⁸Vater, verherrliche deinen Namen!“ Da kam eine Stimme aus dem Himmel: „Ich habe ihn sowohl verherrlicht und werde ihn nochmals verherrlichen.“

²⁹Die Volksmenge nun, die dastand und es gehört hat, sagte, dass ein Donner geschehen sei; andere sagten: „Ein Engel hat zu ihm geredet.“

³⁰Jesus[7] erwiderte und sagte: „Nicht um meinetwillen ist diese Stimme geschehen, sondern um euretwillen.

³¹Jetzt ist das Gericht[8] dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt nach draußen hinausgeworfen werden.

³²Und ich, wenn ich von der Erde erhöht wurde, werde ich alle zu mir selbst ziehen.“

³³Dies aber sagte er, um anzudeuten, mit welch einem Tod er sterben soll.

³⁴Die Volksmenge antwortete ihm: „Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus bis in die Ewigkeit bleibt; und wie sagst du: ‚Es ist an den Sohn des Menschen gebunden, erhöht zu werden‘? Wer ist dieser Sohn des Menschen?“

³⁵Der Jesus sagte ihnen also: „Noch eine kurze Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch nicht Finsternis ergreife;[9] und wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht.

³⁶Solange ihr das Licht habt, glaubet an das Licht, damit ihr Söhne des Lichts werdet.“ Dies redete der Jesus, und er ist fortgegangen und verbarg sich vor ihnen.

³⁷Obwohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hat, glaubten sie nicht an ihn;

³⁸damit das Wort Jesajas, des Propheten, erfüllt würde, welcher gesagt hat: [10]»HERR, wer glaubte unserer Botschaft[11]? Und wem wurde der Arm des HERRN enthüllt?«

³⁹Deshalb konnten sie nicht glauben, weil Jesaja wiederum gesagt hat:

⁴⁰[12]»Er hat ihre Augen geblendet und ihr Herz verhärtet, damit sie nicht mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile[13].«

⁴¹Dies hat Jesaja gesagt, als er seine Herrlichkeit gesehen und über ihn geredet hat.

⁴²Nichtsdestotrotz glaubten auch viele von den Obersten an ihn; doch wegen den Pharisäern bekannten sie nicht, damit sie nicht aus der Synagoge gestoßen werden.

⁴³Denn sie liebten den Ruhm der Menschen mehr als den Ruhm GOTTES.

⁴⁴Jesus aber schrie und sagte: „Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat;

⁴⁵und wer mich ansieht, der sieht den an, der mich gesandt hat.

⁴⁶Ich, das Licht, bin in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.

⁴⁷Und wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, richte ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen, damit ich die Welt richte, sondern damit ich die Welt rette.

⁴⁸Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat den, der ihn richtet; das Wort, welches ich geredet habe, jenes wird ihn richten an dem letzten Tag.

⁴⁹Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich geschickt hat, er selbst hat mir einen Auftrag gegeben, was ich sagen und was ich reden soll.

⁵⁰Und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist; was also ich rede, so wie’s mir der Vater gesagt hat, so rede ich.“