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Johannes 18 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Johannes 18

¹Als der Jesus diese Dinge gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Bach,[1] den Kedron, wo ein Garten war, in welchen er hineinging, er und seine Jünger.

²Es kannte aber auch Judas, der ihn auslieferte, den Ort; denn der Jesus[2] versammelte sich häufig dort mit seinen Jüngern.

³Als nun der Judas die Kohorte erhalten hat, und von den Hohepriestern und Pharisäern Diener, kommt er dorthin mit Lampen und Fackeln und Waffen.

⁴Jesus nun, da er alle Dinge wusste, die über ihn kommen, ist er hinausgegangen und sagte zu ihnen: „Wen sucht ihr?“

⁵Sie antworteten ihm: „Jesus, den Nazaräer.“ Der Jesus sagt ihnen: „Ich bin’s.“ Es stand aber auch Judas, der ihn überlieferte, bei ihnen.

⁶Wie er ihnen nun sagte: „Ich bin’s“, wichen sie nach hinten[3] und fielen zu Boden.

⁷Er fragte sie also wieder: „Wen sucht ihr?“ Die aber sagten: „Jesus, den Nazaräer.“

⁸Jesus antwortete: „Ich habe euch gesagt, dass ich es bin; falls ihr also mich sucht, lasst diese gehen“;

⁹damit das Wort erfüllt würde, welches er gesagt hat: „Welche du mir gegeben hast, ich habe keinen von ihnen verloren.“

¹⁰Simon Petrus nun hatte ein Schwert, zog es und schlug den Sklaven des Hohepriesters und hieb sein Ohr ab, das rechte. Aber der Name des Sklaven war Malchus.

¹¹Der Jesus sagte also dem Petrus: „Stecke das Schwert[4] in die Scheide; den Kelch, welchen mir der Vater gegeben hat, soll ich ihn nicht trinken?“

¹²Die Kohorte nun und der Tribun und die Diener der Juden ergriffen den Jesus und banden ihn,

¹³und sie führten ihn zuerst zu Annas; denn er war der Schwiegervater des Kajaphas, welcher Hohepriester in jenem Jahr war.

¹⁴Kajaphas aber war der, der den Juden geraten hatte, dass es nützlich ist, wenn ein Mensch für das Volk umkomme.

¹⁵Dem Jesus folgte aber Simon Petrus und der andere Jünger. Aber jener Jünger war dem Hohepriester bekannt und ging mit dem Jesus hinein in den Hof des Hohepriesters;

¹⁶der Petrus aber stand draußen vor der Tür. Es ging also der Jünger hinaus, der andere, welcher dem Hohepriester bekannt war, und sprach mit der Türhüterin und führte den Petrus hinein.

¹⁷Es sagt nun die Magd, die Türhüterin, zu dem Petrus: „Bist nicht auch du von den Jüngern dieses Menschen?“ Jener spricht: „Ich bin’s nicht.“

¹⁸Die Sklaven und die Diener aber standen da, nachdem sie ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich; der Petrus aber war bei ihnen, stand da und wärmte sich.

¹⁹Der Hohepriester nun befragte den Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.

²⁰Der Jesus antwortete ihm: „Ich habe mit Freimütigkeit zu der Welt geredet; ich habe immer in der Synagoge und in dem Tempel gelehrt, wo die Juden immer zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet.

²¹Was befragst du mich? Befrage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe; sieh, diese wissen, was ich gesagt habe.“

²²Als er aber dies gesagt hatte, gab einer der Diener, der dabeistand, dem Jesus eine Ohrfeige, nachdem er gesagt hat: „So antwortest du dem Hohepriester?“

²³Der Jesus antwortete ihm: „Falls ich übel geredet habe, zeuge über das Übel; falls aber schön, was misshandelst du mich?“

²⁴Der Annas hatte ihn gebunden zu Kajaphas gesandt, dem Hohepriester.

²⁵Aber Simon Petrus stand da und wärmte sich; sie sprachen nun zu ihm: „Bist nicht auch du von seinen Jüngern?“ Jener leugnete also und sagte: „Ich bin’s nicht.“

²⁶Es sagt einer von den Sklaven des Hohepriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: „Habe ich dich nicht in dem Garten bei ihm gesehen?“

²⁷Der Petrus leugnete nun wieder, und sogleich krähte der Hahn.

²⁸Sie führen nun den Jesus von dem Kajaphas in das Prätorium; es war aber früh[5] und sie gingen nicht in das Prätorium hinein, damit sie nicht verunreinigt würden, sondern das Passah essen könnten.

²⁹Der Pilatus ging also zu ihnen hinaus und sprach: „Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen?“

³⁰Sie antworteten und sagten ihm: „Falls dieser kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht übergeben.“

³¹Der Pilatus sagte ihnen nun: „Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz.“ Die Juden sagten ihm nun: „Uns ist es nicht erlaubt, irgendjemanden zu töten“;

³²damit das Wort des Jesus erfüllt würde, welches er gesagt hat, um anzudeuten, mit welch einem Tod er sterben sollte.

³³Der Pilatus ging nun wieder in das Prätorium hinein und rief den Jesus und sprach zu ihm: „Bist du der König der Juden?“

³⁴Der Jesus antwortete ihm: „Sprichst du dieses von dir selbst oder haben’s dir andere über mich gesagt?“

³⁵Der Pilatus antwortete: „Bin ich etwa Jude? Die Nation, die deine, und die Hohepriester haben dich mir übergeben; was hast du getan?“

³⁶Jesus antwortete: „Das Königreich, meines, ist nicht von dieser Welt; falls das Königreich, meines, von dieser Welt wäre, hätten die Diener, meine, gekämpft, damit ich nicht an die Juden ausgeliefert werde; jetzt aber ist das Königreich, meines, nicht von hier.“

³⁷Der Pilatus sprach also zu ihm: „Demnach bist du König?“ Jesus[6] antwortete: „Du sagst’s, dass ich König bin. Ich bin dazu gezeugt und dazu in die Welt gekommen, damit ich die Wahrheit bezeuge. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.“

³⁸Sagt ihm der Pilatus: „Was ist Wahrheit?“ Und nachdem er dies gesagt hat, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagt ihnen: „Ich finde keine Schuld an ihm.

³⁹Es ist aber eure Gewohnheit, dass ich euch einen zu dem Passah freilasse; wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden freilasse?“

⁴⁰Nun schrien wiederum alle und sagten: „Nicht diesen, sondern den Barabbas!“ Aber der Barabbas war ein Räuber.