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Apostelgeschichte 27 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Apostelgeschichte 27

¹Wie aber entschieden wurde, dass wir zu dem Italien absegeln, übergaben sie auch den Paulus und einige andere Gefangene einem Zenturio mit Namen Julius von der Kohorte Augusta.

²Nachdem wir aber in ein adramyttisches Schiff gestiegen waren, das entlang den Orten Asias schiffen sollte, fuhren wir ab, wobei Aristarchus bei uns war, ein Makedone, ein Thessalonicher.

³Und an dem anderen Tag liefen wir in Sidon ein; und der Julius hat den Paulus menschenfreundlich behandelt und erlaubte, dass er zu den Freunden gehe, damit er Fürsorge erhalte.

⁴Und wir sind von dort abgefahren und schifften unter dem Zypern, weil die Winde entgegen waren.

⁵Und als wir die See, die entlang dem Cilicien und Pamphylien, durchsegelt haben, kamen wir an Myra in Lycien heran.

⁶Und nachdem der Zenturio dort ein alexandrinisches Schiff gefunden hat, das zu dem Italien fuhr, brachte er uns auf es.

⁷Da wir aber an genügend Tagen langsam schifften und kaum gegen das Knidus gekommen sind, weil uns der Wind nicht heranließ, schifften wir unter dem Kreta gen Salmone;

⁸und als wir mühsam an ihr entlang fuhren, kamen wir an einen gewissen Ort, der Schönhäfen genannt wird, welcher nahe der Stadt Lasea war.

⁹Nachdem aber genügend Zeit verflossen war und als die Schifffahrt schon gefährlich war, weil auch das Fasten schon vorbei war, warnte der Paulus

¹⁰und sprach zu ihnen: „Männer, ich sehe, dass die Fahrt mit Schaden und viel Verlust, nicht allein für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unsre Leben sein wird.“

¹¹Der Zenturio wurde aber von dem Steuermann und dem Schiffsherrn[1] mehr überzeugt als von dem, was von dem Paulus gesagt wurde.

¹²Weil aber der Hafen ungeeignet zum Überwintern war, gaben die meisten den Rat, von dort abzufahren, ob sie irgendwie nach Phönix hinkommen könnten, um dort zu überwintern, einem Hafen von Kreta, der gen Südwesten und gen Nordwesten blickte.

¹³Als aber ein Südwind sanft geweht hatte, hatten sie gemeint den Vorsatz erreicht zu haben, haben den Anker gelichtet und fuhren näher an das Kreta.

¹⁴Aber nach nicht langer Zeit blies ein stürmischer Wind gegen sie, der Euroklydon[2] genannt wird;

¹⁵weil das Schiff aber fortgerissen wurde und wir dem Wind nicht widerstehen konnten, haben wir uns hingegeben und ließen uns treiben.

¹⁶Wir haben aber ein gewisses Inselchen unterlaufen, das Klauda genannt wird, und waren kaum fähig uns des Beibootes zu bemächtigen;

¹⁷welches wir, als wir es heraufgezogen haben, als Hilfsmittel gebrauchten, um das Schiff zu umgürten; und weil sie sich fürchteten, dass sie in die Syrte[3] verschlagen werden, haben sie die Takelage[4] abgespannt und ließen sich so treiben.

¹⁸Da wir aber sehr bestürmt wurden, machten sie an dem Tag darauf einen Notauswurf;[5]

¹⁹und an dem dritten Tag warfen wir eigenhändig die Geräte des Schiffes weg.

²⁰Weil aber für mehrere Tage weder Sonne noch Sterne schienen und uns das Unwetter nicht wenig zusetzte, schwand jede übrige Hoffnung, dass wir gerettet werden.

²¹Während sie aber ein langes Fasten hielten, da stellte sich der Paulus in ihre Mitte und sprach: „Es war zwar gebunden, oh Männer, mir zu gehorchen und nicht von dem Kreta abzufahren und sich diesen Schaden und den Verlust zu ersparen.

