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Richter 9 - Die Bibel. Übersetzung von Benjamin Fotteler, 2022 bible

Richter 9

¹Und es zog Abimelech, der Sohn Jerobaals, nach Sikima zu den Brüdern seiner Mutter; und er redete zu ihnen und zur ganzen Verwandtschaft des Hauses seiner Mutter, er sprach:

²„Redet doch zu den Ohren aller Männer von Sikima: ‚Was ist das Gute für euch, dass über euch siebzig Männer herrschen, alle Söhne Jerobaals, oder dass über euch ein Mann herrsche?‘ Und gedenkt, dass ich euer Gebein und euer Fleisch bin.“

³Und die Brüder seiner Mutter redeten seinethalben zu den Ohren aller Männer Sikimas alle diese Worte. Und ihr Herz beugte sich nach Abimelech, weil sie sprachen: „Er ist unser Bruder.“

⁴Und sie gaben ihm siebzig Silberlinge aus dem Haus des Bundes-Baals;[1] und Abimelech dingte mit ihnen lose und furchtbare[2] Männer, und sie zogen ihm nach.

⁵Und er kam in das Haus seines Vaters in Ephratha hinein und tötete seine Brüder, die Söhne Jerobaals, siebzig Männer auf einem Stein; und es blieb Joatham übrig, Jerobaals Sohn, der jüngere, weil er sich versteckt hatte.

⁶Und es versammelten sich alle Männer Sikimas und das ganze Haus Maalo, und sie gingen hin und machten den Abimelech zum König bei der Eiche der Bestätigung, der in Sikima.

⁷Und sie berichteten’s dem Joatham und er ging hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizin und er erhob seine Stimme und rief und sagte ihnen: „Hört mich, Männer Sikimas, und euch höre GOTT!

⁸Kommend kamen die Gehölze, um über sich selbst einen König zu salben, und sprachen zu dem Olivenbaum: ‚Werde König über uns!‘

⁹Und der Olivenbaum sprach zu ihnen: ‚Nachdem ich meine Fettigkeit abgelegt habe, welche an mir GOTT und Menschen rühmen, soll ich hingehen, die Gehölze zu regieren?‘

¹⁰Und die Gehölze sprachen zu dem Feigenbaum: ‚Auf, werde König über uns!‘

¹¹Und der Feigenbaum sprach zu ihnen: ‚Nachdem ich meine Süßigkeit und meine Erzeugnisse, die guten, abgelegt habe, soll ich hingehen, die Gehölze zu regieren?‘

¹²Und die Gehölze sprachen zu dem Weinstock: ‚Auf, werde König über uns!‘

¹³Und der Weinstock sprach zu ihnen: ‚Nachdem ich meinen Wein, den Frohsinn der Menschen, abgelegt habe, soll ich hingehen, die Gehölze zu regieren?‘

¹⁴Und alle Gehölze sprachen zum Dornstrauch: ‚Komm du, werde König über uns!‘

¹⁵Und der Dornstrauch sprach zu den Gehölzen: ‚Falls ihr mich in Wahrheit salbt, um König über euch zu werden, so kommt, stellt euch unter meinen Schatten; und falls nicht, so möge Feuer aus dem Dornstrauch herauskommen und die Zedern des Libanons verzehren.‘

¹⁶Und nun, falls ihr in Wahrhaftigkeit und in Vollkommenheit gehandelt habt, und zwar habt ihr Abimelech zum König gemacht, und falls ihr schön gehandelt habt an Jerobaal und an seinem Haus und falls ihr ihm gemäß dem Verdienst[3] seiner Hände getan habt,

¹⁷wie mein Vater für euch gekämpft und sein Leben hingegen verachtet und euch befreit hat aus der Hand Midians —

¹⁸Und ihr habt euch heute wider das Haus meines Vaters erhoben und seine Söhne getötet, siebzig Männer auf einem Stein, und habt Abimelech, den Sohn seiner Magd über die Männer Sikimas zum König gemacht, weil er euer Bruder ist —

¹⁹und falls ihr in Wahrhaftigkeit und in Vollkommenheit gehandelt habt an Jerobaal und an seinem Haus an diesem Tag, so möget ihr euch an Abimelech erfreuen[4] und er möge sich über euch erfreuen.

