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Apostelgeschichte 23 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Apostelgeschichte 23

¹Aber als der Paulus das Sanhedrin fest angesehen hatte, sprach er: „Männer, Brüder, ich habe mit jeglichem guten Gewissen für GOTT gelebt[1] bis zu diesem Tag.“

²Der Hohepriester Ananias aber befahl denen, die danebenstanden, ihm auf seinen Mund zu schlagen.

³Dann sagte der Paulus zu ihm: „GOTT soll dich schlagen, getünchte Wand; und du sitzt da, um mich nach dem Gesetz zu richten, und handelst gesetzwidrig, indem du befiehlst, dass ich geschlagen werde?“

⁴Die aber danebenstanden sprachen: „Schmähst[2] du den Hohepriester GOTTES?“

⁵Und der Paulus sagte: „Ich wusste nicht, Brüder, dass er ein Hohepriester ist; denn es steht geschrieben: [3]»Von einem Obersten deines Volkes darfst du nicht schlecht sprechen.«“

⁶Als aber der Paulus erkannt hatte, dass der eine Teil von den Sadduzäern ist, der andere aber von den Pharisäern, schrie er in dem Sanhedrin: „Männer, Brüder, ich bin Pharisäer, der Sohn eines Pharisäers; wegen der Hoffnung und Auferstehung der Toten werde ich gerichtet.“

⁷Da er dies aber gesagt hat, entstand ein Aufruhr unter den Pharisäern,[4] und die Menge spaltete sich.

⁸Denn die Sadduzäer sagen, dass es keine Auferstehung gibt, noch Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides.

⁹Es entstand aber ein großes Geschrei; und nachdem die Schriftgelehrten des Teiles der Pharisäer aufgestanden waren, stritten sie[5] und sagten: „Wir finden nichts Schlechtes an diesem Menschen; wenn aber ein Geist zu ihm geredet hat oder ein Engel, wollen wir nicht mit Gott streiten.“

¹⁰Da aber der Aufruhr groß geworden war, hat sich der Tribun in Acht genommen, dass der Paulus nicht von ihnen zerrissen werde, und befahl dem Heer herabzugehen und ihn aus ihrer Mitte zu reißen und in das Lager zu führen.

¹¹Aber in der folgenden Nacht ist der Herr zu ihm getreten und sprach: „Sei getrost, Paulus; denn wie du das über mich in Jerusalem bezeugt hast, so ist es an dich gebunden, auch in Rom Zeugnis abzulegen.“

¹²Als es aber Tag geworden war und einige der Juden eine Zusammenrottung gemacht haben, verbannfluchten sie sich selbst und sagten, dass sie weder essen noch trinken, bis sie den Paulus getötet hätten.

¹³Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht haben;

¹⁴welche zu den Hohepriestern und den Ältesten gekommen sind und sagten: „Wir haben uns selbst mit einem Bannfluch verbannflucht, nichts zu genießen, bis wir den Paulus getötet haben.

¹⁵Jetzt also macht ihr dem Tribun kund, samt dem Sanhedrin, dass er ihn morgen zu euch herabführe, wie wenn ihr die Dinge über ihn genauer erfahren wollt; wir aber, bevor er nahe kommt, sind wir bereit, um ihn zu beseitigen.“

¹⁶Da aber der Sohn der Schwester des Paulus von dem Hinterhalt gehört hatte, ist er hergekommen und in das Lager hineingegangen und berichtete es dem Paulus.

¹⁷Als aber der Paulus einen der Soldaten herzugerufen hat, sprach er: „Führe diesen Jugendlichen zu dem Tribun; denn er hat ihm etwas zu melden.“

¹⁸Als der ihn nun also genommen hat, führte er ihn zu dem Tribun und sagt: „Der Gefangene Paulus hat mich herzugerufen und bat diesen Jugendlichen zu dir zu führen, weil er dir etwas zu sagen hat.“

¹⁹Als aber der Tribun seine Hand genommen und sich besonders zurückgezogen hatte, erkundigte er sich: „Was ist’s, was du mir zu melden hast?“

²⁰Er aber sagte: „Die Juden sind übereingekommen, um dich zu bitten, dass du den Paulus morgen zu dem Sanhedrin führst, wie wenn sie etwas Genaueres über ihn erfahren wollten.

²¹Du sollst dich also nicht von ihnen überreden lassen; denn es stellen ihm mehr als vierzig Männer von ihnen nach, welche sich selbst verbannflucht haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn beseitigt haben; und jetzt sind sie bereit, während sie die Zusage von dir erwarten.“

²²Der Tribun entließ also nun den Jugendlichen, nachdem er befohlen hat: „Plaudere niemandem aus, dass du diese Dinge vor mir kundgetan hast.“

²³Und als er zwei der Zenturios herzugerufen hat, sprach er: „Macht zweihundert Soldaten bereit, damit sie bis zu dem Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Speerträger,[6] von der dritten Stunde der Nacht;

²⁴auch soll man Tiere bereitstellen, damit sie, wenn sie den Paulus daraufgesetzt haben, ihn sicher zu Felix, dem Statthalter, durchbringen.“

²⁵Er schrieb außerdem einen Brief, der diesen Text enthielt:

²⁶„Klaudius Lysias entbietet dem vortrefflichsten Statthalter Felix den Freudengruß.

²⁷Weil dieser Mann von den Juden gefangen war und von ihnen beseitigt werden sollte, habe ich ihn mit dem Heer einschreitend befreit, weil ich vernommen hatte, dass er Römer ist.

²⁸Da ich aber beabsichtigte den Grund zu erfahren, wegen welchem sie ihn belangten, führte ich ihn in ihr Sanhedrin hinab;

²⁹ich fand heraus, dass der betreffs Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt wird, aber keine des Todes oder der Fesseln würdige Anschuldigung vorliegt.

³⁰Als mir aber angezeigt worden ist, dass ein Anschlag gegen den Mann von den Juden geschehen wird, schickte ich ihn gleich darauf zu dir und habe auch den Klägern befohlen, die Dinge über ihn vor dir zu sagen. Gehab dich wohl!“

³¹Die Soldaten haben nun, wie es ihnen angeordnet war, den Paulus genommen und führten ihn durch die Nacht nach Antipatris.

³²Als sie aber am folgenden Tag die Reiter mit ihm haben fortziehen lassen, kehrten sie in das Lager zurück;

³³welche, nachdem sie in das Cäsarea hineingekommen sind und dem Statthalter den Brief herausgegeben haben, ihm auch den Paulus vorstellten.

³⁴Als ihn aber der Statthalter gelesen hatte und erfragt hatte, aus was für einer Provinz er ist, und vernommen hat, dass er von Cilicien ist:

³⁵„Ich werde dich anhören“, sagte er, „wann auch deine Ankläger angekommen sind.“ Und er befahl ihn in dem Prätorium des Herodes zu bewachen.