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Johannes 4 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Johannes 4

¹Wie also der Herr erkannte, dass die Pharisäer gehört haben: „Jesus macht und tauft mehr Jünger als Johannes“ —

²obgleich Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger —,

³verließ er Judäa und ging nach Galiläa.

⁴Es war aber an ihn gebunden, durch das Samaria durchzugehen.

⁵Er kommt also in eine Stadt des Samaria, die Sichar heißt, nahe dem Grundstück, welches Jakob seinem Sohn Joseph gegeben hatte;

⁶es war dort aber eine Quelle des Jakob. Da nun der Jesus von der Reise ermüdet war, setzte er sich so an der Quelle. Es war um die sechste Stunde.

⁷Es kommt eine Frau aus dem Samaria, um Wasser zu schöpfen; der Jesus sagt ihr: „Gib mir zu trinken.“

⁸Denn seine Jünger waren in die Stadt weggegangen, damit sie Nahrung kaufen.

⁹Es sagt nun die Frau, die Samariterin, zu ihm: „Wie bittest du, der du ein Jude bist, von mir zu trinken, da ich eine samaritanische Frau bin?“ — Denn Juden verkehren nicht mit Samaritern.

¹⁰Jesus antwortete und sagte ihr: „Falls du die Gabe GOTTES erkannt hättest und wer der ist, der zu dir sagt: ‚Gib mir zu trinken‘, du hättest ihn gebeten, und er würde dir lebendiges Wasser geben.“

¹¹Spricht die Frau zu ihm: „Herr, du hast ja kein Schöpfgefäß und der Brunnen ist tief; woher also hast du das Wasser, das lebendige?

¹²Bist du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben hat und selbst aus ihm getrunken hat und seine Söhne und sein Vieh?“

¹³Jesus antwortete und sagte ihr: „Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten;

¹⁴welcher aber von dem Wasser trinkt, welches ich ihm geben werde, wird nicht dürsten bis in die Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Wasserquelle werden, die ins ewige Leben sprudelt.“

¹⁵Die Frau spricht zu ihm: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und nicht hierher komme, um zu schöpfen.“

¹⁶Der Jesus sagt zu ihr: „Geh, rufe deinen Mann, und komm hierher!“

¹⁷Die Frau antwortete und sagte: „Ich habe keinen Mann.“ Der Jesus spricht zu ihr: „Schön hast du gesagt: ‚Ich habe keinen Mann‘;

¹⁸denn fünf Männer hast du gehabt, und welchen du jetzt hast, ist nicht dein Mann; dies hast du aufrichtig gesagt.“

¹⁹Die Frau spricht zu ihm: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.

²⁰Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet; und ihr sagt, dass in Jerusalem der Ort ist, wo es gebunden ist, anzubeten.“

²¹Der Jesus sagt ihr: „Frau, glaube mir, dass eine Stunde kommt, da ihr dem Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem huldigen werdet.

²²Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen; denn das Heil ist aus den Juden.

²³Doch es kommt eine Stunde und ist jetzt da, da die wahren Anbeter dem Vater in Geist und Wahrheit huldigen werden; denn auch der Vater sucht solche, die ihn anbeten.

²⁴GOTT ist Geist; und an die, die ihn anbeten, ist es gebunden, ihn in Geist und Wahrheit anzubeten.“

²⁵Die Frau sagt ihm: „Ich weiß, dass der Messias kommt;“ — der Christus heißt — „wann jener kommt, wird er uns alles verkündigen.“

²⁶Spricht der Jesus zu ihr: „Ich bin’s, der mit dir redet.“

²⁷Und unterdessen kamen seine Jünger und verwunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Allerdings sagte niemand: „Was suchst du?“ oder: „Was redest du mit ihr?“

²⁸Die Frau ließ also ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagt den Menschen:

²⁹„Kommt,[1] seht einen Menschen, welcher mir alles gesagt hat, so viel ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus ist?“

³⁰Sie kamen aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.

³¹In der Zwischenzeit aber baten ihn die Jünger und sagten: „Rabbi, iss!“

³²Der aber sagte ihnen: „Ich habe eine Speise zu essen, welche ihr nicht kennt.“

³³Die Jünger sprachen also zueinander: „Hat ihm etwa jemand zu essen gebracht?“

³⁴Der Jesus sagt ihnen: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich geschickt hat, und sein Werk vollbringe.

³⁵Sagt ihr nicht: ‚Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt‘? Siehe, ich sage euch: Erhebt eure Augen und schaut die Felder an, denn sie sind schon weiß zur Ernte.

³⁶Und der erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Sämann zusammen mit dem Schnitter freue.

³⁷Denn hierin ist der Spruch wahr: Ein anderer ist’s, der sät, und ein anderer, der erntet.

³⁸Ich habe euch ausgesandt, um zu ernten, was ihr nicht erarbeitet habt; andere haben gearbeitet und ihr seid in ihre Mühen eingetreten.“

³⁹Aber aus jener Stadt glaubten viele der Samariter an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: „Er hat mir alles gesagt, so viel ich getan habe.“

⁴⁰Wie die Samariter nun zu ihm kamen, baten sie ihn bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage.

⁴¹Und viel mehr glaubten durch sein Wort,

⁴²und sie sagten zu der Frau: „Wir glauben nicht mehr wegen deiner Rede; denn wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt, der Christus ist.“

⁴³Aber nach den zwei Tagen ging er von dort fort und kam nach Galiläa.

⁴⁴Denn der Jesus selbst bezeugte, dass ein Prophet in dem eigenen Vaterland keine Ehre hat.

⁴⁵Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen haben, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hat; denn auch sie selbst waren zu dem Fest gekommen.

⁴⁶Der Jesus kam nun wiederum nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein gewisser königlicher Beamter, wessen Sohn krank war, in Kapernaum.

⁴⁷Als dieser gehört hat, dass Jesus aus dem Judäa in das Galiläa gekommen ist, ging er zu ihm hin und bat ihn, dass er herabkomme und seinen Sohn heile; denn er lag im Sterben.

⁴⁸Der Jesus sagte also zu ihm: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, werdet ihr nicht glauben.“

⁴⁹Der königliche Beamte spricht zu ihm: „Herr, komm herab, ehe mein Kindlein stirbt!“

⁵⁰Der Jesus sagt ihm: „Geh hin, dein Sohn lebt.“ Und der Mensch glaubte dem Wort, welches ihm der Jesus gesagt hat, und er zog hin.

⁵¹Aber schon während er hinabging, begegneten ihm seine Sklaven und berichteten und sagten: „Dein Junge lebt.“

⁵²Er erfragte also von ihnen die Stunde, ab welcher es ihm besser ging. Und sie sagten ihm: „Gestern zur siebten Stunde verließ ihn das Fieber.“

⁵³Der Vater erkannte also, dass es zu jener Stunde gewesen ist, in welcher ihm der Jesus gesagt hat: „Dein Sohn lebt.“ Und er glaubte, er und sein ganzes Haus.

⁵⁴Dies wiederum tat der Jesus als zweites Zeichen, nachdem er aus dem Judäa in das Galiläa gekommen ist.