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Richter 16 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Richter 16

¹Und Samson ging nach Gaza und sah dort eine Frau, eine Hure, und ging zu ihr ein.

²Und den Gazitern wurde verkündet, sie sprachen: „Samson ist hierher gekommen.“ Und sie umringten und belauerten ihn die ganze Nacht an dem Tor der Stadt; und sie waren stumm die ganze Nacht, weil sie sprachen: „Bis zum Morgenlicht wollen wir bleiben und wollen ihn töten.“

³Und Samson lag bis Mitternacht, und er stand auf in der Mitte der Nacht und ergriff die Türen des Tores der Stadt samt den zwei Pfosten und hob sie samt dem Riegel empor und legte’s auf seine Schultern, und er trug sie auf den Gipfel des Berges, des im Angesicht Hebrons, und legte sie dort hin.

⁴Und es geschah, darnach liebte er auch eine Frau an dem Bach Sorech, und ihr Name war Dalida.

⁵Und es stiegen zu ihr die Satrapen der Fremdstämmigen hinauf und sagten ihr: „Berede ihn,[1] und sieh, worin seine Stärke ist, die große, und womit wir etwas wider ihn ausrichten und ihn binden können, sodass wir ihn erniedrigen; und wir geben dir pro Mann tausendundhundert Silberlinge.“

⁶Und Dalida sprach zu Samson: „Verkünde mir doch, worin deine Stärke ist, die große, und womit du gebunden werden kannst, damit du erniedrigt werdest.“

⁷Und Samson sprach zu ihr: „Wenn sie mich mit sieben feuchten Sehnen binden, die nicht ausgetrocknet sind, werde ich auch kraftlos und werde wie einer der Menschen sein.“

⁸Und die Satrapen der Fremdstämmigen brachten zu ihr sieben feuchte Sehnen, die nicht verdorben waren, und sie band ihn mit ihnen.

⁹Und der Hinterhalt lag bei ihr in der Kammer; und sie sprach zu ihm: „Fremdstämmige über dir, Samson!“ Und er zerriss die Sehnen, auf welche Weise man ein Gespinst der Abspule[2] zerreißt, währenddem es von Feuer versenkt wird; und seine Stärke wurde nicht bekannt.

¹⁰Und Dalida sprach zu Samson: „Siehe, du hast mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Nun also verkünde mir, womit du gebunden werden kannst.“

¹¹Und er sprach zu ihr: „Wenn sie mich bindend binden mit sieben neuen Stricken, mit welchen kein Werk geschehen ist, so werde ich auch kraftlos und werde sein wie einer der Menschen.“

¹²Und Dalida nahm neue Stricke und band ihn mit ihnen und sie sprach zu ihm: „Fremdstämmige über dir, Samson!“ Und der Hinterhalt lag in der Kammer. Und er zerriss sie von seinen Armen wie einen Faden.

¹³Und Dalida sprach zu Samson: „Siehe, du hast mich getäuscht und Lügen zu mir geredet. Verkünde mir doch, womit du gebunden werden kannst.“ Und er sprach zu ihr: „Wenn du die sieben Locken meines Hauptes verwebst mit dem Gewebe und mit dem Pflock in die Wand anschlägst, so werde ich auch kraftlos sein wie einer der Menschen.“

¹⁴Und er schlief ein und Dalida nahm[3] die sieben Locken seines Hauptes und verwebte sie mit dem Gewebe und schlug sie mit dem Pflock an die Wand, und sie sprach: „Fremdstämmige über dir, Samson!“ Und er erwachte von seinem Schlaf und riss den Pflock des Gewebes aus der Wand.

¹⁵Und Dalida sprach zu ihm: „Wie kannst du sagen: ‚Ich liebe dich‘, so auch dein Herz nicht mit mir ist? Dieses dritte Mal hast du mich getäuscht und mir nicht verkündet, worin deine Stärke ist, die große.“

¹⁶Und es geschah, als sie ihn die ganze Nacht mit ihren Worten drängte und ihn belästigte, wurde er auch kleinmütig bis zum Sterben.