²²Und jetzt empfehle ich euch guten Mutes zu sein; denn es wird keinen Verlust eines Lebens von euch geben, außer des Schiffes.

²³Denn es trat zu mir in dieser Nacht ein Engel GOTTES, welchem ich gehöre, welchem ich auch diene,

²⁴und er sagte: ‚Fürchte dich nicht, Paulus! Es ist an dich gebunden, vor Cäsar zu treten; und siehe, GOTT hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren.‘

²⁵Seid darum guten Mutes, Männer! Denn ich glaube GOTT, dass es so sein wird, wie[6] es mir gesagt worden ist.

²⁶Es ist aber an uns gebunden, an eine Insel verschlagen zu werden.“

²⁷Wie aber die vierzehnte Nacht kam, während wir uns in der Adria treiben ließen, vermuteten die Matrosen gegen Mitte der Nacht, dass sich ihnen ein Land nähere;

²⁸und sie haben das Senkblei ausgeworfen und stellten zwanzig Klafter fest; nachdem sie aber kurz weitergefahren sind und wieder das Senkblei ausgeworfen haben, stellten sie fünfzehn Klafter fest;

²⁹und weil sie sich fürchteten, dass sie etwa auf felsige Stellen verschlagen werden, haben sie vom Heck[7] vier Anker geworfen und beteten, dass es Tag werde.

³⁰Die Matrosen aber suchten von dem Schiff zu fliehen; und nachdem sie das Beiboot in das Meer herabgelassen haben, unterm Vorwand, dass sie vom Bug[8] die Anker herablassen wollten,

³¹sagte der Paulus zu dem Zenturio und den Soldaten: „Wenn diese nicht in dem Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.“

³²Dann hieben die Soldaten die Taue des Beibootes ab und ließen es herabfallen.

³³Bis es aber Tag werden wollte, munterte der Paulus alle auf, Nahrung zu sich zu nehmen, indem er sagte: „Heute vollendet ihr den vierzehnten Tag, während ihr nüchtern[9] wartet, indem ihr nichts zu euch genommen habt.

³⁴Darum ermahne ich euch, Nahrung zu euch zu nehmen; denn dies ist zu eurer Rettung; denn keinem von euch wird ein Haar von dem Kopf fallen.“

³⁵Nachdem er aber dies gesagt und Brot genommen hat, dankte er GOTT vor allen; und er hat’s gebrochen und begann zu essen.

³⁶Da wurden alle guten Mutes und nahmen selbst Nahrung zu sich.

³⁷Wir waren aber in dem Schiff insgesamt zweihundertsechsundsiebzig Seelen.

³⁸Nachdem sie sich aber mit der[10] Nahrung gesättigt haben, erleichterten sie das Schiff, indem sie den Weizen in das Meer wegwarfen.

³⁹Als es aber Tag wurde, erkannten sie das Land nicht; sie bemerkten aber eine Bucht, die eine flache Küste hatte, an welche sie beschlossen, falls möglich, das Schiff treiben zu lassen.

⁴⁰Und sie haben die Anker gekappt und ließen sie in das Meer, nachdem sie zugleich die Haltetaue der Steuerruder losgelassen haben; und als sie das Bramsegel[11] vor den Wind gehisst haben, hielten sie auf den Strand zu.

⁴¹Nachdem sie aber auf eine Landzunge geraten sind, ließen sie das Schiff auflaufen; und weil sich der Bug zwar festgefahren hat, blieb er unbeweglich, das Heck aber wurde von der Gewalt der Wellen abgebrochen.

⁴²Der Soldaten Rat war aber, dass sie die Gefangenen umbringen sollten, damit niemand fortschwimme und entfliehe.

⁴³Der Zenturio aber, weil er beabsichtigte den Paulus zu retten, hielt sie von dem Vorhaben ab und befahl denen, die schwimmen konnten, dass sie zuerst abspringen und an das Land gehen;

⁴⁴und den Übrigen: den einen auf Brettern, den anderen auf irgendwas von dem Schiff. Und so geschah es, dass alle auf das Land gerettet wurden.