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Richter 19 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Richter 19

¹Und es war ein levitischer Mann, der als Fremdling an den Seiten des Gebirges Ephraims wohnte, und er nahm sich eine Frau, eine Kebsfrau, aus Bethlehem-Juda.

²Und seine Kebsfrau wurde zornig auf ihn[1] und ging von ihm fort in das Haus ihres Vaters nach Bethlehem-Juda und sie war dort vier Monate.

³Und ihr Mann machte sich auf und zog ihr hinterher, um ihrem Herzen zuzureden und sie wieder zu sich zurückzubringen; auch sein Knabe war mit ihm und ein Joch Lasttiere; und er zog hin bis zum Haus ihres Vaters; und der Vater des Mädchens sah ihn und ging hin zur Begegnung mit ihm.

⁴Und es hielt ihn sein Schwiegervater, der Vater des Mädchens, und er weilte bei ihm drei Tage lang; und sie aßen und tranken und schliefen dort.

⁵Und es geschah, an dem Tag, dem vierten, machte er sich früh Morgens auf und erhob sich, um fortzuziehen. Und der Vater des Mädchens sprach zu seinem Schwiegersohn: „Labe[2] dein Herz mit einem Brotbissen und danach geht ihr.“

⁶Und sie setzten sich und aßen beide beieinander und tranken. Und der Vater des Mädchens sprach zu dem Mann: „Bleibe, übernachte und dein Herz sei guter Dinge.“

⁷Und der Mann stand auf, damit er fortgehe; und sein Schwiegervater nötigte ihn, und er übernachtete wieder dort.

⁸Und er machte sich am frühen Morgen auf, an dem Tag, dem fünften, um fortzugehen; und der Vater des Mädchens sprach: „Labe doch dein Herz mit Brot und verziehe, bis sich der Abend neigt.“ Und sie aßen und tranken beide.

⁹Und der Mann stand auf, damit er fortgehe, er und seine Kebsfrau und sein Knabe. Und sein Schwiegervater, der Vater des Mädchens, sprach zu ihm: „Sieh doch, der Tag hat sich zum Abend geneigt; übernachtet hier, und dein Herz wird guter Dinge sein, und ihr könnt euch morgen früh auf euren Weg machen und zu deinem Zelt gehen.“

¹⁰Und der Mann wollte nicht übernachten und stand auf und ging fort; und er kam bis Jebus gegenüber, dies ist Jerusalem, sowohl war ein Joch bepackter Lasttiere mit ihm als auch war seine Kebsfrau mit ihm.

¹¹Sie kamen bis zu Jebus und der Tag war sehr fortgeschritten und der Knabe sprach zu seinem Herrn: „Komm[3] doch und lass uns abbiegen zu dieser Stadt der Jebusiter und in ihr übernachten.“

¹²Und sein Herr sprach zu ihm: „Wir wollen nicht abbiegen in eine fremde Stadt,[4] in welcher keiner von den Kindern Israel ist; und wir werden weiterziehen nach Gabaa.“

¹³Und er sprach zu seinem Knaben: „Komm, und wir wollen uns einem der Orte nähern und in Gabaa oder in Rama übernachten.“

¹⁴Und sie gingen vorüber und gingen hin, und die Sonne ging ihnen nahe des Gabaa unter, welches des Benjamin ist.

¹⁵Und sie bogen dort ab, um zum Übernachten einzukehren in Gabaa. Und sie kamen hinein und sie setzten sich auf die Straße der Stadt, und da war kein Mann, der sie ins Haus zum Übernachten mitnahm.

¹⁶Und siehe, ein alter Mann kam von seiner Arbeit vom Feld abends herein; und der Mann war vom Gebirge Ephraims und er wohnte als Fremdling in Gabaa; und die Männer des Ortes waren Söhne Benjamins.

¹⁷Und er hob seine Augen und sah den Wandersmann auf der Straße der Stadt; und es sprach der Mann, der alte: „Wo gehst du hin und von wo kommst du?“

¹⁸Und er sprach zu ihm: „Wir reisen von Bethlehem-Juda zu den Seiten des Gebirges des Ephraim. Von dort bin ich, und ich bin nach Bethlehem-Juda gegangen und gehe zu meinem Haus, und es ist kein Mann da, der mich in das Haus mitnimmt.

¹⁹Ja sowohl Stroh als auch Futter ist für unsere Esel vorhanden, ja auch Brot und Wein ist für mich und das Mädchen und für den Knaben bei deinen Sklaven vorhanden, da ist kein Mangel an irgendeiner Sache.“

²⁰Und der alte Mann sprach: „Friede sei dir! Doch dein ganzer Bedarf sei auf mir; nur sollst du nicht auf der Straße übernachten.“

²¹Und er brachte ihn in sein Haus und machte den Eseln Platz; und sie wuschen ihre Füße und sie aßen und tranken.

²²Als aber ihr Herz guter Dinge war, und siehe, Männer der Stadt, Söhne der Gesetzwidrigkeit, umringten das Haus, klopften an die Tür und sprachen zu dem Mann, dem Herrn des Hauses, dem alten, sie sagten: „Führe den Mann heraus, welcher in dein Haus hineingekommen ist, dass wir ihn erkennen[5].“

²³Und der Mann, der Herr des Hauses, ging zu ihnen hinaus und sprach: „Keinesfalls, Brüder, sollt ihr böse handeln, nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, ihr sollt diese Schandtat nicht tun.

²⁴Siehe, meine Tochter, die Jungfrau, und seine Kebsfrau, ich will sie also herausführen; und erniedrigt sie und tut ihnen, was gut ist in euren Augen; und diesem Mann tut die Sache, diese Schandtat, nicht.“

²⁵Und die Männer wollten nicht auf ihn hören; und der Mann ergriff seine Kebsfrau und führte sie zu ihnen hinaus nach draußen; und sie erkannten sie und verspotteten[6] sie die ganze Nacht bis zum Morgen und entließen sie, als der Morgen anbrach.

²⁶Und die Frau kam zu dem Morgen und sie fiel neben der Tür, wo der Mann von ihr war, bis es hell wurde.

²⁷Und ihr Herr stand in der Früh auf und er öffnete die Tür und ging hinaus, um seines Weges zu ziehen; und siehe, die Frau, seine Kebsfrau, lag darnieder neben der Tür und ihre Hände auf der Schwelle.

²⁸Und er sprach zu ihr: „Steh auf und lass uns fortgehen.“ Und sie antwortete ihm nicht, denn sie war tot. Und er hob sie auf den Esel und zog hin zu seinem Ort.

²⁹Und er kam in sein Haus und nahm das Schwert und fiel über seine Kebsfrau her und zerstückelte sie gemäß ihren Knochen in zwölf Stücke und sandte sie aus in jedes Gebiet Israels.

³⁰Und es geschah, jeder, der’s sah, sprach: „So etwas ist weder geschehen noch gesehen worden vom Tag des Aufstiegs der Kinder Israels aus dem Land Ägyptens bis zu diesem Tag. Haltet[7] doch einen Rat diesbezüglich und redet.“