²⁰Falls aber nicht, so möge Feuer von Abimelech ausgehen und die Männer Sikimas und das Haus Maalon[5] verzehren und es möge Feuer von den Männern Sikimas und von dem Hause Maalon ausgehen und Abimelech verzehren.“

²¹Und Joatham lief fort und floh, und er zog nach Bera und wohnte fern vom Angesicht Abimelechs, seines Bruders.

²²Und Abimelech regierte über Israel drei Jahre.

²³Und GOTT sandte einen bösen Geist zwischen Abimelech und zwischen die Männer Sikimas; und die Männer Sikimas brachen mit dem Haus Abimelechs,

²⁴damit er das Unrecht an den siebzig Söhnen Jerobaals herbeiführe, und ihr Blut, damit er es auf Abimelech lege, ihren Bruder, welcher sie getötet hat, und auf die Männer Sikimas, weil sie seine Hände gestärkt hatten, seine Brüder zu töten.

²⁵Und die Männer Sikimas legten einen Hinterhalt auf den Gipfeln der Berge und sie beraubten jeden, welcher bei ihnen auf dem Weg vorbeizog. Und es wurde dem Abimelech berichtet.

²⁶Und es kam Gaal,[6] der Sohn Abeds, und seine Brüder, und sie gingen in Sikima vorbei, und die Männer Sikimas hofften auf ihn.

²⁷Und sie gingen hinaus ins Feld und lasen ihre Weinberge und kelterten und machten Ellulim.[7] Und sie gingen ins Haus ihres Gottes hinein und sie aßen und tranken und sie verfluchten den Abimelech.

²⁸Und Gaal, der Sohn Abeds, sprach: „Wer ist Abimelech und wer ist der Sohn Sichems, dass wir ihm dienen müssen? Ist er nicht Jerobaals Sohn und Sebul sein Aufseher, sein Sklave samt den Männern Hemmors, des Vaters Sichems? Und was ist, dass wir ihm dienen müssen?

²⁹O wer will dieses Volk in meine Hand geben: und ich werde den Abimelech wegschaffen und werde ihm sagen: ‚Mehre dein Heer und ziehe aus!‘“

³⁰Und Sebul, der Fürst der Stadt, hörte die Worte Gaals, des Sohnes Abeds, und er wurde mit Wut zornig.

³¹Und er sandte im Verborgenen Boten zu Abimelech, wobei er sagte: „Siehe, Gaal, der Sohn Abeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen, und siehe, sie wiegeln die Stadt wider dich auf.

³²Und nun, mache dich des Nachts auf, auch das Volk, das bei dir, und lauert in dem Feld auf.

³³Und es wird sein, am Morgen, sobald die Sonne aufgeht, musst du dich früh aufmachen und falle ein gegen die Stadt; und siehe, er und das Volk, das bei ihm, sie werden wider dich ausziehen und du wirst ihm tun, inwiefern es deine Hand erlangt.“

³⁴Und Abimelech machte sich auf, auch das ganze Volk, das bei ihm, des Nachts, und sie lauerten wider Sichem auf mit vier Kompanien.

³⁵Und Gaal,[8] der Sohn Abeds, ging hinaus und er stellte sich an die Tür des Tores der Stadt. Und es machte sich Abimelech auf, und das Volk, das bei ihm, aus dem Hinterhalt.

³⁶Und Gaal, der Sohn Abeds, sah das Volk und er sprach zu Sebul: „Siehe, ein Volk steigt von den Gipfeln der Berge herab.“ Und Sebul sprach zu ihm: „Den Schatten der Berge hältst du für[9] Männer.“

³⁷Und Gaal fuhr weiter fort zu reden und er sprach: „Siehe, ein Volk steigt gen Westen herab von dem Teil nahe dem Nabel des Landes, und eine andere Kompanie kommt her vom Weg Helon-Maonenims.“

³⁸Und Sebul sprach zu ihm: „Wo ist nun dein Mund, der spricht: ‚Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen müssen?‘ Siehe, ist dieses nicht das Volk, welches du gering geschätzt hast? Gehe[10] nun aus, kämpfe wider ihn!“

³⁹Und Gaal ging hinaus vor den Männern Sichems her und stellte sich wider Abimelech auf.