¹⁷Und er verkündete ihr sein ganzes Herz[4] und sprach zu ihr: „Es ist kein Eisen[5] auf mein Haupt gekommen, weil ich GOTTES Nasiräer bin von meiner Mutter Leib an; wenn[6] ich nun geschoren werde, wird meine Stärke von mir weichen[7] und ich werde kraftlos sein und ich werde sein wie alle Menschen.“

¹⁸Und Dalida sah, dass er ihr sein ganzes Herz verkündet hatte, und sie sandte hin und rief die Satrapen der Fremdstämmigen, sie sprach: „Kommt dieses eine Mal herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz verkündet.“ Und es kamen alle Satrapen der Fremdstämmigen hinauf und brachten das Geld in ihren Händen.

¹⁹Und sie ließ den Samson auf ihren Knien einschlafen und rief den Friseur; und er schor die sieben Locken seines Hauptes, und sie fingen an ihn zu erniedrigen, und seine Stärke wich von ihm.

²⁰Und Dalida sprach: „Fremdstämmige über dir, Samson!“ Und er erwachte aus seinem Schlaf und sagte: „Ich werde hinausgehen und tun, so wie stets, und werde mich selbst schütteln.“ Und er erkannte nicht, dass der HERR von ihm gewichen war.

²¹Und die Fremdstämmigen ergriffen ihn und stachen seine Augen aus und führten ihn hinab nach Gaza; und sie banden ihn mit ehernen Ketten und er mahlte[8] im Haus des Gefängnisses.

²²Aber das Haar seines Hauptes begann zu wachsen, sobald es abgeschoren war.

²³Und die Fürsten der Fremdstämmigen versammelten sich, um dem Dagon, ihrem Gott, ein großes Opfer zu opfern und um sich zu erfreuen; und sie sprachen: „Unser GOTT hat den Samson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben.“

²⁴Und das Volk hatte ihn gesehen, und sie lobten ihren GOTT: „Unser GOTT hat unseren Feind in unsere Hand übergeben, der unser Land verwüstete und welcher unsere Verwundeten voll machte.“

²⁵Und es geschah, als ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie auch: „Ruft den Samson aus dem Gefängnishaus, und er spiele vor uns.“ Und sie riefen den Samson aus dem Gefängnishaus, und er spielte vor ihnen; und sie stellten ihn zwischen die Säulen.[9]

²⁶Und Samson sprach zu dem Knaben, der seine Hand hielt: „Lass mich und mache, dass ich die Säulen betaste, auf welche sich das Haus stützt, und ich will mich an sie lehnen[10].“

²⁷Und[11] das Haus war voll von Männern und Frauen, und dort waren alle Satrapen der Fremdstämmigen und auf dem Dach etwa dreitausend Männer und Frauen, die zuschauten, wie Samson spielte.

²⁸Und Samson brüllte zum HERRN und sprach: „Adonaj,[12] HERR der Heerscharen,[13] gedenke nun meiner und stärke mich noch dieses eine Mal, Gott, und ich will mich mit einer Rache rächen für meine zwei Augen an den Fremdstämmigen!“

²⁹Und Samson umfasste die zwei Säulen, die mittleren des Hauses, auf welchen sich das Haus stützte, und er stemmte sich wider sie, an die eine mit seiner Rechten und an die andere mit seiner Linken;

³⁰und Samson sprach: „Meine Seele sterbe mit den Fremdstämmigen!“ Und er beugte mit Kraft, und das Haus fiel auf die Satrapen und auf das ganze Volk, das in ihm; und es betrugen die Gestorbenen, welche Samson während seines Todes tötete, mehr als welche er während seines Lebens getötet hat.

³¹Und es stiegen seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters herab, und sie hoben ihn auf und brachten ihn hinauf und bestatteten ihn zwischen Saraha und zwischen Esthaol in dem Grab Manoehs, seines Vaters; und er hat das Israel zwanzig Jahre gerichtet.