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Jesus Sirach 32 - Stuttgarter Kepplerbibel, 1986 bible

Jesus Sirach 32

¹Machen die Leute dich zum Speisemeister, überheb dich nicht, und sei in ihrem Kreis wie einer unter ihnen! Sorge erst für sie, und nachher laß dich nieder;

²bereite, was sie brauchen, und danach nimm Platz, damit du dich an ihrer Ehrung freuen kannst und Lohn empfängst ob deines feinen Anstands.

³Ergreif das Wort, du Greis, denn dir geziemt es; doch bescheide deine Weisheit, und verdränge nicht Gesang!

⁴Verschwende nicht, wo Lieder klingen, kluge Reden; was willst zur Unzeit du den Weisen spielen?

⁵Wie eine Perle von Rubin an goldenem Geschmeide ist eines Liedes Weise bei dem Weingelage.

⁶Goldrand an einem Siegel von Smaragd ist Liederschall beim süßen Rebensaft.

⁷Ergreif das Wort, du Jüngling, wenn du mußt, nur wenn man zweimal, dreimal dringend dich ersucht!

⁸Auch fasse kurz dein Reden ab und meide große Breite, und sei gleich einem Wissenden und dennoch Schweigenden!

⁹Melde dich inmitten hoher Herrn nicht zum Wort, und streite nicht zum Überdruß mit Greisen!

¹⁰Der Blitz strahlt vor dem Hagel auf, und Gunst strahlt auf vor dem Bescheidenen.

¹¹Zur festgesetzten Stunde säume nicht, und geh nach Hause, ohne umzuschauen!

¹²Dort magst du scherzen und den Mut dir kühlen in Gottesfurcht und nicht in Unverstand!

¹³Und für das alles preise deinen Schöpfer, der dich so reichlich labt mit seinen Gütern!

¹⁴Wer Gott sucht, der wird Zucht erlangen, und wer an ihn sich hält, erreicht Erhörung.

¹⁵Wer Weisung sucht, wird sie erhalten; doch wer als Narr sich aufführt, kommt dadurch zu Fall.

¹⁶Wer gottesfürchtig ist, versteht, was Rechtens ist, und läßt aus seiner Seele klugen Rat entspringen.

¹⁷Der Mann des Unrechts lehnt Belehrung ab, und wie es ihm von Nutzen ist, verdreht er das Gesetz.

¹⁸Der weise Mann verbirgt die Einsicht nicht, der Stolze und der Prahler halten keine Weisung.

¹⁹Vollbringe keine Sache ohne Überlegung, dann brauchst du nach der Tat dich nicht zu ärgern!

²⁰Auf einem Weg mit Fallen wandle nicht, und strauchle nicht durch Anstoß deiner Füße!

²¹Fühl dich vor Räubern auf dem Wege niemals sicher,

²²und nimm dich wohl in acht auf deinen Pfaden!

²³Bei allen deinen Werken nimm dich selbst in acht; denn wer dies tut, beachtet das Gebot.

²⁴Die Weisung hält, wer sich in acht nimmt; wer auf den Herrn vertraut, wird nicht zuschanden.