Read Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 Apostelgeschichte 22 Bible Online

Apostelgeschichte 22 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Apostelgeschichte 22

¹„Männer, Brüder und Väter, hört jetzt meine Verteidigung an euch!“

²Da sie aber gehört hatten, dass er sie in der hebräischen Sprache ansprach, gewährten sie mehr Ruhe. Und er sagt:

³„Ich bin zwar ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Cilicien, auferzogen aber in dieser Stadt zu den Füßen Gamaliels, unterwiesen nach der Sorgfalt des väterlichen Gesetzes, ich war ein Eiferer GOTTES, so wie ihr alle heute seid;

⁴der ich diesen Weg verfolgte bis zum Tod, während ich Männer und auch Frauen band und ins Gefängnis überlieferte;

⁵wie mir auch die Hohepriester bezeugen und die ganze Ältestenschaft; als ich von denen auch Briefe an die Brüder angenommen habe, reiste ich nach Damaskus, weil ich auch die, die dort waren, gebunden nach Jerusalem führen wollte, damit sie bestraft würden.

⁶Es geschah mir aber, als ich reiste und mich um Mittag dem Damaskus näherte, strahlte plötzlich aus dem Himmel ein großes[1] Licht um mich.

⁷Und ich fiel auf den Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: ‚Saul, Saul, was verfolgst du mich?‘

⁸Ich aber antwortete: ‚Wer bist du, Herr?‘ Und er sprach zu mir: ‚Ich bin Jesus, der Nazaräer, welchen du verfolgst.‘

⁹Die aber bei mir waren, sahen zwar das Licht und wurden ängstlich, hörten aber nicht die Stimme dessen, der zu mir redete.

¹⁰Ich sprach aber: ‚Was soll ich tun, Herr?‘ Der Herr aber sprach zu mir: ‚Steh auf, geh nach Damaskus; und dort wird dir von allem gesagt werden, was dir verordnet ist zu tun.‘

¹¹Wie ich aber von der Herrlichkeit jenes Lichtes nichts sah, wurde ich von denen, die mich begleiteten, an der Hand geführt und kam nach Damaskus.

¹²Aber ein gewisser Ananias, ein frommer Mann nach dem Gesetz, der ein gutes Zeugnis von allen dort wohnenden Juden hatte,

¹³ist zu mir gekommen und herzugetreten und sagte zu mir: ‚Saul, Bruder, schau auf!‘ Und ich schaute zu derselben Stunde auf zu ihm.

¹⁴Der aber sprach: ‚Der Gott unserer Väter hat dir zuvor verordnet seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und die Stimme aus seinem Mund zu hören.

¹⁵Denn du wirst für ihn ein Zeuge vor allen Menschen sein von dem, was du gesehen und gehört hast.

¹⁶Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und lass deine Sünden abwaschen, nachdem du den Namen des Herrn angerufen hast[2].‘

¹⁷Es geschah mir aber, als ich nach Jerusalem zurückgekehrt bin und ich in dem Tempel betete, dass ich in Verzückung geriet

¹⁸und ihn sah, während er zu mir sagte: ‚Eile und geh schnell[3] aus Jerusalem hinaus; denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen.‘

¹⁹Und ich sprach: ‚Herr, sie wissen selbst, dass ich die ins Gefängnis geworfen und in den Synagogen geschunden habe, die an dich glauben;

²⁰und als das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen wurde, stand auch ich selbst da und stimmte seiner Beseitigung zu, wobei ich die Kleider derer verwahrte,[4] die ihn beseitigten.‘

²¹Und er sprach zu mir: ‚Zieh hin, denn ich werde dich zu den Heiden weit wegschicken.‘“

²²Sie hörten ihm aber bis zu diesem Wort zu, und sie erhoben ihre Stimme und sagten: „Hinweg von der Erde mit einem solchen; denn ihm gebührte nicht zu leben.“

²³Da sie aber schrien und die Kleider schleuderten und Staub in die Luft warfen,

²⁴befahl der Tribun, dass er in das Lager geführt werde, nachdem er gesagt hat, dass er mit Peitschen ausgeforscht werde, damit er erführe, wegen welcher Ursache sie ihm so zuriefen.

²⁵Wie man ihn aber mit den Riemen ausspannte,[5] sagte der Paulus zu dem dastehenden Zenturio: „Ist es euch wohl erlaubt, einen römischen Menschen auch unverurteilt auszupeitschen?“

²⁶Als es aber der Zenturio gehört hatte, ist er hingegangen, meldete es dem Tribun und sagte: „Sieh zu, was du vorhast zu tun; denn dieser Mensch ist Römer.“

²⁷Nachdem aber der Tribun herzugekommen ist, sprach er zu ihm: „Sage mir, bist du wohl Römer?“ Der aber sprach: „Ja.“

²⁸Und der Tribun antwortete: „Ich habe dieses Bürgerrecht für eine große Summe erworben.“ Der Paulus aber sagte: „Ich aber bin sogar so gezeugt worden.“

²⁹Sogleich standen also die von ihm ab, die im Begriff waren ihn zu verhören. Aber auch der Tribun erschrak sich, weil er erfahren hat, dass er Römer ist, und weil er ihn gebunden hatte.

³⁰Als er aber an dem folgenden Tag mit Gewissheit das erfahren wollte, was ihm von den Juden vorgeworfen wird, löste er ihn von den Banden und befahl den Hohepriestern und ihrem ganzen Sanhedrin zu kommen; und als er den Paulus herabgeführt hat, stellte er ihn vor sie.