⁴⁰Und Abimelech verfolgte ihn, und er floh vor seinem Angesicht, und es fielen viele Verwundete bis zum Tor der Stadt.

⁴¹Und Abimelech verweilte in Arema, und Sebul warf den Gaal und seine Brüder heraus, dass sie nicht in Sichem wohnten.

⁴²Und es geschah, am Tag darauf ging das Volk auch in das Feld hinaus, und es wurde dem Abimelech berichtet.

⁴³Und er nahm das Volk und teilte sie in drei Kompanien und lauerte im Feld[11] auf. Und er sah, und siehe, das Volk ging heraus aus der Stadt, und er machte sich wider sie auf und erschlug sie.

⁴⁴Sowohl Abimelech als auch die Kompanien, die bei ihm, stießen vor und stellten sich neben die Tür des Tores der Stadt; und zwei Kompanien strömten über alle auf dem Feld und erschlugen sie.

⁴⁵Und Abimelech kämpfte wider die Stadt jenen ganzen Tag und nahm die Stadt ein, und das Volk, das in ihr, tötete er und er riss die Stadt nieder und bestreute sie mit Salz.

⁴⁶Und es hörten alle Männer des Turms Sikimas[12] und sie gingen in die Festung des Hauses Bethel-Berit.

⁴⁷Und es wurde dem Abimelech berichtet, dass sich alle Männer des Turmes Sikimas versammelt hatten.

⁴⁸Und Abimelech stieg hinauf auf den Berg Selmon,[13] er und das ganze Volk, das bei ihm; und Abimelech nahm die Äxte in seine Hand und hieb eine Gehölzladung ab und hob’s auf und legte’s auf seine Schulter; und er sprach zu dem Volk, dem bei ihm: „Was ihr mich tun gesehen habt, tut eilends wie auch[14] ich.“

⁴⁹Und sie hieben, ja auch sie alle, eine Ladung ab und hoben sie auf und gingen Abimelech hinterher; und sie legten’s an die Festung und zündeten bei ihnen die Festung mit Feuer an. Und sie verstarben, ja auch alle Männer des Turmes Sikimas, etwa tausend Männer und Frauen.

⁵⁰Und Abimelech zog aus Bethel-Berith und belagerte Thebes und nahm es ein.

⁵¹Und ein starker Turm war inmitten der Stadt, und sie flohen dorthin, alle Männer und Frauen und alle Anführer der Stadt, und sie schlossen hinter sich zu; und sie stiegen auf das Dach des Turms hinauf.

⁵²Und Abimelech kam bis zu dem Turm und bekriegte ihn; und Abimelech nahte bis zur Tür des Turms, um ihn mit Feuer zu verbrennen.

⁵³Und eine Frau schmiss ein Bruchstück eines Mühlsteins auf den Kopf Abimelechs und zerbrach seinen Schädel.

⁵⁴Und er brüllte schnell zu seinem Knecht, der seine Geräte trug, und sagte ihm: „Ziehe dein Schwert und töte mich, dass man nie sage: ‚Eine Frau hat ihn getötet!‘“ Und sein Knecht durchbohrte ihn, und er verstarb.

⁵⁵Und Israels Mann sah, dass Abimelech gestorben ist; und sie zogen hin, ein Mann an seinen Ort.

⁵⁶Und GOTT kehrte die Schlechtigkeit Abimelechs um, welche er an seinem Vater getan hat, seine siebzig Brüder zu töten.

⁵⁷Und alle Schlechtigkeit der Männer Sikimas kehrte GOTT auf ihren Kopf um; und es kam über sie der Fluch Joathams, des Sohnes Jerobaals.