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Johannes 7 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Johannes 7

¹Und der Jesus zog hiernach in dem Galiläa umher; denn er wollte nicht in dem Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten.

²Es war aber das Fest der Juden nahe, das Laubhüttenfest.

³Seine Brüder sprachen also zu ihm: „Verreise von hier und geh hin nach Judäa, damit auch deine Jünger deine Werke schauen, welche du tust.

⁴Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht selbst in der Öffentlichkeit zu sein. Falls du diese Dinge tust, zeige dich selbst der Welt.“

⁵Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.

⁶Der Jesus spricht also zu ihnen: „Die Zeit, meine, ist noch nicht da, die Zeit aber, eure, ist immer bereit.

⁷Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, weil ich über sie zeuge, dass ihre Werke böse sind.

⁸Geht ihr auf dieses Fest hinauf; ich gehe noch nicht auf dieses Fest hinauf, weil die Zeit, meine, noch nicht erfüllt ist.“

⁹Nachdem er ihnen dies aber gesagt hat, blieb er in dem Galiläa.

¹⁰Wie aber seine Brüder hinaufgingen, da ging auch er selbst auf das Fest hinauf, nicht offenbar, sondern wie im Verborgenen.

¹¹Die Juden nun suchten ihn auf dem Fest und sprachen: „Wo ist jener?“

¹²Und es war viel Gemurmel über ihn unter den Volksmengen; die einen sagten: „Er ist gut“; andere sagten: „Nein, sondern er verführt die Volksmenge.“

¹³Niemand jedoch redete freimütig über ihn, wegen der Furcht vor den Juden.

¹⁴Als aber das Fest schon in der Mitte war, ging der Jesus in den Tempel hinauf und lehrte.

¹⁵Und es verwunderten sich die Juden und sagten: „Wie kennt dieser die Schriften, obwohl er nicht studiert hat?“

¹⁶Der Jesus antwortete ihnen also und sagte: „Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich geschickt hat.

¹⁷Wenn jemand seinen Willen tun will, er wird von der Lehre erkennen, ob sie aus GOTT ist, oder ob ich aus mir selbst rede.

¹⁸Wer aus sich selbst redet, der sucht den Ruhm, den eigenen; wer aber den Ruhm dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig,[1] und keine Ungerechtigkeit ist in ihm.

¹⁹Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand von euch tut das Gesetz. Was sucht ihr mich zu töten?“

²⁰Die Volksmenge antwortete und sagte: „Du hast einen Dämon; wer sucht dich zu töten?“

²¹Jesus antwortete und sagte ihnen: „Ein Werk habe ich getan, und ihr alle wundert euch.

²²Deshalb gab euch Mose die Beschneidung — nicht dass sie von dem Mose ist, sondern von den Vätern — und am Sabbat beschneidet ihr einen Menschen.

²³Falls ein Mensch die Beschneidung am Sabbat empfängt, damit das Gesetz Moses nicht gebrochen wird, zürnt ihr mir, weil ich einen ganzen Menschen gesund gemacht habe am Sabbat?

²⁴Richtet nicht nach dem Augenschein, sondern richtet das gerechte Gericht.“

²⁵Es sagten nun etliche von den Jerusalemern: „Ist dieser nicht, welchen sie zu töten suchen?

²⁶Und sieh, er redet mit Freimütigkeit, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wirklich erkannt, dass dieser tatsächlich der Christus ist?

²⁷Doch von diesem wissen wir, woher er ist; wann aber der Christus kommt, weiß niemand woher er ist.“

²⁸Es schrie also der Jesus in dem Tempel, als er lehrte, und sprach: „Und ihr kennt mich, und ihr wisst woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern es gibt einen Wahren,[2] der mich gesandt hat, welchen ihr nicht kennt.

²⁹Ich kenne ihn, weil ich von ihm bin, und jener hat mich gesandt.“

³⁰Sie suchten also ihn zu fassen. Und niemand legte die Hand an ihn, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.

³¹Viele aber von der Volksmenge glaubten an ihn und sagten: „Wird der Christus, wann er kommt, etwa mehr Zeichen als diese tun, welche dieser getan hat?“

³²Die Pharisäer hörten die Volksmenge, wie sie dies über ihn murmelten; und die Pharisäer und die Hohepriester sandten Diener, damit sie ihn fassen.

³³Der Jesus sagte also: „Noch eine kurze Zeit bin ich bei euch, und ich gehe hin zu dem, der mich geschickt hat.

³⁴Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.“

³⁵Die Juden sprachen nun zueinander: „Wo wird dieser hinziehen, dass wir ihn nicht finden werden? Wird er etwa in die Diaspora[3] der Griechen gehen und die Griechen lehren?

³⁶Was ist dieses Wort, das er sagt: ‚Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen‘?“

³⁷Aber an dem letzten Tag, dem großen des Festes, stand der Jesus und schrie und sagte: „Wenn jemand durstig ist, er komme zu mir und trinke!

³⁸Wer an mich glaubt, so wie’s die Schrift sagt, aus dessen Bauch werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“

³⁹Dieses aber sagte er von dem Geist, welchen die empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht wurde.

⁴⁰Viele nun aus der Volksmenge, die das Wort gehört haben, sagten: „Dieser ist tatsächlich der Prophet.“

⁴¹Andere sagten: „Dieser ist der Christus.“ Andere sagten: „Kommt denn etwa der Christus aus dem Galiläa?

⁴²Hat die Schrift nicht gesagt, dass der Christus aus dem Samen[4] Davids und von Bethlehem, dem Dorf wo David war, kommt?“

⁴³Es entstand also ein Zwiespalt in der Volksmenge um seinetwillen.

⁴⁴Einige aber von ihnen wollten ihn fassen, doch niemand legte die Hände an ihn.

⁴⁵Es kamen nun die Diener zu den Hohepriestern und Pharisäern; und jene sagten zu ihnen: „Weshalb habt ihr ihn nicht gebracht?“

⁴⁶Die Diener antworteten: „Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.“

⁴⁷Die Pharisäer antworteten ihnen also: „Seid etwa auch ihr verführt worden?

⁴⁸Glaubt etwa jemand von den Obersten an ihn, oder von den Pharisäern?

⁴⁹Doch diese Menge, die das Gesetz nicht kennt, ist verflucht.“

⁵⁰Nikodemus sagt zu ihnen, der Nachts zu ihm gekommen war und einer von ihnen war:

⁵¹„Richtet unser Gesetz etwa den Menschen, wenn es von ihm nicht zuerst gehört und erkannt hat, was er tut?“

⁵²Sie antworteten und sagten ihm: „Bist etwa auch du aus dem Galiläa? Forsche und sieh, dass kein Prophet aus dem Galiläa erweckt worden ist.“

⁵³Und ein jeder ging in sein Haus.[5]