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Apostelgeschichte 16 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Apostelgeschichte 16

¹Er begab sich aber nach Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein gewisser Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer gewissen gläubigen, jüdischen Frau, aber eines griechischen Vaters;

²welcher ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium hatte.

³Der Paulus wollte, dass dieser mit ihm weggehe, und er hat ihn genommen und beschnitt ihn wegen den Juden, die in jenen Orten waren; denn sie alle kannten seinen Vater, dass er Grieche war.

⁴Wie sie aber die Städte durchzogen, übergaben sie ihnen, um sie zu bewahren, die Beschlüsse, die von den Aposteln und den Ältesten, denen in Jerusalem, entschieden worden sind.

⁵Die Gemeinden wurden nun also in dem Glauben befestigt und vermehrten sich täglich an der Zahl.

⁶Nachdem sie aber das Phrygien und die galatische Landschaft durchzogen hatten und von dem Heiligen Geist verhindert worden sind, das Wort in dem Asia zu reden,

⁷sind sie gegen das Mysien gekommen und versuchten gegen das Bithynien zu reisen; und der Geist ließ es ihnen nicht zu;

⁸als sie aber an dem Mysien vorübergezogen sind, gingen sie nach Troas herab.

⁹Und dem Paulus erschien ein Gesicht[1] in der Nacht; ein gewisser Mann, ein Makedone, stand da, bat ihn und sagte: „Komm herüber nach Makedonien, hilf uns!“

¹⁰Wie er aber das Gesicht sah, versuchten wir sogleich zu dem Makedonien abzureisen, da wir folgerten, dass uns der Herr berufen hat ihnen das Evangelium zu verkünden.

¹¹Nachdem wir also von dem Troas hinausgeleitet worden sind, fuhren wir geradewegs nach Samothrake, und an dem folgenden Tag nach Neapolis,

¹²und von dort nach Philippi, welches die erste Stadt des Teiles von Makedonien ist, eine Kolonie; wir verweilten aber in ihr, der Stadt, einige Tage.

¹³Und an dem Tag der Sabbate gingen wir aus der Stadt heraus zu einem Fluss, wo angenommen wurde, dass dort eine Gebetsstätte sei, und wir haben uns niedergesetzt und redeten mit den zusammengekommenen Frauen.

¹⁴Und eine gewisse Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin der Stadt Thyatira, die GOTT verehrte, hörte zu; welcher der Herr das Herz öffnete, um es auf das zu richten, was von dem Paulus geredet wurde.

¹⁵Wie sie aber getauft wurde samt ihrem Haus, bat sie sagend: „Falls ihr urteilt, dass ich dem Herrn treu bin, so kommt in mein Haus herein und bleibt.“ Und sie nötigte uns.

¹⁶Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine gewisse Magd, die einen Pythongeist[2] hatte, welche ihren Herren viel Ertrag einbrachte, indem sie wahrsagte.

¹⁷Nachdem diese dem Paulus und uns[3] nachgefolgt ist, schrie sie und sagte: „Diese Menschen sind Sklaven GOTTES, des Höchsten, welche uns den Heilsweg verkündigen.“

¹⁸Dies tat sie aber an vielen Tagen. Als sich aber der Paulus aufgebracht[4] und sich umgewandt hat, sagte er dem Geist: „Ich befehle dir in dem Namen Jesu Christi, fahre aus von ihr!“ Und er fuhr in eben der Stunde aus.

¹⁹Weil aber ihre Herren gesehen hatten, dass die Hoffnung ihres Ertrags ausgefahren war, haben sie den Paulus und den Silas ergriffen, zerrten sie auf den Marktplatz zu den Obersten,

²⁰und als sie sie zu den Prätoren[5] geführt haben, sprachen sie: „Diese Menschen beunruhigen unsere Stadt, sie sind Juden,

²¹und verkündigen Gebräuche, welche wir nicht übernehmen noch tun dürfen,[6] da wir Römer sind.“

²²Und die Volksmenge erhob sich gegen sie, und als die Prätoren ihnen die Kleider abgerissen haben, befahlen sie, sie mit Ruten zu schlagen.

²³Und als sie ihnen viele Schläge gegeben haben, warfen sie sie ins Gefängnis, nachdem sie dem Gefängniswärter befohlen haben, sie sicher zu verwahren;

²⁴der warf sie, als er solchen Befehl empfangen hat, in das innere Gefängnis und schloss ihre Füße fest in den Block.[7]

²⁵Aber gegen Mitternacht lobsangen Paulus und Silas betend GOTT, die Gefangenen aber lauschten ihnen.

²⁶Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, sodass die Grundsteine des Gefängnisses erschüttert wurden; und augenblicklich wurden alle Türen geöffnet, und alle Banden wurden gelöst.

²⁷Als aber der Gefängniswärter aufgeweckt worden war und die Türen des Gefängnisses geöffnet gesehen hatte, hat er das Schwert gezogen und wollte sich selbst hinrichten, weil er annahm, die Gefangenen seien entflohen.

²⁸Aber der Paulus rief mit lauter Stimme und sagte: „Tue dir selbst nichts Übles; denn wir alle sind hier.“

²⁹Er aber hat Lichter gefordert und sprang hinein; und weil er zittrig geworden ist, fiel er vor dem Paulus und dem Silas nieder;

³⁰und als er sie nach draußen geführt hat, sagte er: „Herren, was ist an mich gebunden zu tun, damit ich gerettet werde?“

³¹Die aber sprachen: „Glaube an den Herrn Jesus Christus und du wirst gerettet werden, du und dein Haus.“

³²Und sie redeten zu ihm das Wort des Herrn und zu allen in seinem Haus.

³³Und er hatte sie zu jener Stunde der Nacht aufgenommen, wusch ihnen die Striemen ab und wurde unverzüglich getauft, er und all die Seinen.

³⁴Und nachdem er sie in sein Haus geführt hat, setzte er ihnen einen Tisch vor und frohlockte mit dem ganzen Haus, weil sie an GOTT gläubig geworden sind.

³⁵Als es aber Tag geworden ist, sandten die Prätoren die Liktoren[8] und sagten: „Entlasst jene Menschen.“

³⁶Der Gefängniswärter berichtete aber dem Paulus diese Worte: „Es haben die Prätoren gesandt, damit ihr entlassen werdet; geht jetzt also fort und zieht in Frieden.“

³⁷Der Paulus aber sprach zu ihnen: „Nachdem sie uns öffentlich geschunden haben, Unverurteilte, obwohl wir römische Menschen sind, warfen sie uns ins Gefängnis, und jetzt schieben sie uns heimlich ab? Nicht doch! Sondern sie selbst sollen[9] kommen und uns herausführen.“

³⁸Die Liktoren meldeten aber den Prätoren diese Worte; und sie fürchteten sich, da sie gehört haben, dass sie Römer sind,

³⁹und sie sind gekommen, redeten ihnen zu und haben sie herausgeführt und baten sie, die Stadt zu verlassen.

⁴⁰Als sie aber aus dem Gefängnis herausgegangen sind, gingen sie zu der Lydia hinein; und nachdem sie die Geschwister gesehen haben, ermahnten[10] sie sie und gingen fort.