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Johannes 9 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Johannes 9

¹Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt an.

²Und seine Jünger fragten ihn und sagten: „Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind gezeugt worden ist?“

³Jesus antwortete: „Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern damit die Werke GOTTES an ihm offenbar gemacht werden.

⁴Es ist an mich gebunden, die Werke dessen zu verrichten, der mich geschickt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.

⁵Wann ich in der Welt bin, bin ich der Welt Licht.“

⁶Als er dies gesagt hat, spuckte er auf den Boden und machte einen Brei mit dem Speichel und strich den Brei über die Augen des Blinden,

⁷und er sagte ihm: „Geh hin, wasche dich in dem Teich von Siloam!“ — das heißt übersetzt: Abgesandt. Da ging er also hin und wusch sich und kam sehend.

⁸Die Nachbarn nun und die ihn früher gesehen haben, dass er blind war, sagten: „Ist dieser nicht, der dasaß und bettelte[1]?“

⁹Andere sagten: „Dieser ist’s“; andere aber: „Er ist ihm ähnlich.“ Jener sagte: „Ich bin’s.“

¹⁰Sie sprachen also zu ihm: „Wie wurden deine Augen geöffnet?“

¹¹Jener antwortete und sagte: „Ein Mensch, der Jesus heißt, machte Brei und bestrich meine Augen, und er sagte mir: ‚Geh hin in den Teich von Siloam und wasche dich!‘ Als ich aber hingegangen bin und mich gewaschen habe, wurde ich sehend.“

¹²Sie sprachen also zu ihm: „Wo ist jener?“ Er spricht: „Ich weiß nicht.“

¹³Sie führten ihn zu den Pharisäern, den einstigen Blinden.

¹⁴Es war aber Sabbat, als der Jesus den Brei machte und seine Augen auftat.

¹⁵Nochmals fragten ihn nun auch die Pharisäer, wie er sehend wurde. Der aber sagte ihnen: „Er hat mir Brei auf die Augen gelegt und ich wusch mich, und ich sehe.“

¹⁶Es sagten nun einige von den Pharisäern: „Dieser Mensch ist nicht von GOTT, denn er hält den Sabbat nicht.“ Andere sagten: „Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun?“ Und Zwiespalt war unter ihnen.

¹⁷Sie sagen wiederum zu dem Blinden: „Du, was sagst du über ihn, dass er dir die Augen geöffnet hat?“ Der aber sagte: „Er ist Prophet.“

¹⁸Die Juden glaubten nun nicht von ihm, dass er blind war und sehend wurde, bis sie seine Eltern gerufen haben, dessen, der sehend geworden ist,

¹⁹und sie fragten sie und sagten: „Ist dieser euer Sohn, von welchem ihr sagt, dass er blind gezeugt wurde? Wie also sieht er jetzt?“

²⁰Seine Eltern aber antworteten ihnen und sagten: „Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist und dass er blind gezeugt wurde;

²¹wie er jetzt aber sieht, wissen wir nicht; oder wer die Augen von ihm öffnete, wissen wir nicht; er selbst ist alt genug,[2] fragt ihn, er rede für sich selbst.“

²²Dies sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon vereinbart, dass wenn ihn jemand als Christus bekennt, er aus der Synagoge ausgestoßen werden soll.

²³Deshalb sagten seine Eltern: „Er ist alt genug, fragt ihn.“

²⁴Sie riefen nun zum zweiten Mal den Menschen, welcher blind war, und sagten ihm: „Gib GOTT die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch Sünder ist.“

²⁵Jener antwortete nun und sagte: „Ob er Sünder ist, weiß ich nicht; eines weiß ich, dass ich, obwohl ich blind bin,[3] jetzt sehe.“

²⁶Sie sagten aber wiederum zu ihm: „Was hat er dir getan? Wie hat er deine Augen geöffnet?“

²⁷Er antwortete ihnen: „Ich habe’s euch schon gesagt, und ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr’s nochmal hören? Wollt etwa auch ihr seine Jünger werden?“

²⁸Sie schmähten ihn und sagten: „Du bist ein Jünger von jenem; wir aber sind Jünger des Mose.

²⁹Wir wissen, dass GOTT zu Mose geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist.“

³⁰Der Mensch antwortete und sagte ihnen: „Eben hierin ist es wunderlich, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er hat meine Augen geöffnet.

³¹Wir wissen aber, dass GOTT Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, diesen hört er.

³²Von der Ewigkeit her wurde nicht gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat.

³³Falls dieser nicht von Gott wäre, könnte er nichts tun.“

³⁴Sie antworteten und sagten ihm: „Du wurdest ganz in Sünden gezeugt, und du lehrst uns?“ Und sie warfen ihn nach draußen.

³⁵Der Jesus hörte, dass sie ihn nach draußen geworfen haben; und als er ihn gefunden hat, sprach er zu ihm: „Glaubst du an den Sohn GOTTES?“

³⁶Jener antwortete und sagte: „Und wer ist’s, Herr, damit ich an ihn glaube?“

³⁷Der Jesus aber sagte ihm: „Du hast ihn auch gesehen, und der mit dir redet, jener ist’s.“

³⁸Der aber sprach: „Ich glaube, Herr!“ Und er huldigte ihm.

³⁹Und der Jesus sagte: „Zum Urteil bin ich in diese Welt gekommen, damit die, die nicht sehen, sehen und die, die sehen, blind werden.“

⁴⁰Und dies hörten einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, und sie sagten ihm: „Sind etwa auch wir blind?“

⁴¹Der Jesus sagte ihnen: „Falls ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde; nun sagt ihr aber: ‚Wir sehen‘; also bleibt eure Sünde.